Im Wahlkampf wird in Tirol intensiv über Schritte gegen die Teuerung diskutiert. Eine Maßnahme, die Noch-Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) im Mai abgelehnt hat, kündigt nun sein Nachfolger als Tiroler Parteichef an. Laut Anton Mattle werden von der TIWAG neben den bereits vorgesehenen 30 Millionen zusätzlich 40 Millionen Euro als Sonderdividende an das Land als Eigentümer fließen. Mattle ist nicht nur Wirtschaftslandesrat, sondern auch TIWAG-Aufsichtsratschef.
Die ursprüngliche Auszahlung von 30 Millionen Euro hat die TIWAG-Hauptversammlung bereits am 20. Juni beschlossen. Die Dividende wird immer im darauffolgenden Geschäftsjahr in das Budget eingespeist. Rund 30 der 40 zusätzlichen Millionen sollen aus der Verbund AG fließen, an der die TIWAG beteiligt ist. In Summe werden laut Mattle also 70 Millionen Euro des Energieversorgers zur Abfederung der Teuerung in das Landesbudget fließen. Der Landesrat begründet den Schritt gegenüber dem ORF mit Mehreinnahmen.
Die Opposition hinterfragt am Mittwoch die Ankündigung des schwarzen Wahlkämpfers und reagiert mit Häme. So führt etwa Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider aus, dass Mattle weder als Aufsichtsratschef, noch als Landesrat eine Sonderdividende beschließen könne: „Das ist eine Anmaßung sondergleichen. Einzig und allein Eigentümervertreter und Noch-Landeshauptmann Günther Platter oder der Vorstandsvorsitzende hätten die Kompetenz, hier ein Machtwort zu sprechen.“
Für SPÖ-Klubobmann Georg Dornauer ist die Vorgehensweise „an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten“. Empört zeigte sich der Tiroler NEOS-Patreiobmann, Dominik Oberhofer. „Dass jetzt ein Aufsichtsratsvorsitzender und Wirtschaftslandesrat die TIWAG ausräumen will und das Geld im Wahlkampf medienwirksam verteilen will, macht mich fassungslos“, kritisiert der pinke Spitzenkandidat.
Ins selbe Horn stößt FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger: „Es kann nicht sein, dass Anton Mattle mit den TIWAG-Geldern frei und willkürlich agiert, sondern es braucht Beschlüsse des Landtages dazu.“ Die TIWAG selbst bestätigt auf Anfrage von dolomitenstadt.at eine Übereinkunft mit dem Land, wonach aufgrund der zu erwartenden Ergebnisse „die jährliche Dividende für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 erhöht werden könnte.“
Auch die von Mattle angekündigte Sonderausschüttung aus der Verbund-Beteiligung bestätigt der Energieversorger: „Die genauen Auszahlungsmodalitäten werden derzeit in Abstimmung mit dem Eigentümer und dem Aufsichtsrat unter Berücksichtigung der Vorgaben des Aktiengesetzes erarbeitet.“
Laut Mattle soll das Geld „noch heuer fließen“ – etwa in den erweiterten Heiz- und Energiekostenzuschuss, Unterstützungen für Familien oder leistbares Wohnen. Details liegen noch keine vor, hieß es aus dem Landhaus. Angesprochen auf seine Doppelrolle als TIWAG-Aufsichtsratschef und Wahlkämpfer, meint Mattle gegenüber dem ORF: „In dieser Situation gilt es, die Aufgabenbereiche ganz klar zu trennen – deshalb der klare Weg zu einer Sonderdividende der TIWAG.“
9 Postings
Geschätzte Mitbürger die ihr in die Funktion eines Politikers geraten seid! Eure Aufgabe ist es, alles zu unternehmen damit der Strompreis vom Gas entkoppelt wird. Es kann nicht sein, dass sich der Strompreis aus unserer Wasserkraft am teuersten Gaskraftwerk orientiert. Das ist falsch! Bemüht euch das zu ändern! Dieser Umstand wird einfach so hingenommen, das kann nicht sein! Ihr bekommt viel Steuergeld dafür, dass ihr zum Wohle für uns alle arbeitet! Die Konzerne erhalten zusätzliche Millionengewinne durch die Teuerung und ihr macht Ausgleichszahlungen mit unser aller Steuergeld! Gehtˋs noch? Hirn einschalten! Handelt sofort!
War da nicht auch eine jährliche Zahlung von 550000 € an den ewigen Pleiteverein FC - Tirol ? Damit könnte man auch eine ganze Menge Leute beim Stromzahlen unterstützen.
ja das stimmt. Aber angeschaffen hat das der Eigentümer, aber nicht im Sinne uns aller.
Was soll dieses gejammere? Die TIWAG gehört uns allen – dz. hat die ÖVP das Sagen, sollte sich die Parteienlandschaft ändern werden andere das Sagen haben! Und die TIWAG gehört immer noch uns allen, – SOLLTE SIE NICHT VON ANDEREN PARTEIEN VERKAUFT WERDEN! PS: Die ganzen Jammerer sollten ihren Strom in Wien oder Niederösterreich kaufen!
"Die neuen Leiden des (jungenW) M"
Das Problem eines Mutifunktionärs… Mattle hat das Problem "mehrere Ämter in einer Person" zu vereinen, schneller eingeholt, als ihm lieb ist!
Als TIWAG Aussichtsrat sollte Mattle treuhänderisch die Interessen des Unternehmens und seiner Anteilseigner wahren. Als angehender LH von Tirol sollte Mattle für das Wohl aller BürgerInnen da sein. Eines von beiden muss nun leiden! Das kommt davon, wenn man mehrere Ämter innehat!
Übrigens: Mein Mitleid für die TIWAG hält sich sehr in Grenzen. Und das leidige Problem eines Multifunktionärs ebenso!
... viel Geld kriegen die Manager(und natürlich auch die Aufsichtsräte), und die Politik gibt ihnen unser Wasser dafür, koste es was es wolle ...
Sollte es wider erwarten mal wirklich zu einer halbwegs gerechten Verteilung kommen, wäre es mir willkommen, egal von welcher Partei! Nur glauben kann ich daran nicht mehr, zuviel ist in den letzten JAHRZEHNTEN versprochen und dann sogar noch ins Gegenteil verkehrt worden. Dieser ÖVP und ihrer Steigbügelhalter ist NICHT mehr zu trauen. Schade eigentlich, Macht sollte auch verpflichten, und nicht korrumpieren!
Naja, aufregen braucht man sich da nicht. TIWAG=TIROL TIROL=TIWAG Im ganzen Land und möglichst bis in die kleinsten Bereiche. Punktum.
wenn das geld der allgemeinheit (wohnzuschüsse, heizungszuschüsse) dann ist das für mich vollkommen in ordnung. das geschrei der restlichen parteien zeigt nur weiters, dass mans leider verschlafen hat oder diese möglichkeit gar nicht hat. und ich bin bei gott kein övp wähler
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