Heftige Unwetter haben am Freitagabend in verschiedenen Teilen Südtirols schwere Schäden verursacht. Am Samstag fanden in allen betroffenen Gebieten Erkundungen statt, um sich ein Gesamtbild zu verschaffen. In St. Anton in Pflersch wurden mehrere Häuser zum Teil stark beschädigt. Im Gadertal wurde ein Hotel evakuiert und Geiselsberg bei Olang war nur teilweise erreichbar.
Aufgrund der Wetterkapriolen mussten zahlreiche Straßen gesperrt werden. Der Straßendienst und die Feuerwehren stehen weiterhin im Einsatz, um die Straßen wieder befahrbar zu machen. Gesperrt ist nach wie vor die Landesstraße auf den Staller Sattel ab dem Antholzer See. „Die Dauer der Sperre ist noch nicht absehbar“, erklärt der Bürgermeister von Antholz, Thomas Schuster. Zu Wochenbeginn wurde weitere Fahrzeuge und Geräte angefordert, um die Passstraße möglichst zeitnah wieder für den Verkehr zu öffnen. Aktuelle Straßensperren in Südtirol finden Sie hier.
Laut Lokalmedien wurden am Freitag ab den Nachmittagsstunden 50 Freiwillige Feuerwehren zu mehr als 200 Einsätzen gerufen, bei denen rund 1.000 freiwillige Feuerwehrleute im Einsatz standen.
Am stärksten betroffen war die Zone rund um St. Martin in Thurn im Gadertal: Dort sind ab 17.20 Uhr innerhalb von einer Stunde knapp 100 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter niedergegangen. Zum Vergleich: In Bozen lag die bisher höchste aufgezeichnete Niederschlagsmenge in der Nacht vom 31. Jänner auf 1. Februar 1986 bei 112 Millimetern pro Quadratmeter – allerdings innerhalb von 24 Stunden.
Im Pustertal wurde die Bezirksleitstelle aktiviert. Bei Olang-Geiselsberg hat eine Mure mehrere Autos erfasst. Glücklicherweise konnten alle Personen – darunter einige Touristen – ihre Fahrzeuge rechtzeitig verlassen. In der Fraktion Gassl (Gemeinde Olang) haben die schweren Unwetter eine Spur der Verwüstung hinterlassen, wie dieses Video zeigt:
Oberhalb von Bruneck hat die Rienz die Seilsperre mit mitgeführtem Material gefüllt. Bei Rasen-Antholz, Tschengls und im Martelltal sind zahlreiche Muren niedergegangen, verursachten aber keine gravierenden Schäden.
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