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Teilnehmer:innen der Trainingswoche des Schachklubs Lienz voll konzentriert. Fotos: Dolomitenstadt/Seifter

Teilnehmer:innen der Trainingswoche des Schachklubs Lienz voll konzentriert. Fotos: Dolomitenstadt/Seifter

Schachwoche: Schwitzen am Brett statt in der Sonne

Der Schachklub Lienz bietet jungen Talenten einen internationalen Meister als Trainer und einiges an Action.

Vom 1. bis zum 5. August geht es in den Räumlichkeiten des Lienzer Schachklubs rund. Eine Trainingswoche für den Nachwuchs mit Obmann Georg Weiler und dem Internationalen Meister Harald Schneider-Zinner ist in vollem Gang. Trubel herrscht allerdings nur bis die Spielfiguren ihre Positionen eingenommen haben. Dann wird es still. Ab diesem Zeitpunkt sind die Teilnehmer:innen höchst konzentriert.

Jede Bewegung auf den Brettern wird von Harald Schneider-Zinner genau beobachtet. Der diplomierte Mentaltrainer und Pädagoge war als Bundesjugendtrainer tätig und trainierte die Großmeister und Nationalspieler Valentin Dragnev und Felix Blohberger über viele Jahre. Von 2017 bis 2020 war Schneider-Zinner auch Trainer des österreichischen Frauen-Nationalkaders und sehr erfolgreich im österreichischen Schachsport.

Im vergangenen Jahr gründete er den internationalen Verein „Chess Sports Association“, der Mitglieder in Deutschland, Italien, Lichtenstein, der Schweiz und natürlich Österreich hat. Neben der Trainingswoche in Lienz, die im Rahmen der „Chess Sports Association“ veranstaltet wird, stehen unter anderem die Schach-Tennis Masters von 13. bis 15. August in Wien auf dem Veranstaltungskalender.

Das Trainerteam: Internationaler Meister Harald Schneider-Zinner (links) und Schachklub-Obmann Georg Weiler.
 

In der Trainingswoche geht es nicht nur um gezieltes mentales Training, das Lösen von Schachproblemen und die Aneignung von Konzentrationsausdauer. Wie der Titel „Schach & Abenteuer“ schon erahnen lässt, sind auch gemeinsame Aktivitäten in frischer Luft angesagt. Auf dem Programm stehen eine Wandertour mit anschließender Grillparty und ein Schachturnier. Den Abschluss macht eine Raftingtour.

Ein Hauptaugenmerk der Schach-Community liegt darauf, Frauen- und Mädchenschach zu fördern. Naomi Uprimny ist ein Teil des erfolgreichen Schulschach-Mädchenteams des BG/BRG Lienz und auch in der Trainingswoche mit dabei. „Viele Menschen haben noch immer das Vorurteil, Schach sei nur für ältere Personen und Jungs bestimmt“, denkt Naomi. Dem Schachklub Lienz und der „Chess Sports Association“ liegt am Herzen, das zu ändern und den österreichischen Frauenanteil im Schach von derzeit acht Prozent in die Höhe zu treiben.

Naomi Uprimny bietet allen Schachvorurteilen die Stirn.
 

Auch Dana Biasco hat beim Schulschach die ersten Regeln erlernt. Durch seine Teilnahme an der Trainingswoche konnte er Fortschritte machen und seine Spieltaktiken verbessern. Zuhause hat er sogar seinem kleinen Bruder das Schachspielen beigebracht. „Das Schachspielen bringt mir viel Ruhe und Entspanntheit“, erklärt Dana.

Dana Biasco tüftelt konzentriert an einem neuen Schachproblem.

Dass Kinder bereits in jungen Jahren stillsitzen und sich so auf etwas fokussieren können, empfindet Obmann Georg Weiler erzieherisch als sehr wertvoll. Zudem betont er, dass Schach auch Generationen übergreifend sei, was kaum ein anderer Sport zu bieten habe. Mit Niederlagen umzugehen und seine Fehler zu analysieren kann man beim Schachtraining ebenfalls wunderbar lernen.

Für passionierte Schachspieler:innen und alle, die es noch werden wollen, gibt es am Samstagvormittag die Möglichkeit selbst gegen den internationalen Meister Harald Schneider-Zinner anzutreten. Am Hauptplatz findet zum Abschluss der Trainingswoche ein Simultanturnier mit 20 Brettern statt. Pünktliches Erscheinen um 10:00 Uhr ist empfehlenswert, wenn man ein freies Brett ergattern möchte.

Lea Seifter besucht das BG/BRG Lienz und arbeitet als Jungreporterin für dolomitenstadt.at.

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