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WWF beeinsprucht Abschussbescheid für Wolf

Landesrat Josef Geisler (ÖVP) spricht von "Realitätsverlust in Reinkultur".

Der WWF wird den Abschussbescheid für den Wolf "158 MATK" beeinspruchen, den das Land Tirol vergangene Woche erlassen hatte. WWF-Experte Christian Pichler kritisierte in der Online-Ausgabe der "Tiroler Tageszeitung" pauschale Bewertungen und Gebietsabgrenzungen im Bescheid und machte fehlende Alternativen zur Entnahme geltend. Er ging gegenüber der APA davon aus, dass der Bescheid - wie schon im Vorjahr - nicht halten werde. Der Wolf soll 41 Schafe gerissen haben.

Die Beschwerde soll kommende Woche eingebracht werden, hieß es vom WWF. Die aufschiebende Wirkung einer allfälligen Beschwerde wurde allerdings aberkannt. Die Ausnahme von der ganzjährigen Schonung gilt befristet bis zum 31. Oktober 2022 in 39 Jagdteilgebieten.

Den im Vorjahr erlassenen Abschussbescheid für den Wolf "MATK 118" hatte das Landesverwaltungsgericht aber nach Beschwerden von NGOs aufgehoben und auch die Aberkennung der aufschiebenden Wirkung für nicht gültig erklärt. Der Wolf wurde schließlich nicht abgeschossen.

Josef Geisler versteht den WWF Österreich nicht. In der Schweiz seien die NGOs "einen Schritt in Richtung Hausverstand gegangen". Foto: Land Tirol/Die Fotografen

Der zuständige LHStv. Josef Geisler (ÖVP) hatte zuletzt gemeint, dass er im Verfahren eine Vorabentscheidung des Europäischen Gerichtshofes beantragen wolle. Pichler begrüßte dies, damit rechtliche Fragen geklärt werden können.

Geisler sah in der WWF-Beeinspruchung am Dienstag indes "Realitätsverlust in Reinkultur". Die NGO konterkariere damit "die von der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie für Problemwölfe ausdrücklich vorgesehene Entnahmemöglichkeit", sagte er in einer Aussendung des Bauernbundes. Zudem sei Herdenschutz in dem Gebiet, wo der Wolf aktiv sei, "aufgrund der geographischen Gegebenheiten (Steilheit, Felsen, Größe, Gräben etc.) nicht machbar".

In der Schweiz sind laut Geisler NGOs "einen Schritt in Richtung Hausverstand gegangen" und hätten sich auch für Abschüsse von "Problemtieren" ausgesprochen. In Tirol habe man sich "nach zähen Verhandlungen mit dem Grünen Koalitionspartner" auf einen gesetzlichen Rahmen geeinigt. Aufgrund der Beeinspruchung herrsche unter den Bauern nun "extreme Enttäuschung und Verunsicherung", meinte er.

Das Thema Wolf und Bär regt in Tirol seit einigen Jahren auf und erhitzt auch im aktuellen Landtagswahlkampf die Gemüter. In der letzten Landtagssitzung vor dem Sommer wurde mit einer Mehrheit der Koalitionäre ÖVP und Grünen ein Beschluss gefasst, der eine Prüfung von Weidezonen ermöglicht. In den Zonen soll der Umgang mit den Tieren definiert werden. Die Opposition hatte aus Protest gegen Schwarz-Grün geschlossen dagegen gestimmt. Erst vor einem Jahr wurde das Fachkuratorium eingerichtet, das über den Umgang mit auffälligen Tieren entscheiden soll. Bis dato wurden nur zwei Abschussbescheide ausgestellt, noch kein Wolf wurde bisher offiziell getötet.

14 Postings

so ist es vielleicht
vor 2 Jahren

Merkt das die EU oder sonst jemand, wenn man ihn inoffiziell entnimmt oder einfängt und in geeigneteren Gebieten wieder auswildert? 🤭

 
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    MWN
    vor 2 Jahren

    Merkt das eigentlich irgendwer, wenn jemand wildern geht oder ohne Baubewilligung ein Haus baut?

     
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steinbeisserei
vor 2 Jahren

Wenn man sich die Situation ansieht was Geisler zum Thema Wolf von sich gibt so erkennt man sehr schnell das die ÖVP ( Österreichische Vernichtungs Partei) in Anbetracht bevorstehender Wahlen nicht nur den totalen Realitätsverlust hat sondern aufgrund des zu erwarteten Wahlergebnises verzweifelt nach Rettungswesten sucht.......

 
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Kiew
vor 2 Jahren

Es ist richtig, dass sich der WWF um Tiere kümmert. Nur vom Schreibtisch aus werde ich vielen Tatsachen nicht gerecht. Wenn die Bauern aus Angst vor Wölfen die Almen nicht mehr beweiden, versteppen sie in kürzester Zeit. Dann schaut es mit unserer wunderschönen Alpinlandschaft eher trist aus, die Einheimische und Fremde schätzen. In Europa gibt einige ungestörte Orte für Wolf und Bär , da sind die Alpen mit ihrem Tourismusgebieten ungreeignet!

 
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    Nickname
    vor 2 Jahren

    Mindestens 80% der Bergflächen werden und wurden noch nie beweidet. Naturraum wie er seit Jahrtausenden existiert. Die Natur regelts ganz gut ohne den Menschen.

     
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Enrico Andreas Menozzi
vor 2 Jahren

Die Schweizer haben zumindest soviel Hausverstand das sie eine Ausbildung zum Schaf Hirten anbieten inkusive Hundeführung , Schafhirten Job Börse , sogar Hunde kann man für die Saison mieten.

Österreich null

 
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    thomas10
    vor 2 Jahren

    schlaumeier

     
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    spezi
    vor 2 Jahren

    Die Lavanter Schafe wurden behirtet und trotzdem wurden die Schafe gerissen!!! Der Wolf ist nachtaktiv und ein Hirte muss wahrscheinlich auch mal schlafen, da nützt auch die "Schweizer Ausbildung" nichts. Einen Hirtenhund zum Bewachen der Schafe auf die Alm ist ok, aber was frisst der? Gras und Almrosen?

     
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      Enrico Andreas Menozzi
      vor 2 Jahren

      Es gibt an Unterschied zwischen an ausgebildeten Hirten mit ausgebildete Schutzhunde und Hobby Hirten ohne Ausbildung .In Deutschland ist es sogar ein Lehrberuf und es geht ja nicht nur um den schutz der Schafe vor dem Wolf ,überwiegend sterben sie an Krankheiten , Unfälle und Unwetter. Was soll des dumme Zeug mit Almrosen und Gras , natürlich frisst der Schutzhund artgerecht und manchmal auch ein Stück Wolfsherz . Auf einer Alm mit Schutzhunde hätte es sowas nicht gegeben , angriffe schon aber kaum verluste . Meine Familie in Italien hat früher Schafe gehalten und da gab es richtige Wolfs Rudel ,aber auch Schutzhunde die aufgepasst haben.

      Wenn das alles nicht hilft , kann man an Wolf zur Jagd freigeben.

      Alles eine Sache der Ausbildung und Kultur der Schafshaltung

      Der Schlaumeier https://www.youtube.com/watch?v=GNzhx5WYNlQ

       
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      Hannes Schwarzer
      vor 2 Jahren

      sorry: ein Hirtenhund und ein Herdenschutzhund sind zwei Paar Schuhe!

       
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      MWN
      vor 2 Jahren

      Wenn alles gut geht und der Hirtenhund nicht "wahrscheinlich auch mal schlafen" muss, frisst er den Wolf oder vertreibt ihn zumindest.

       
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    Sonnenstadt Lienz
    vor 2 Jahren

    Da sieht man mal wieder, wie Österreich an brauchbaren Lösungen interessiert ist: Nämlich gar nicht! Die ÖVP ist sogar bei Wolfgegnern auf Wähler:innen Jagd. ~M

     
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motinga
vor 2 Jahren

klar ist ja wohl dass Wolf und Schaf nicht zusammen passen. klar und zwar GANZ klar ist aber auch dass nicht beweidete Almen (egal ob mit Schaf oder Rind) innerhalb von wenigen Jahren verwildern. und dann gute Nacht mit Kulturlandschaft! so wie es im Moment aussieht wird wohl das oder der andere den kürzeren ziehen. wird wohl am Ende dann für beide nichts mehr übrig sein! ( weil sich zwei Sturköpfe nicht einigen können )

 
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    Senf
    vor 2 Jahren

    was ist schlimm daran, wenn almen verwildern? ist es dann die vielfalt oder ökologische ausgewogenheit, die von der natur zurückgewonnen wurde und dir nicht gefällt? so nebenbei: schafe weiden dort nicht auf kultivierten almböden, sondern in den hochweiden der mattenstufe (LLA) :-)

     
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