Borkenkäfer: Eine Million Festmeter Schadholz in Kärnten

Nicht nur in Osttirol, auch in Oberkärnten verschäft sich derzeit die Borkenkäfersituation dramatisch. „Flächendeckend betroffen sind die Bezirke Spittal und Hermagor, teilweise trifft es aber auch die Bezirke Villach-Land und Feldkirchen“, informierte Forstreferent Martin Gruber bei einem Forst-Holz-Gipfel in der vergangenen Woche. Bis dato seien von den Forstexperten des Landes eine Million Festmeter Borkenkäfer-Schadholz auf 10.000 Hektar Fläche festgestellt worden. Dazu kommen Laut Gruber noch ca. 100.000 Festmeter Sturmschadholz der letzten Wochen.

„Die Borkenkäfer-Situation ist in Oberkärnten bereits dramatisch, ganze Täler drohen entwaldet zu werden. Es braucht jetzt entschlossene Maßnahmen, um die Lage zu entschärfen“, erklärt Gruber und zählt die Schritte auf, auf die man sich bei dem Treffen einigte: Frisch befallenes Holz soll vorrangig geschlägert und abtransportiert werden, Schlägerungen von nicht gefährdeten Bäumen werden hintangestellt. Die holzverarbeitenden Betriebe sichern zu, das Borkenkäferholz in großem Umfang abzunehmen.

Prekär ist die Situation auch deshalb, weil Schutzwald massiv geschädigt ist. Die Kärntner Wildbach- und Lawinenverbauung wird laut Sektionsleiter Josef Brunner die Waldbauern und die Gemeinden bei der Bewältigung der Borkenkäferschäden im Objektschutzwald unterstützen. Dort soll ein Teil der abgestorbenen Bäume durch Hochabstocken und Querschlägern den Schutz vor Lawinen und Steinschlägen erhöhen. Brunner rät, bereits abgestorbene Bäume stehen zu lassen und sich auf die Verhinderung der weiteren Ausbreitung der Borkenkäfer in „Nochfrischholz“ zu konzentrieren.