Malaun: 40 Prozent für die ÖVP „absolut unrealistisch“
"Die Stimmung ist nicht prickelnd", sagt der Wahlkampfleiter, der zum letzten Mal die Kampagne plant.
Knapp zwei Monate vor der Tiroler Landtagswahl am 25. September hält ÖVP-Landesgeschäftsführer und Wahlkampfleiter Martin Malaun ein Wahlergebnis von 40 Prozent für "absolut unrealistisch". Eine Umfrage hatte seiner Partei Ende Juni rund 30 Prozent attestiert. "Natürlich starten wir von diesem niedrigen Niveau", sagte Malaun zur APA. "Die Stimmung ist nicht prickelnd", diese gelte es nun im Wahlkampf zu verbessern. 2018 hatten die Schwarzen noch 44,26 Prozent eingefahren.
Wie viele Prozent seiner Meinung nach "drin" wären, wollte der Parteimanager nicht prognostizieren, nur so viel: "Das ein oder andere Prozent werden wir im Wahlkampf schon gut machen". Der heurige Wahlkampf warte mit "besonderen Herausforderungen" auf, unterstrich Malaun. So seien die Voraussetzungen mit einem "neuen Spitzenkandidaten und Parteiobmann" nach "14 Jahren Günther Platter (Landeshauptmann, ÖVP, Anm.)" nicht zu vergleichen.
Letzterer hatte Anfang Juni seinen Rückzug angekündigt und Wirtschaftslandesrat Anton Mattle als seinen Nachfolger für die Wahl und die Parteiobmannschaft in Stellung gebracht. Im Wahlkampf fokussiere man sich nun vor allem darauf, "den Toni bekannt zu machen" und versuche, dessen Charakter zu vermitteln, erklärte Malaun, ein langjähriger enger Vertrauter Platters. Für ihn wird es der letzte Wahlkampf, nach dem Urnengang verlässt er nach über zehn Jahren die schwarze Parteizentrale.
Auch Mattle selbst hatte zuletzt die Prozentlatte für die Tiroler ÖVP sehr tief gelegt. Er wollte zwar Medien gegenüber bisher kein konkretes, gewünschtes Ergebnis nennen, meinte aber, dass es zumindest gelte, die 30 Prozent-Marke zu knacken.
Die seit Jahrzehnten regierenden Schwarzen waren vor einem Monat laut einer "IMAD"-Umfrage im Auftrag der Tirol-Ausgabe der "Kronen Zeitung" bei lediglich 30,1 Prozent gelegen - und damit um 14 Prozentpunkte niedriger als 2018. Bei der vergangenen Landtagswahl 2018 hatte Landeshauptmann Platter noch 44,26 Prozent eingeheimst - damals ein Plus von 4,91 Prozentpunkten. Ein Ergebnis um die 30 Prozent wäre nicht nur ein zweistelliger Prozentverlust, sondern auch das mit Abstand schlechteste Landtagswahlergebnis in der Geschichte der Tiroler ÖVP.
Das bisher schlechteste Wahlergebnis hatte die ÖVP bei Platters erster Landtagswahl als Frontmann mit 39,35 Prozent im Jahr 2013 eingefahren. Man kam wie 2008 erneut nicht mehr auf die absolute Mandatsmehrheit. Damals konnte die Landespartei aber noch im Finish zulegen und einen größeren Absturz abwenden.
2 Postings
Selbst 30% ist noch zu viel, es muss auch mal Platz für andere Meinungen in Tirol geben können! Denn alles, das zu lange an den Machthebeln regiert, stumpft ab und lässt nur noch schwarz/weiß Denken zu. Es muss aber immer auch Platz für Farbe sein, denn nur ein buntes Bild erzeugt Vielfalt!!! Wird sicher spannend zu beobachten, inwieweit diese schwarze Wand einstürzen kann!
so ist es...ganz sicher!
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