Die Aufräumarbeiten im Kärntner Katastrophengebiet wurden am Freitag, 1. Juli, fortgesetzt. Ein neuer Katastrophenzug, dieses Mal aus dem Bezirk Spittal/Drau, war mit knapp 160 Frauen und Männern sowie 22 Fahrzeugen im Einsatz. Die von der Außenwelt abgeschnittene Gemeinde Arriach konnte inzwischen mit geländetauglichen Einsatzfahrzeugen erreicht werden, dringend benötigtes schweres Gerät kann aber noch nicht passieren.
Die Zivilschutzwarnung für die betroffenen Gemeinden Treffen am Ossiacher See und Arriach im Bezirk Villach-Land war vorerst weiter aufrecht. Für Teile von Treffen könnte sie demnächst aufgehoben werden, erklärte Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ). Die Bevölkerung wäre dann nicht mehr dazu aufgerufen, im Haus zu bleiben.
Bei der Wiederherstellung der Infrastruktur wurden Fortschritte erzielt. Nur mehr vereinzelt waren Haushalte ohne Strom, auch der Mobilfunk funktionierte wieder. Mit der Wasserversorgung gab es hingegen noch Probleme. Leitungswasser musste, sofern vorhanden, wegen Keimgefahr abgekocht werden. Bis zur Freigabe der teilweise zerstörten Straßen durch das Gegendtal und nach Arriach für den Zivilverkehr wird es noch einige Tage dauern. Nach wie vor gibt es zahlreiche Schadstellen, rund 50 Lkw und Bagger waren am Freitag im Einsatz.
Zudem wurde eine Struktur geschaffen, um die Hilfe von Freiwilligen, die keiner Einsatzorganisation angehören, zu organisieren. „Wir sind dankbar für jede Unterstützung und es ist großartig, dass so viele Menschen mit anpacken wollen“, so der Bezirkshauptmann von Villach-Land, Bernd Riepan.
In der Landesregierung wurde am Freitag mit Vertreter:innen der Opposition über Maßnahmen beraten, konkret über finanzielle Hilfe für die betroffenen Gemeinden und Privatpersonen. An den Bund wurde ein Brief mit der Bitte um zusätzliche finanzielle Mittel gesandt. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) berichtete, Verteidigungsministerin Claudia Tanner (ÖVP) habe die weitere Unterstützung durch das Bundesheer zugesichert.
Am Freitag machten sich auch Bundeskanzler Karl Nehammer und Bundesminister Norbert Totschnig (beide ÖVP) ein Bild von der Lage im Gegendtal. „Die Bundesregierung tut, was notwendig ist, um den Betroffenen jetzt so gut und so schnell es geht zu helfen“, versprach Nehammer. Totschnig betonte die Wichtigkeit von Schutzbauten und kündigte ein Hilfspaket im Wert von 2,5 Millionen Euro an. Damit sollen Bäche abgesichert werden und Straßen wieder befahrbar gemacht werden.
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