Gerhard Haderer muss man nicht vorstellen, er ist im gesamten deutschen Sprachraum ein Kultkünstler der gezeichneten Satire, der seine Bilder selbst nicht Karikaturen nennt, „weil ich die Menschen so zeichne, wie ich sie sehe.“ Damit begann Haderer bereits 1985 im „Profil“, 25 Jahre lang zeichnete er für den deutschen „Stern“, heute findet man seine pointierten Statements zum Beispiel in „News“. Es sind Momentaufnahmen, die – im Kopf des Betrachters um ein Vorher und Nachher ergänzt – oft zu tragikomischen Bildgeschichten werden.
Haderer zwingt sich nicht zu einem visuellen Gag. Er lässt die Ideen und damit die Bilder auf sich zukommen. Dabei verstellt der kritische Blick nie die grundsätzliche Liebe des Künstlers zu den Menschen. „Ich bin immer noch demütig, dass ich das machen kann,“ erzählt der vierfache Vater im Podcast mit Anja Kofler. Seit 2008 arbeitet er mit seinem Sohn Christoph in der „Scherz & Schund Fabrik“, gemeinsam bringen sie „MOFF“ heraus, und als Herausgeber weiß Haderer genau, „in ganz Kärnten und Osttirol gibt es weniger als zehn Abonnenten.“
Der Künstler, dessen Arbeiten in diesem Sommer das Ausstellungs-Highlight auf Schloss Bruck sind, ist erfrischend unprätentiös, ein kluger Beobachter und präziser Erzähler. „Wenn ich zeichne und meine Frau kommt vorbei, von irgendwoher, von den Dingen des Alltags, dann zeige ich ihr mein neues Bild. Kommt keine Reaktion, werfe ich es weg.“ Offenbar die Ausnahme, wie Haderers Oeuvre beweist.
Das und noch mehr persönliche Momente teilt der Künstler in diesem Podcast mit den Zuhörer:innen, er erzählt von Lieblingserinnerungen, Lebensentscheidungen und solchen die einfach passiert sind. Außerdem verrät er seine Lesegewohnheiten und welches Buch gerade auf seinem Nachtkastl liegt.
Der Dolomitenstadt Podcast ist ein akustisches Magazin, das die Redaktion von dolomitenstadt.at in Lienz zusammenstellt. Das Themenspektrum ist breit und beschränkt sich nicht nur auf die Region. Wir stellen spannende Projekte vor, widmen uns den Künsten und der Kunst des Lebens, schauen in Kochtöpfe und über den Tellerrand, greifen heiße Eisen und dicke Bücher an und diskutieren die Themen unserer Zeit mit Menschen, die etwas zu sagen haben.
5 Postings
Dass Gotthold Ephraim Lessing gegen irrwizige Ideen der Katholischen Kirche auftrat, wie, Katholiken, die dem Gottesdienst fernbleiben, körperlich zu züchtigen, rechtfertigt dieses gezeigte, herabwürdigende Bild nicht! Es erinnert mich an die Mohammed-Karrikaturen!
Die Malerei kann in ihren koexistierenden Kompositionen nur einen einzigen Augenblick der Handlung nutzen, und muß daher den prägnantesten wählen, aus welchem das Vorhergehende und Folgende am begreiflichsten wird.
Gerhard Haderer? Gotthold Ephraim Lessing!
Nicht Lessing?
Haderer ein kluger Beobachter? Eher geschmacklos!
Irrtum! Genau das Gegenteil!
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