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70 Werke von Gerhard Haderer sind im Sommer auf Schloss Bruck zu sehen. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

70 Werke von Gerhard Haderer sind im Sommer auf Schloss Bruck zu sehen. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Gerhard Haderer eröffnet den Kultursommer in Lienz

Auf Schloss Bruck stellt der begnadete Karikaturist seine Bilder aus.

„Als die Techniker und Handwerker da waren, hörte man aus jeder Ecke ein herzhaftes Lachen“, erzählt Stefan Weis, der das Museum Schloss Bruck leitet. Der Grund für die strapazierten Lachmuskeln der Arbeiter waren die Karikaturen von Gerhard Haderer. Dieser Meister der gezeichneten Satire steht mit seinen Werken im Mittelpunkt des Kultursommers im Schloss. „Ich habe jahrzehntelang geübt, weil ich wusste, dass ich eines Tages die Ehre habe, im 'Heiligen Land' auszustellen“, scherzt Haderer bei einem Pressegespräch vor der Eröffnung der Schau am 3. Juni.

Er selbst sieht die Ausstellung als „Querschnitt meiner Arbeit“. 70 Bilder Haderers hängen im Schloss. Ausgesucht hat sie seine Frau, die sich auch um das Archiv des 70-Jährigen kümmert. Haderers Werke sorgen nicht nur für kräftiges Lachen sondern immer wieder auch für Aufsehen. Von der katholischen Kirche wurde er für sein Buch „Das Leben des Jesus“ scharf kritisiert. Ein Athener Gericht verurteilte ihn 2005 wegen „Verletzung religiöser Gefühle“ zu sechs Monaten Haft. Ein Berufungsgericht sprach ihn aber von allen Vorwürfen frei: „Deswegen ist es schön, dass ich heute hier sitzen darf.“

Gerhard Haderer präsentiert „Das Leben des Jesus“.

Haderer zählt zu den bedeutendsten satirischen Zeichnern im deutschsprachigen Raum. Sein moralischer Kompass ist fein justiert. Er zeigt uns die Abgründe in der Hoffnung, dass wir nicht hinabstürzen. Geboren wurde der 70-Jährige 1951 in Leonding bei Linz. Bis 1984 war er als selbstständiger Grafiker und Zeichner für Werbeagenturen tätig, 1985 entstanden seine ersten Karikaturen. Seither finden sich seine humorvollen und schonungslosen Darstellungen in Magazinen wie dem „Stern“ oder „Profil“.

„Zunächst wurde die Kunstfertigkeit gelobt und die Oberfläche angepriesen. Davon habe ich mich aber distanziert, mir geht es um die Aussage“, so der Satiriker. Angesprochen auf seine Werke, meint Haderer ironisch: „Von mir gibt es drei gute Bilder, der Rest ist Schrott.“ Zu sehen sind seine Bilder von 4. Juni bis 26. Oktober. Passend zur Ausstellung erscheint ein 156 Seiten starker Katalog, der im Museumsshop um 24 Euro erhältlich ist.

Im Audiointerview mit dolomitenstadt.at spricht Haderer über die Ausstellung in Lienz, seine Arbeit und die Zukunft:

Ein Posting

PdL
vor 2 Jahren

Ein wunderbarer Künstler, ich freue mich schon auf den Besuch von Schloss Bruck.

 
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