Mit Christoph Ebner hat Anja Kofler einen eher atypischen Leser vor dem Podcast-Mikrophon. Der klinische Psychologe liest unermüdlich am Tisch (Fachliteratur) auf dem Diwan (Entspannendes) und im Bett (genau drei Bücher), nimmt immer wieder bereits Gelesenes zur Hand, um sich neuerlich inspirieren zu lassen und verschlingt eingeschneit zu Weihnachten in nur zwei Wochen Dostojewskis Monumentalwerke „Anna Karenina“ und „Krieg und Frieden“. Damit ihm ein Buch gefällt, müssen „schnell die Bilder kommen“, erklärt der Vielleser. Was wäre das zum Beispiel? „Der Wintersoldat“ von Daniel Mason oder „Rückwärtswalzer“ von Vea Kaiser fallen Christoph Ebner ein, aber auch viele Klassiker, darunter Essays von Michel de Montaigne und Aphorismen von Arthur Schnitzler bis Karl Kraus.
Ein Buch bringt der Psychologe zum Gespräch mit Anja in die Lienzer Stadtbücherei mit und lässt es gleich dort. „Ich bin nur bis Seite 77 gekommen“, erklärt er. „Ein von Schatten begrenzter Raum“, der hoch gelobte Roman von Emine Sevgi Özdamar, hat ihn nicht angesprochen, er wünscht dem Buch einen guten Platz in der „Bibliothek der liebsten ungelesenen Bücher“. Anja Kofler revanchiert sich mit einem Kultklassiker: „Das Leben. Eine Gebrauchsanweisung.“ Georges Perecs stellt in den 99 Kapiteln ebenso viele Zimmer eines Pariser Mietshauses vor. Das verspricht reichlich Bilder im Kopf.
Der Dolomitenstadt Podcast ist ein akustisches Magazin, das die Redaktion von dolomitenstadt.at in Lienz zusammenstellt. Das Themenspektrum ist breit und beschränkt sich nicht nur auf die Region. Wir stellen spannende Projekte vor, widmen uns den Künsten und der Kunst des Lebens, schauen in Kochtöpfe und über den Tellerrand, greifen heiße Eisen und dicke Bücher an und diskutieren die Themen unserer Zeit mit Menschen, die etwas zu sagen haben
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