Norbert Totschnig ist als Minister angelobt
Im Anschluss wurde der Osttiroler Bauernbündler wie die übrigen Neuen dem Nationalrat präsentiert.
Nach einer Corona-bedingten Verzögerung ist nun auch der neue Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) im Amt. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat den 47-jährigen Bauernbündler aus Osttirol am Mittwoch in der Präsidentschaftskanzlei angelobt. Im Anschluss wurde Totschnig wie die übrigen Neuen dem Nationalrat präsentiert.
Dank galt da zunächst den beiden ausgeschiedenen Ressortchefinnen, also Margarete Schramböck (ÖVP) und Elisabeth Köstinger (ÖVP), die mit vollem Einsatz ihre Ministerien vertreten hätten, wie Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) betonte. Angesichts vieler Angriffe auf die beiden mahnte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) Respekt vor der Ausübung der Ämter, vor dem Ringen um Entscheidungen und speziell voreinander ein. Lob seitens des Grünen-Chefs gab es vor allem für Köstinger und deren Kampf für die Landwirte gegen die Handelskonzerne.
Die Umgestaltung der Regierung nahm Nehammer ins Zentrum seiner Rede: "Wir haben zusammengeführt, was aus unserer Sicht zusammengehört." Es gebe ein klar strukturiertes Landwirtschaftsministerium, was gerade in Zeiten des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Frage der Lebensmittel-Versorgung wichtig sei, der Zivildienst ergänzte die Jugend-Agenden und die Digitalisierung komme zum Bundesrechenzentrum ins Finanzministerium. Versprochen wurde vom Kanzler schon Oppositionsangriffen vorgreifend, dass man die Folgen der Teuerung wohl nicht ganz verhindern, aber so gut wie möglich lindern wolle. Kogler warb einmal mehr für die Energiewende.
Dem lauschte Totschnig bereits von der Regierungsbank: "Ich freue mich, dass Sie wieder genesen sind", hatte ihn Van der Bellen schon in der Früh nach überstandener Corona-Infektion begrüßt. Im Gegensatz zu Digitalstaatssekretär Florian Tursky, Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und Arbeitsminister Martin Kocher, der die Wirtschaftsagenden dazubekam, konnte Totschnig letzten Mittwoch ja überraschend nicht angelobt werden, weil er positiv auf Corona getestet worden war. Van der Bellen sah in Totschnigs Corona-Infektion ein "eindrucksvolles Beispiel, dass das Virus nicht schläft".
Pünktlich zur geplanten Vorstellung der Neuen im Nationalrat Mittwochvormittag ging sich die Angelobung Totschnigs jetzt doch aus. Unter Anwesenheit von Nehammer und Vizekanzler Kogler sprach der neue Ressortchef die Worte "ich gelobe" und besiegelte sein neues Amt per Unterschrift.
Van der Bellen machte für den neuen Minister vor allem zwei große Herausforderungen aus: Die Folgen des Kriegs in der Ukraine und den Klimawandel. Die Ukraine sei eine der "Kornkammern der Welt", im schlimmstmöglichen Szenario komme es weltweit zu einem Getreidemangel - "also 'fingers crossed' kann ich nur sagen für uns alle".
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