Die Neubesetzung des Direktorenpostens sorgt derzeit für Diskussionen an der PHTL Lienz. Eine auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Staffelübergabe war im Hintergrund keineswegs so klar und eindeutig. Peter Girstmair, der 1998 auf die Kommandobrücke der Privat-HTL an der Isel stieg, geht mit 31. Juli in den Ruhestand. Um seine Nachfolge bewarben sich vier Kandidaten.
Bei der Ausschreibung der Stelle orientierte sich die Schule nach eigenen Angaben an Bundesstandards. Es gab ein Auswahlverfahren samt Assessment und Hearings. Die anschließende Vergabe des Postens oblag jedoch nicht der Bildungsdirektion, sondern dem Vorstand des Trägervereins der Privatschule. Dieses Gremium suchte statutengemäß den Nachfolger aus und brachte das Ergebnis der Bildungsdirektion zur Kenntnis. Lehrer-Kollegium und Schülervertretung wurden zwar gefragt, hatten aber keine Stimme im Entscheidungsprozess.
Im PHTL-Vorstand sitzt je ein Vertreter der drei Vereinsmitglieder Stadt, Land und Bund: Bürgermeisterin Elisabeth Blanik vertritt die Stadt, der Matreier Alt-Bürgermeister Andreas Köll ist für das Land Tirol nominiert und Reinhold Raffler ist Vertreter der Bildungsdirektion, also des Bundes.
Bei einem Hearing am 27. April schilderten alle vier Kandidaten ihre Pläne für die Zukunft der Schule. Anschließend entschied sich das Vorstandstrio einstimmig für den Lienzer Vizebürgermeister Alexander Kröll (ÖVP) als künftigen Direktor.
Einem weiteren Kandidaten waren im Vorfeld ebenfalls sehr gute Chancen eingeräumt worden. Große Teile der Lehrerschaft sprachen sich für Günther Kaiser aus. Der promovierte Mathematiker und Physiker stammt ursprünglich aus Reutte, seine Frau kommt aus Abfaltersbach. Kaiser unterrichtete am Lienzer Gymnasium, bevor er eine internationale Laufbahn startete.
Er leitete acht Jahre lang die „Österreichische Schule“ in Budapest und führte sie in einem Ranking zur besten Privatschule des Landes. 2017 übernahm der Tiroler das „Colegio Austriaco Mexicano“ in Querétaro. Auch diese mexikanische Schule entwickelte Kaiser als Direktor und Geschäftsführer erfolgreich weiter. Der Mathematiker spricht Deutsch, Englisch, Ungarisch, Französisch und Spanisch fließend.
Für den vakanten Posten in Lienz reichte diese Vita nicht. Von dolomitenstadt.at angesprochen auf die Gründe für die Entscheidung, verweist Blanik auf die Verschwiegenheitspflicht, räumt dann aber ein, sie habe sich dem Vorschlag der Bildungsdirektion angeschlossen. Reinhold Raffler habe „diese Reihung so vorgeschlagen und ich habe dem zugestimmt. Es waren vier ausgezeichnete Kandidaten.“ Alexander Kröll habe im Hearing überzeugt. Der scheidende Direktor Peter Girstmair kommentiert das Ergebnis so: „Es gab vier hochqualifizierte Kandidaten. Der Vorstand hält Herrn Kröll für den bestqualifizierten Mann.“
21 Postings
Nichts gegen Herrn Kröll, aber diese Entscheidung macht sprachlos!
Drum endlich absolute TRANSPARENZ bei ALLEN Postenbesetzungen im öffentlichen und "privaten" Bereich, wo die Öffentlichkeit finanziert und mitfinanziert ( die Lehrer von Privatschulen werden ja immerhin fast alle vom Staat bezahlt .. vonwegen "privat") ... wenn das Parteibuch mehr zählt als Qualifikation .... na dann
OFF TOPIC: Wohin ist eigentlich @Domenik Ebner verschwunden? Er hätte sicher in Wahlzeiten zu diesem Thema etwas beigetragen. Seltsam!
abwarten, Tee trinken und genießen was von ihm kommt :-)
Grüße Sie, ein paar Artikel weiter ;)
Mit der richtigen Parteizugehlörigkeit ist alles möglich. So dürfte es im gegenständlichen Fall gewesen sein. Leider trifft dies auch auf andere Sparten zu!!
Seltsam, dass Google über Günther Kaiser sehr Interessantes ausspuckt - im Gegensatz zu Kröll - da findet sich nichts wirklich Nennenswertes. Der schwarze Sumpf wird einfach immer tiefer - und Blanik hilft fleißig mit!
Von Köll erwartet man nichts Anderes! Gottlob ist er ins politische Nichts geschickt worden. Leider gerät EB ins gleiche Fahrwasser! Schade!
Ich empfehle, beide Protagonisten mal ganz sachlich zu Googeln. Da muss der Kröll im Hearing wirklich ein Wunderwutzi gewesen sein, wenn er die Vita & Kompetenz von Günther Kaiser geschlagen hat. Kleiner Auszug:
Headline TT vom 24.07.2019: Die besondere Herausforderung reizt: Reuttener leitet Schule in Mexiko Günther Kaiser stellt sich gerne großen Aufgaben. In Budapest führte er eine Schule zur besten des Landes, nun will er es in einer Großstadt Mexikos wissen. Er fungiert als Direktor und Manager des Colegio Austria. https://www.tt.com/artikel/15879914/die-besondere-herausforderung-reizt-reuttener-leitet-schule-in-mexiko
Blanik und Köll - das Dreamteam der Osttiroler Politik! Warum Köll vom Land immer noch für solche Gremien nominiert wird ist mir schleierhaft.
Wer nicht zurücktritt sondern nur zur Seite - steht doch daneben...
Der Trägerverein der "privaten" HTL besteht aus Stadt, Land und Bund. Eine eigenartige Konstruktion, was ist daran privat? So wird eine Besetzung, so wie sie in öffwntlichen Bundesschulen vorgeschrieben ist, umgangen.
... es interessant wäre wer im Hearing gesessen ist und somit für die Entscheidung gerade zu stehen hat?
... es einfach zum Schämen ist. Ich könnte meinem Lehrerkollegium mit einer solchen Postenbestellung nicht in die Augen schauen - aber das ist wahrscheinlich mit ein Grund besser die Finger von der Politik zu lassen. Eigentlich schade ...
Toll, dass Fr. Bgm. keine eigene Ansicht dazu hatte. ÖVP immer und überall, oh Gott, was für ein Zufall, dass gerade ein "Schwarzer" der Beste war........
Das türkise System hat sich in die Provinz ausgebreitet. Die "Hure der Reichen" lässt grüßen.
Nicht jede Postenbesetzung ist automatisch ein Skandal. Immer diese Parteipolitisch motivierten Postings.
Diese aber schon, weil es anscheinend im vorhinein ausgemachte Sache war, egal wer sich bewirbt.
Das war aber in Osttirol immer schon so!!!
Hat natürlich nichts mit Nichts zu tun aber der gelernte Österreicher kennt sich aus !
So isses!!
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