2015 eroberte ein Koloss aus der „Herde von Fuschl“ Schloss Bruck im Sturm. Jahrelang wachte der von Künstler Jos Pirkner gefertigte, eineinhalb Tonnen schwere Bronzebulle auf der Brüstung des Schlossaufganges. Kaum ein Besucher schritt an ihm vorbei, ohne den Stier an den Hörnern zu packen und ein Foto zu knipsen.
Der „14. Bulle“ aus der monumentalen Herde des Red Bull-Headquarters in Fuschl am See wurde für Lienz nachgegossen. Nach knapp sieben Jahren wurde der Koloss nun mit schwerem Gerät von der Brüstung in den Garten seines Schöpfers gehoben. In der Wiese vor Pirkners Atelier trifft man dieser Tage seinen Mitarbeiter Peter Gussnig. Er steht auf einem Gerüst und verpasst der Skulptur eine „Schönheitskur“. Mit einer Poliermaschine bereitet Gussnig den Bullen auf seinen nächsten Ausritt vor.
Es zieht ihn ins Pustertal. Wo früher die Fürstbischöfe von Brixen zur Sommerfrische weilten, wird am kommenden Sonntag, 15. Mai, dieser besondere Urlaubsgast begrüßt. In Anras kündigt der kraftstrotzende Stier Pirkners Ausstellung „Kunst im Raum“ an. Eröffnet wird die Schau Mitte September vom Künstler persönlich. Pirkner zeigt im Pfleghaus Bilder, Skulpturen, architektonische Entwürfe und Ideen zur Gestaltung des öffentlichen Raumes. Im Audiointerview spricht Pirkner über seinen „letzten Bullen“:
Nach der Ausstellung in Anras verlässt der Stier Anras Richtung Spielberg, um dann endgültig mit gesenktem Kopf in den Schoß seines Meisters zurückzukehren.
4 Postings
"In den Garten seines Schöpfers gehoben" – welch wunderbar eschatologische Formulierung – wird hoffentlich einmal jeder von uns!
Was soll ich in Jos Pirkners Garten?
Bist du aus Bronze?
Ja das hätte dann schon was, quasi letzter Bulle
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