Felix Gall erlebt einen besonders schönen Frühling. Nach den starken Leistungen bei der Baskenland-Rundfahrt und der „Tour of the Alps“ fiebert der Osttiroler Radprofi seinem ersten Giro d'Italia entgegen. Wenn die Radelite heute, Freitag, in Budapest Richtung Italien aufbricht, überträgt ihm sein Team „AG2R-Citröen“ viel Verantwortung. Der 24-Jährige tritt auf seiner ersten Grand-Tour als Teamkapitän in die Pedale.
Gall will im hochkarätigen Tross der Italien-Rundfahrt reüssieren: „Der Plan ist schon die Gesamtwertung. Nach den letzten Rennen macht es Sinn, das zu probieren. Ich bin gut drauf, es könnte nicht besser sein.“ Auf ein Ergebnisziel wollte sich der Junioren-Weltmeister von 2015 nicht festlegen, die Top fünf seien derzeit aber noch nicht erreichbar. Die Teamleitung will Gall in den Top-15 sehen.
Nach einem schwierigen Jahr bei DSM läuft es für den Osttiroler bei seinem neuen Team aus Frankreich wesentlich besser. Einzig die Sprachbarriere gilt es noch abzubauen: „Der größte Unterschied ist, dass ich mit der Unterstützung des Teams für mich fahren kann.“ Mit den jüngsten Erfolgen sei auch sein Vertrauen in die eigene Stärke gestiegen. „Felix war die erfreuliche Überraschung in der bisherigen Saison für unser Team. Er hat sein großes Potenzial in Etappenrennen gezeigt“, lobt AG2R-Manager Laurent Biondi seinen Schützling.
Vor seiner ersten dreiwöchigen Rundfahrt hat Gall aber „schon ein bisschen Respekt. Ich muss schauen, wie mein Körper auf zwei, drei Wochen Rennen reagiert.“ Spätestens nach der ersten Woche werde er Gewissheit haben, ob er es mit den Assen in der Gesamtwertung aufnehmen kann. Andernfalls steht die Jagd auf einen Etappensieg im Vordergrund. Der bisher einzige für Österreich in der Giro-Geschichte gelang Lukas Pöstlberger 2017.
„Es wird Zeit, dass ich eine Grand Tour fahre.“
Felix Gall
Die wohl entscheidende Königsetappe endet am vorletzten Giro-Tag nach 4.500 Höhenmetern am Fedaia-Pass an der Marmolata. Diesen Anstieg und auch viele andere kennt Gall nur vom Hörensagen, die fehlende Streckenkenntnis trübt seine Vorfreude aber nicht: „Es wird Zeit, dass ich eine Grand Tour fahre.“
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