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Schwarzes Gold für die Osttiroler Böden

Im Zuge eines Pilotprojekts will die Stadt Lienz heimische Böden mit Humus aufbauen.

Humus ist der fruchtbare, organische und lebend verbaute Anteil des Bodens, der unsere Pflanzen und somit auch uns nährt. Wird der Humusgehalt im Boden erhöht, fällt es leichter, auf externe Düngemittel und Pflanzenschutz zu verzichten. Der Boden kann zusätzlich mehr Wasser aufnehmen und für Trockenperioden speichern. Um Humus aufzubauen, ist neben einer Umstellung der Bewirtschaftungsweise vor allem die Zufuhr von organischem Material förderlich.

Diesem Thema widmet sich das von der Stadt Lienz ins Leben gerufene Projekt „Regionale Bodenverbesserung, Humusaufbau durch Komposterde“. Gemeinsam mit dem Abfallwirtschaftsverband und dem Kompost- und Biogasverband will man „Impulse setzen, um die landwirtschaftliche Praxis und deren Böden im Bezirk nachhaltig zu verbessern.“ Für dieses Vorhaben fließen Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Schüler:innen der LLA Lienz erfuhren in einem Workshop, wie Humus entsteht. Foto: Stadt Lienz/Brunner

Zum Auftakt stand am 4. Mai ein Kompost-Workshop für Schüler:innen der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt Lienz an. Die Schule stellt insgesamt neun Flächen für das LEADER-Projekt zur Verfügung. Auf diesen Feldern wird gelehrt und gelernt, wie man mit Kompost eine Verbesserung der Bodenstruktur und Bodenfruchtbarkeit erreicht. Der Kompost, der dort ausgebracht wird, kommt aus der städtischen Kompostieranlage.

11 Postings

Rollo
vor 3 Jahren

Mich würde interessieren was alles hier verwertet wird - Bioabfälle aus Haushalten mit sogenannten kompostierbaren Plastiksackerl? Wer schon mal in Gemeinschafts-Biotonnen geschaut hat, was da so alles drin landet... sowas möcht ich nicht in meinem Garten haben. Gibt es hier eine Qualitätsicherung, regelmäßige Laboruntersuchen hinsichtlich Schadstoffe, Microplastik, etc? Vom Foto her sieht es sehr "holzlastig" aus - Fichtenzapfen, Äste, etc. Ob hier das Verhältnis Kohlenstoff zu Stickstoff passt, fraglich... und letztlich entscheidend ob es wirklich um "scharzes Gold" für unsere ostiroler Böden handelt... sorry, aber bisschen kritisch darf man wohl sein... Andererseits wenn man bedenkt, dass österreichische Haushalte rund 157.000 Tonnen angebrochene und original verpackte Lebensmitteln jährlich wegwerfen und dies vermutlich in der Biotonne landet und letztlich teils in der osttiroler Kompostieranlage - ja dann ist es wohl schwarzes Gold..;-) Bodenversiegelung ist ein eigenes tolles Thema- aber in Ostirol machen wir erstmal die gleichen Fehler wie viele andere vor uns. Aber jeder muss eben aus seinen eigenen Fehlern lehrnen... ÖAMTC ganz aktuell, Lagerhaus, FMZ Debant, etc... Interessiert aber von den handelnden & verantwortlichen Stellen niemanden... Klimawandel findet wo anders statt, was zählt sind potentielle Arbeitsplätze und nur keinen Investor mit irgendwelchen Auflagen wie bspw. Dachbegrünung, alternativ Photovoltaikdach, Rückbauverpflichtung oder Nachnutzungsverpflichtung aufgelassener/leerer Gebäude, etc. nerven... Gratulation, nur weiter so!

 
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    bb
    vor 3 Jahren

    Bodenversiegelung nicht nur im Lienzer Talboden - ich füge an: Gewerbegebiet Mittewald (an der Drau)... und ich frage mich, ob die SchülerInnen auch lernen, welche Auswirkungen Überdüngung (Kunstdünger, Gülle,...), Herbizide und Pestizide auf den Boden und seine Microorganismen haben? Und die Bodenverdichtung durch immer schwerere Maschinen. Zuerst die Böden auslaugen, die Organismen killen und dann den Boden mühsam wieder beleben? Aber: ein löbliches Projekt!

     
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    Christof
    vor 3 Jahren

    @hotzenplotz: Es werden Bioabfälle für viele Osttiroler Gemeinden kompostiert und bearbeitet - auch solche mit den "Plastiksackerln" aus Maisstärke!

    Die wiederum werden, aufgrund des relativ langen Zersetzungsprozesses aber händisch aussortiert, bzhw. mechanisch ausgesiebt (wie auch alles andere an Störstoffen) und landen dann mit dem Restmüll in der Deponie Lavant (wo sie dann aber auch verrotten)!

    Zur Qualitätssicherung und Laboruntersuchung: Die gibt es tatsächlich und die Kompostgüte wird regelmässig durch die ARGE Kompost untersucht! Derzeitige Kompostgüte ist glaub ich A++ (nagel mich bitte nicht fest!). Eine Broschüre bekommst du in der Abteilung Umwelt, oder direkt im Kompostwerk!

    Zur Holzlastigkeit: Die Mitarbeiter von Betreiber Hans Gumpitsch (Stadtlerhof) setzen die Rottemieten so auf, dass das Verhältnis Festanteil (sprich Material aus der Biotonne) und Strukturmaterial (Strauchschnitt, Laub,...) ausgewogen ist. Beeinflussen kann man den Rotteprozess dann mittels wenden der Miete, Beimengung von Wasser und Zuschlagstoffen (Steinmehl, ist auch biologisch), .... bis hin zur Nachrotte in den Aussenmieten. Vor Verkauf/Ausbringung am Feld wird dann nochmals gesiebt, dass der Grobanteil geringer wird.

    Überwacht wird das ganze Prozedere von einem sehr kompetenten Mitarbeiter der Stadtgemeinde Lienz. Bei Interesse beantwortet er dir sicher gerne alle weiteren Fragen!

     
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      Rollo
      vor 3 Jahren

      Danke für die Info! Bzgl. Bio-Plastiksackerl ist es ein Trugschluss zu denken es ist etwas nachhaltiges... Einfach mal googeln.."darum-sind-bio-muellbeutel-nicht-umweltfreundlich/". Das sinnvollste wäre ganz darauf zu verzichten. Interessant wäre das C-N-Verhältnis von Kompost, worauf mein "holzlastiger" Komentar abgezielt hatte.. Danke jedenfalls!

       
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    Senf
    vor 3 Jahren

    @hotzenplotz; ganz deiner Meinung und ich denke, dass das besonders diese Haushalte und Betriebe betrifft, die nicht selber kompostieren können, da wird halt vieles zusammengeschmissen. ich bin in der glücklichen lage und kompostiere selbst - für meinen garten mit gemüse

     
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steuerzahler
vor 3 Jahren

Kompostierung ist ein guter Ansatz. Man sollte aber wesentlich weiter denken. Bei der Kompostierung entsteht Wärme und jede Menge verschiedener Gase. Das könnte man nutzen. Wesentlich effektiver sind Biogasanlagen in denen man sämtliche organischen Abfälle behandeln kann und dabei Methan erzeugen. Niemand muß mehr Gülle auf den Feldern ausbringen. Der Gestank kann durch Biogasanlagen weitgehend reduziert werden und das bei gleichzeitiger Erzeugung von Wärme, Gas und Dünger. Eigenproduktion von Methan, das sollte unser Ziel sein.

 
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    Christof
    vor 3 Jahren

    Lieber Steuerzahler, eine Biogasanlage ist aktuell tatsächlich in Ausarbeitung und eine Abordnung der Stadtgemeinde ist/war gestern jnd heute in Wiener Neustadt zu Betriebsbesichtigungen!

     
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      steuerzahler
      vor 3 Jahren

      Es ist gut, wenn das endlich angegangen wird. Leider, wie immer, um Jahrzehnte zu spät. Es wird mit allem zugewartet, nur das Abkassieren, das wird sofort umgesetzt. Wir könnten längst auf allen Dächern die Sonnenenergie nutzen, unseren gesamten Abfall verwerten, einen Großteil der Energie selbst herstellen und sämtliche Rohstoffe recyceln. Man muß es nur machen, die Technik ist vorhanden.

       
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wolf_C
vor 3 Jahren

''Im Zuge eines Pilotprojekts will die Stadt Lienz heimische Böden mit Humus aufbauen'' ... endlich einmal eine gute Nachricht!, jedoch: warum hat die ÖBB im Zuge des Pilotprojekts 'Mobilitätszentrum' den heimischen Boden mit Asphalt und Beton aufgebaut? und nicht - wie Unternehmer in Matrei vorzeigen - sorgsam an die Lienzer Bewohner gedacht, sondern diese dem Auto nachgereiht? Mit einer sparsameren Brücke(warum muß die panzertauglich sein?)hätten sie finanziell einige Parkhäuser zsammgebracht ... So sollte die Stadt im Zuge des Pilotprojektes Gemeindeverwaltung auf den Aufbau der heimischen Böden mit Asphalt verzichten, zB beim Hochstein ... laut ROK Österreich Empfehlung stünde Lienz pro Tag ca 25qm²NEUVERSIEGELUNG zu, also ca 1(ein)Autoparkplatz/Tag ... viel Vergnügen damit!!

 
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    isnitwahr
    vor 3 Jahren

    genau so ist es, danke. Liebe Nichzustimmer, entweder ist es es euch vollkommen egal, was und wie viel in Lienz zubetoniert wird, oder es geht euch ausschließlich darum, bei @wolf_c nicht zuzustimmen, egal um welches Thema es geht, beides ist armseelig!

     
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    Senf
    vor 3 Jahren

    @wolf, hast du schon mal darüber nachgedacht, warum du mit deiner kritik letztendlich immer an dir selber scheiterst, weil du im vorhinein nie etwas produktives oder kreatives für die allgemeinheit zustandegebracht hast? moderner egoismus?

    hätt i nit gschlofn, nocha warat i, hättet i - hint nôch reit d’Urschl - kleine weisheit für dich, schönen Sonntag!

     
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