Die Situation am Tiroler Arbeitsmarkt hat sich seit Beginn der Pandemie in mehreren Wellenbewegungen entspannt. Mit 17.780 arbeitslos vorgemerkten Personen lag die Arbeitslosigkeit Ende April 2022 deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Im April lag die Arbeitslosenquote bei 4,9 Prozent. Zum Vergleich: Im April 2019 – also vor der Pandemie – lag der Wert bei 5,9 Prozent. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten ist um 6,7 Prozent auf 342.000 Personen gestiegen.
Im Bezirk Lienz ging die Zahl der Arbeitslosen im April um 36,4 Prozent zurück. 1.152 Menschen sind in Osttirol arbeitslos vorgemerkt, was einer Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent entspricht. Auch die Zwischensaison macht sich in der Statistik des AMS bemerkbar, so haben sich im April 679 Menschen im Bezirk zum Stempeln angemeldet. 523 Menschen haben hingegen die Arbeitslosigkeit beendet. Die Zahl der sofort verfügbaren Stellen bewegt sich weiterhin auf Rekordniveau. In ganz Tirol gibt es davon 9.607, in Osttirol 540.
In ganz Tirol wurde ein Rückgang der Arbeitslosigkeit über nahezu alle Branchen verzeichnet. In der Beherbergung und Gastronomie liegt die Arbeitslosigkeit mit 7.569 Personen bereits deutlich unter dem Vorkrisenniveau (9.177 im April 2019).
„Die wirtschaftliche Entwicklung ist trotz vieler Unsicherheiten sehr positiv und die Nachfrage nach Arbeitskräften riesig. Nur eine von vier Personen ist aktuell länger als drei Monate bei uns arbeitssuchend vorgemerkt. Gleichzeitig beobachten wir immer deutlicher, wie sich der demografische Wandel auf den Arbeitsmarkt auswirkt“, erklärt AMS-Landesgeschäftsführer Alfred Lercher.
Der Anteil der Arbeitslosen über 50 Jahre liegt aktuell bei 34 Prozent, ein Drittel davon ist wegen gesundheitlichen Beeinträchtigungen nur schwer vermittelbar. „Diese Gruppe wird voraussichtlich weiter anwachsen. Mit dem Mangel an Arbeitskräften werden sich aber auch hier neue Chancen ergeben“, so Lercher.
Aktuell ist auch die Vermittlung geflüchteter Menschen aus der Ukraine eine Herausforderung – rund 200 Personen, darunter in erster Linie Frauen, sind beim AMS gemeldet. 200 Ukrainer:innen haben bereits eine Arbeitserlaubnis erhalten. „Auf keinen Fall darf es passieren, dass viele unter ihrem Ausbildungsniveau längerfristig beschäftigt werden. Daher erheben wir von Anfang an alle Kompetenzen,“ betont Lercher.
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