Kräftige Finanzspritze für Kinderbetreuung in Tirol
Zusätzlich stehen 18 Millionen Euro zur Verfügung. Fokus auf Öffnungszeiten und Ferien.
Das Land Tirol stellt mehr Geld für elementare Bildungseinrichtungen zur Verfügung. Zusätzlich zu den bereits budgetierten Personalkosten sollen jährlich 18,25 Millionen Euro ausgegeben werden. Laut Landeshauptmann Günther Platter würden dadurch im Jahr 2022 insgesamt 102,65 Millionen Euro für die Personalfinanzierung zur Verfügung stehen.
Die Finanzierung wurde im Rahmen der Novellierung des Tiroler Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetzes vergangene Woche beschlossen. „Mit dieser Finanzspritze schaffen wir noch bessere Voraussetzungen für die Erhalter von Einrichtungen, um hochwertige elementare Bildung ganztägig und ganzjährig anzubieten“, so Platter. Die zusätzlichen Mittel sollen sich auch auf die Öffnungszeiten auswirken – besonders in den Ferien. „Hier benötigen die Familien und ganz besonders Alleinerziehende mehr Unterstützung“, betont Bildungslandesrätin Beate Palfrader.
Die Förderung der Ferienöffnung wurde neu gestaltet und angehoben. Bisher war die Förderung nach der Anzahl der Schließtage der Einrichtung gestaffelt. Künftig wird anhand der Öffnungsstunden in den Ferienzeiten berechnet. Pro Betreuungsstunden und Gruppe werden nun 30 Euro vergütet. Zusätzlich wird eine Förderung für Leitungstätigkeit in elementaren Bildungseinrichtungen eingeführt.
Die Sprecherin der Plattform Kinderbetreuung Tirol, Birgit Scheidle, ist zufrieden: „Unsere gebündelte Expertise aus der Praxis wurde von der Politik gehört. Unsere zentrale Forderung – die leistungsgerechte Förderung der Ferienöffnung – ist nun umgesetzt.“ Die verbesserten Fördersätze bedeuten beispielsweise für einen Kindergarten mit vier Gruppen und einer Ferienöffnung von 800 Stunden bis zu 58.000 Euro mehr Förderung pro Jahr.
Im laufenden Kinderbetreuungsjahr stehen in Tirol 896 Einrichtungen – darunter 484 Kindergärten, 301 Kinderkrippen und 111 Horte – zur Verfügung. Betreut werden dort insgesamt 32.500 Kinder. Im Vorjahr waren es 795 weniger. Im Bezirk Lienz werden aktuell 1.684 (+8) in 57 Einrichtungen betreut. Dazu zählen 45 Kindergärten, elf Kinderkrippen und ein Hort. Im Vergleich zu 2008/2009 werden im Bezirk Lienz insgesamt 294 Kinder mehr in diesen Einrichtungen betreut.
Gestiegen ist sowohl auf Bezirks-, als auch auf Landesebene der Personalstand. In Osttirol sind derzeit 251 Personen in den Kindergärten, Krippen und Horten als pädagogisches Personal beschäftigt. Das sind 69 Personen mehr als 2008/09. 101 Kinder im Alter bis 14 Jahre werden in Osttirol von Tageseltern betreut.
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