Die Dolomitenstadt-Redaktion suchte daraufhin im Internet nach dem Stadtbuch – Titel: „Lienz in Geschichte und Gegenwart“ – und siehe da, es ist tatsächlich bestellbar bei mehreren bekannten Buchhändlern, darunter auch bei der Tyrolia. Also landet das Buch in unserem Online-Warenkorb, zunächst ohne Reaktion. Allerdings kam nach einigen Stunden per Mail die Benachrichtigung, „Leider dürfen wir das Buch nicht verkaufen, da es rechtliche Streitigkeiten gibt.“
Eine Rückfrage beim Haymon-Verlag, der das Buch im Auftrag der Stadt Lienz produzierte und zum Teil auch selbst vertreibt, klärt die Ladehemmung im Verkauf nur teilweise auf. Haymon-Verleger Markus Hatzer beschwichtigt: „Es gibt keinerlei Streitigkeiten, alles ist in Ordnung. Wir warten lediglich auf einige Stichproben-Exemplare aus Lienz, die noch nicht eingetroffen sind.“ Vor dem Hintergrund der aktuellen Anfrage werde man das Buch aber noch heute zum Verkauf freigeben, auch ohne die Stichproben gesehen zu haben.
Zur Erklärung: Wenn Bücher oder Magazine aus der Druckerei kommen, sind sie in gestückelten Mengen in Kartons verpackt und üblicherweise schaut man sich als Kunde aus unterschiedlichen Kartons jeweils ein Exemplar genau an um zu überprüfen, ob Druck und Buchbindung einwandfrei ausgeführt sind. Haymon hat zwar die direkt an den Verlag gelieferte Tranche überprüft, die 2000 Stück Bücher die an die Stadt Lienz geliefert wurden, aber noch nicht. Das sei laut Hatzer der Grund für den Verkaufsaufschub. Warum die Tyrolia in einem Erklärungsschreiben an Online-Buchkäufer und auch im Geschäft von „rechtlichen Streitigkeiten“ spricht, kann sich der Verleger nicht erklären. Detail am Rande: Bis heute ist das Buch auch nicht auf der Website des Verlages zu sehen.
Autor des Stadtbuches ist seit mehr als zehn Jahren Meinrad Pizzinini, dem als Projektleiter in letzter Zeit Michael Forcher zur Seite stand. Nun ist das ewige Werk fertig und kann demnächst wohl problemlos zu einem Preis von 33 Euro erworben werden. Sobald wir ein Exemplar in der Redaktion haben, werden wir es rezensieren. Unser kunsthistorischer Fachmann für dieses Thema ist Rudi Ingruber. Man darf gespannt sein, ob er ein Meisterwerk beschreibt oder eine Randnotiz verfasst.
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