Eine Welle der Solidarität rollt durch Tirol
Erfolgreiche Sammelaktionen und ein Lichtermeer auf dem Lienzer Hauptplatz.
Gemeinsam mit den Lienzer Pfarren hat die Stadtverwaltung am vergangenen Samstag, 12. März, ein Lichtermeer für die Ukraine entfacht. Etwa 100 Menschen kamen mit einem Licht auf den Hauptplatz und gedachten der Opfer des Krieges. Gemeinsam wurde gesungen, aber auch geschwiegen. Der Tiroler Honorarkonsul für die Ukraine, Walter Peer, sprach einige Worte, ebenso eine Frau aus der Ukraine, die seit einiger Zeit im Mölltal wohnt, und Bürgermeisterin Elisabeth Blanik. Dekan Franz Troyer und Pater Martin Bichler sprachen ein Friedensgebet.
Stunden zuvor gab es vor der Liebburg eine kulinarische Solidaritätsbekundung. Thomas Geiger hat die ukrainische Spezialität „Borschtsch“ gekocht und für den guten Zweck verkauft. Der Andrang war groß, über 250 Menschen ließen sich die Suppe schmecken und spülten rund 4.300 Euro in die Spendenkasse. „Die Sache war unglaublich erfolgreich“, freut sich Geiger. Mit seinen Helfer:innen hat er vorab 60 Kilogramm Gemüse per Hand gehackt. Das gesammelte Geld fließt am Dienstag an die ORF-Aktion „Nachbar in Not“. Da die Bundesregierung Spenden für die Ukraine bis zum 18. April verdoppelt, werden insgesamt 8.607,64 Euro überwiesen.
Im Rahmen der Sammelaktion „Ukraine-Hilfe“ des Landes Tirol konnten am Samstag bei 337 Feuerwehren bestimmte Sachspenden abgegeben werden. Bei einer ersten Sortierung wurden 250 Schlafsäcke, über 3.000 Bettwäschen, 1.500 Handtücher, 1.200 Pakete Windeln und zahlreiche Hygieneartikel gezählt. Rund 50 Transportfahrzeuge haben allein am Samstag Sachspenden aus dem ganzen Land nach Innsbruck gebracht. Auch die Bergrettung, der Alpenverein und der Verein Naturfreunde stellen Hilfsgüter zur Verfügung.
Landeshauptmann Günther Platter zeigt sich beeindruckt: „Ich bedanke mich bei allen freiwilligen Helfer:innen und den zahlreichen Menschen, die ihre Spenden bei den Feuerwehren abgegeben haben. Ersten Schätzungen zufolge werden es voraussichtlich 15 bis 20 Lkw-Sattelzüge werden, die mit den Spenden-Paletten befüllt werden können. Es macht mich stolz, Landeshauptmann einer solch solidarischen und hilfsbereiten Bevölkerung zu sein.“
Die ersten Sattelzüge mit bis zu 90 Paletten sind seit heute, Montag, auf dem Weg nach Wien. Von dort aus werden die Güter an jene Stellen in der Ukraine bzw. den Nachbarländern transportiert, wo sie benötigt werden. Bernd Noggler vom Ukraine-Sonderstab des Landes wirft einen Blick in die Zukunft: „Wenn mehr Flüchtlinge aus der Ukraine in Tirol sind, wird es ebenfalls wieder auf bestimmte Sachspenden ankommen. Weiterhin wesentlich sind jedenfalls auch Geldspenden, um die handelnden Organisationen vor Ort zu unterstützen.“
Aktuelle Informationen zu Geld- und Sachspendemöglichkeiten finden Sie auf der Website des Landes Tirol. Dort gibt es auch Informationen zur nächsten Sammelaktion an den kommenden zwei Samstagen (19. und 26. März) bei den Tiroler Feuerwehren.
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