Das Land Tirol passt seine Impfstrategie an die jüngsten Entwicklungen an. Aufgrund des derzeitigen Bedarfes – auch in Hinblick auf die Impfpflicht – wird in Innsbruck die „Phase fünf“ eingeläutet. In der Februar-Landtagssitzung wurde vergangene Woche fixiert, dass an den derzeitigen Strukturen festgehalten und ein bedarfsorientierter Ausbau forciert wird.
Die zentralen Impfzentren sollen bis Ende 2022 zur Verfügung stehen. Das überarbeitete Konzept beinhaltet aber eine weitere Idee, für die mit den Systempartnern nun die notwendigen Vorbereitungen getroffen werden. Als „maßgebliche Maßnahme“ präsentierte die Regierung im Landtag ein sogenanntes „Anreizsystem“ für niedergelassene Ärzt:innen. Eine Dialog- und Informationskampagne soll helfen, den zweifelnden Anteil der noch ungeimpften Personen zu überzeugen.
Die niedergelassenen Ärzt:innen werden durch ihre Nähe zur Bevölkerung als „wesentliche Säule im Kampf gegen die Pandemie“ betrachtet. Nachdem festgestellt wurde, dass sich dieser Bereich der Ärzteschaft im Verlauf der Pandemie „zu einem gewissen Teilbereich zurückgezogen hat“, will das Land „auf Dialog setzen“. Strategisch sollten aus Sicht der Fachabteilungen Informationsangebote – beispielsweise in Form von Sprechstunden – und Impfaktionen durch die Ärzt:innen angeboten werden. Um diese Leistungen zu honorieren, soll neben einer etwaigen Abgeltung durch die Sozialversicherungsträger auch aus der Landeskasse eine finanzielle „Belohnung“ in die Arztpraxen fließen.
Im Gespräch ist ein stündlicher Pauschalbetrag. Ihre Leistungen könnten die Ärzt:innen durch ein Formular nachweisen. Vom Landtag wurde der Vorschlag mehrheitlich angenommen, nun wird an der Umsetzung gefeilt. Nach Definition der konkreten Rahmenbedingungen wird ein separater Regierungsantrag eingebracht. In einem ersten Schritt soll ein Abstimmungsgespräch mit der Ärztekammer Tirol avisiert werden.
Die Bonuszahlungen an die Ärzt:innen, die durch dieses Anreizsystem anfallen, sind derzeit nicht über das Covid-Zweckzuschussgesetz refundierbar und würden daher den Landhaushalt belasten. Deshalb empfehlen die Fachabteilungen, „auf politischer Ebene den Kontakt mit den Bundesvertreter:innen zu suchen und Refundierungsmöglichkeiten für Maßnahmen dieser Art auszuloten.“ In Innsbruck wird angenommen, dass solche Maßnahmen auch in anderen Bundesländern eine entsprechende Nachfrage erzielen würden.
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