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Entsorgungsbetriebe nehmen Autohersteller in die Pflicht

Rohstoffe wie Nickel, Lithium und Kobalt sollten besser recycelbar sein.

Die Elektromobilität boomt, doch die Entsorgung und Wiederaufbereitung der Auto-Akkus ist bislang ineffizient und steckt noch in den Kinderschuhen. Metalle wie Nickel, Lithium und Kobalt sind endliche und damit auch wertvolle Rohstoffe und können aktuell nur schwer isoliert und recycelt werden, klagt der „Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe“ (VOEB). In Kooperation mit der Automobilindustrie sollen nun innovative Recyclingverfahren die Ressourcenverschwendung eindämmen: „Wir brauchen in den nächsten Jahren effiziente Verwertungslösungen, um die steigenden Mengen an E-Autobatterien recyceln zu können. Die Hersteller müssen in die Pflicht genommen werden und bereits beim Design der Batterien an kreislauffähige Produkte denken“, unterstreicht Andreas Opelt, VOEB Vorstand und Experte für Batterierecycling.
Bis zu 95 Prozent der Metalle in einer E-Auto-Batterie sind wiederverwertbar. Foto: Saubermacher
Nicht nur Automobilhersteller arbeiten an dieser Problemstellung. Globale Pilotprojekte entwickeln neue Verfahren, beispielweise „Saubermacher“, ein österreichischer Pionier der Batterieverwertung. Das Unternehmen kombiniert eine thermische und mechanische Aufbereitung und kann somit 95 Prozent der Metalle wiederverwenden. Gleichzeitig wurde im Vorjahr erstmals Aktivmasse mit Nickel, Kobalt, Lithium und Kupfer in höchster Reinheit hergestellt. Das ist bislang einzigartig in der Geschichte des Batterierecyclings. Ab Mitte 2022 werden die Herstellung und das Recyceln von Autobatterien EU-weit reglementiert. Am 10. Februar beraten die Mitglieder im Umweltausschuss des EU-Parlaments über den Kommissionsvorschlag zur Batterieverordnung. Die Mindesteinsatzquoten von recycelten Produkten in Batterien sollen bis Dezember 2025 auf 70 Prozent erhöht werden. Die Kommission hatte lediglich 65 Prozent vorgeschlagen. Der VOEB erkennt jedoch Schwächen in der Umsetzung dieser Bestimmung und übt Kritik an der Entscheidung des Umweltausschusses, kein europaweites Pfand für Batterien einzuführen. „Ein Batteriepfand wäre die ideale Voraussetzung, dass die Rückgabe und Sammlung von Batterien umweltgerecht erfolgen könnte. Es bleibt zu hoffen, dass das Batteriepfand doch noch Eingang in die Verordnung findet“, so Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB.

Ein Posting

miraculix
vor 3 Jahren

Jetzt wird noch eine Weile nichts passieren und dann kommt eine "Freiwillige Selbstverpflichtung" der Industrie. Wie wir gelernt haben, kommt das immer dann, wenn sie einer verbindlichen Regelung entgehen wollen, inszenieren dann eine medienwirksame Show, mit verlässlichem Applaus ... Die Politik ist froh, dass sie nichts regeln muss und die meisten KOnsument*innen lassen sich auch bereitwillig Sand in die Augen streuen und freuen sich, dass sie nicht auch selbst an irgendwas denken müssen ...

 
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