Die Hahnenkammrennen unter Corona-Bedingungen und schärfsten Polizei- und Behörden-Kontrollen sind Geschichte. Sie sind ruhig und ohne gröbere Verstöße verlaufen. In der in Normal-Zeiten übervollen Gamsstadt tummelten sich angesichts von jeweils nur 1.000 zugelassenen Zuschauern nur wenige Besucher. Après-Ski-Partys wie im Vorfeld jene rund um Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner blieben aus. Bei 1.000 Personenkontrollen und 111 Betriebs-Kontrollen kam es zu 42 Anzeigen.
Von den 42 Verwaltungsanzeigen entfallen 14 auf die Inhaber der Gastronomiebetriebe selbst, 25 auf Lokalbesucher und drei auf Personen, die die Maskenpflicht im Freien nicht einhielten, sagte Kitzbühels Bezirkspolizeikommandant Martin Reisenzein zur APA. Es blieb bei geringeren Covid-Verstößen wie dem Überschreiten der Sperrstunde, Nicht-Einhalten der Maskenpflicht, Stehen an der Bar sowie Konsumieren im Stehen. Fast komplett aus blieben laut Reisenzein sicherheitspolizeiliche Einsätze, also etwa ein größeres Einschreiten wegen eines Raufhandels oder dergleichen.
Wo sich an normalen Hahnenkamm-Wochenenden die Fanmassen drängten, herrschte in diesem Jahr nur ein äußerst bescheidener Andrang. Nur wenige Menschen durchstreiften die Gassen der Kitzbüheler Innenstadt, auch an den Abenden. "In der Weihnachtszeit war um einiges mehr los", schilderte der Bezirkspolizeikommandant.
Das Polizei-Aufgebot fiel jedenfalls beträchtlich aus: 190 Beamte wurden von Freitag bis Sonntag aufgeboten. Auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) meldete sich per Aussendung zu Wort und dankte den Polizistinnen und Polizisten. Sie hätten einen "sicheren Ablauf der Rennen, aber auch die Einhaltung der notwendigen Beschränkungen" sichergestellt. Die Besucher der Rennen hätten sich jedenfalls größtenteils an die Maßnahmen gehalten und Verständnis für die Corona-Kontrollen gezeigt, so das Innenministerium.
Behörden und Polizei hatten im Vorfeld der Rennen strenge Kontrollen angekündigt, um Partys zu verhindern. Täglich würden Polizeibeamte in der Stadt ausschwärmen, um "mögliche Auswüchse bereits im Keim zu ersticken und den vereinzelt 'schwarzen Schafen' gar keine Möglichkeit zu geben, unerlaubt Partys zu feiern", hieß es seitens des Landes Tirol. Am vergangenen Wochenende und zu Beginn der Woche hatte nämlich ein Video für Schlagzeilen gesorgt, das von Runtastic-Gründer Gschwandtner in einem Lokal aufgenommen worden war und dann von diesem auf Social Media gepostet wurde. Der Unternehmer hatte dort gefeiert. Darin war zu sehen, wie die Gäste ohne Masken an der Bar und teils auf Tischen tanzend Après-Ski betrieben hatten. Der Wirt hatte das Lokal nach Kritik schließlich geschlossen.
Wegen der vergleichsweise hohen Sieben-Tages-Inzidenz im Bezirk Kitzbühel - am Sonntag lag sie bei 3.352,1 - waren die Maßnahmen im Vorfeld lokal wesentlich verschärft worden. So wurde etwa in der Innenstadt eine FFP2-Maskenpflicht im Freien eingeführt, auch wenn der Zwei-Meter-Abstand eingehalten werden kann. Zuletzt wurde auch die Außengastronomie ab Mittwoch für eine Woche geschlossen. Außerdem wurde der Betrieb der Hahnenkammbahn an den Abenden des Rennwochenendes eingestellt.
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Kitz-Wochenende verlief in puncto Corona reibungslos
Bei 1.000 Personenkontrollen und 111 Betriebs-Kontrollen kam es zu 42 Anzeigen.