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Sillian: Franz Schneider will Mitteregger entthronen

Der Landwirt führt die „Gemeinschaftsliste“ in die Wahl. Die FPÖ-nahe „freie Liste“ zerfällt.

Noch sieben Wochen sind es bis zu den Tiroler Gemeindewahlen. In Osttirol wagen sich die wahlwerbenden Gruppierungen nach und nach aus der Deckung. So weiß nun der amtierende Bürgermeister von Sillian, Hermann Mitteregger, dass er es im Feber mit einem bekannten Gegner zu tun bekommt. Franz Schneider löst den bisherigen „Oppositionsführer“ Peter Duracher ab und rittert in der Marktgemeinde um den Bürgermeistersessel. In Sillian ist Schneider kein Unbekannter, der 46-Jährige sitzt seit zwei Perioden im Gemeindeparlament. „Er hat im Gemeinderat bisher konstruktiv, ruhig und sachlich gearbeitet“, meint Bürgermeister Hermann Mitteregger. Er tritt wie beim letzten Urnengang mit dem „Team Sillian“ an: „Die Liste steht, wurde aber noch nicht eingereicht, daher nenne ich keine Namen.“ Zumindest ein Neuzugang ist bereits fix. Christian Schranzhofer, der bisher als FPÖ-Ersatzmitglied von Dominik Schett zum Einsatz kam, wechselt zum Bürgermeisterteam und wird als Listenachter auf dem Wahlzettel stehen. „So kann ich konstruktiver arbeiten und stehe nicht wie bisher zwischen den Fronten“, sagt Schranzhofer.
Die Gemeinschaftsliste: (V.l.) Peter Duracher, Sabrina Ortner, Reinhard Bergmann, Roman Told, Josef Bürgler, Franz Schneider, Otto Trauner, Monika Rainer-Pranter und Michael Baldauf.
Schett, der 2016 für die FPÖ-nahe „Freie Liste Sillian“ ein Mandat holte, kehrt der Politik den Rücken, um sich dem Familienunternehmen zu widmen. Mit den Freiheitlichen hat er nichts mehr am Hut: „Mit dieser Partei kann ich mich schon lange nicht mehr identifizieren.“ Dass in Sillian erneut eine blaue Liste antritt, schließt Schett aus. Damit bleiben also – vorerst – nur Mittereggers Team und Schneiders Gemeinschaftsliste. Auf letzterer sind hinter Schneider Roman Told, Monika Rainer-Pranter, Tierarzt Michael Baldauf, Josef Bürgler, der bisherige Listenführer Peter Duracher, Sabrina Ortner, Reinhard Bergmann von „Sunny Sport 2000“ und TVB-Funktionär Otto Trauner gereiht. Nicht nur die Nähe zur ÖVP eint die beiden Gruppierungen. Schneider, der eine Skischule leitet, befürwortet ebenso wie Mitteregger den Bau der Skischaukel Sillian-Sexten. Obwohl die Umweltanwaltschaft unlängst ihre Bedenken geäußert und das Vorhaben kritisch bewertet hat, sieht Schneider eine „große Chance für das Oberland“. Mitteregger bezeichnet die Skiverbindung als „essenziell“ für die touristische Entwicklung. Auch eine Umfahrung für die verkehrsgeplagte Gemeinde heften sich beide Fraktionen auf die Fahne. Schneider: „Da sehe ich den Ball aber derzeit beim Land.“ Der 46-Jährige verspricht mit seiner Liste „eine gute Mischung aus Erfahrung, Jugend, Weitblick und Heimatverbundenheit.“ Schneider ist Vater von zwei Kindern und betreibt neben der Skischule gemeinsam mit seiner Frau und seinen Eltern den „Peisserhof“ in Sillian. „Mein Anliegen ist es, für alle Gemeindebürger:innen ein offenes Ohr zu haben und gemeinsam die kleinen und großen Projekte in unserer Marktgemeinde anzugehen. Insbesondere auf Gemeindeebene wird es eine Herausforderung werden, die wirtschaftliche und soziale Basis zu erhalten.“
Hermann Mitteregger will im Amt bleiben: „Habe keine Angst vor Schneider.“ Foto: Brunner Images
Die Gemeinschaftsliste hält derzeit bei sechs Mandaten, die Bürgermeisterliste hat acht Sitze und die „Freie Liste“ ein Mandat im Sillianer Gemeinderat. Mitteregger will bei der kommenden Wahl die Mehrheit halten und gibt sich siegessicher: „Vor Schneider habe ich keine Angst.“

19 Postings

Mairtraudl
vor 3 Jahren

Der Franz würde schon passen, aber wenn ich mir mir die "Hintermänner" ansehe, Trauner, Bürgler und Bergmann, dann handelt es sich eher Freunderlwirschaft. Die anderen sind eher Mitläufer.

 
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Osttirolbeobachter
vor 3 Jahren

Wen wählen die Leute, die in Sillian gegen die Skischaukel sind? Sie werden möglicherweise erst gar nicht zur Wahl gehen. Schade für die Liste von Schneider, der auf alle Fälle ein geeigneter Bürgermeisterkandidat ist. Da wäre ich mit der Aussage betreffend Skischaukel vorsichtiger gewesen. Der "Einflüsterer" dürfte Trauner gewesen sein, der als Mitarbeiter des TVB Osttirol in führender Position sozusagen die Interessen der Fam. Schulz vertreten "muss", obwohl der TVB Osttirol auf der anderen Seite ja immer mit "unberührter Natur" wirbt. Passt irgendwie nicht zusammen.

 
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    Senf
    vor 3 Jahren

    @Osttirolbeobachter:

    trauner "dürfte" Einflüsterer ... "sozusagen vertreten muss"

    Isch eres s jetzt oder nicht?

    passt wirklich nicht zusammen!

     
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christoph03
vor 3 Jahren

Schischuakel hin oder her der Zug, die Zeit für eine Schischaukel ist abgefahren. Anstatt einer Schischaukel sollte man den "sanften" Tourismus fördern und die Gegenheiten nutzen die man hier in Sillian hat. Wenn man mit Gästen in Sillian spricht, kommen die meisten aufgrund genau wegen der ruhigen feinen Umgebung. Die Wohnsituation und de Ausverkauf an Wohnbaugesellschaften sollt schon reglementiert werden. Das Ortsbild sollte weitgehend verbessert (modernisiert) werden und ein anständiges Konzept für einen zentralen Punkt im Ort. Da aber der Gemeinde leider nur noch wenige Flecke Grund gehört, wird das natürlich schwierig. Somit wird es so sein wie es ist. LG nach Sillian

 
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Alpenbock
vor 3 Jahren

2x ÖVP - nahe!!! Bravo, dann kann das Zu-Asphaltierten, Betonieren und Roden munter weitergehen. Damit es auf dem Weg von Heinfels nach Weitlanbrunn, noch mehr Tankstellen, überdimensionierte Betriebsparkplätze und Wasch-Anlagen gibt.

Österreich ist Europameister beim Flächenversiegeln! Bin überzeugt: Sillian schlägt alle in Österreich.

Eine Umfahrung, die dann noch MEHR Verkehr bringt? Eh jetzt schon ist Sillian und Umgebung scheußlich, scheußlichster, am scheußlichster.

 
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    dobui
    vor 3 Jahren

    Scheußlich ist nur dieser Kommentar. LG aus Sillian

     
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      Mairtraudl
      vor 3 Jahren

      @ do bui die Wahrheit tut weh. Ich gebe Alpenbock recht! 2 von der Övp oje oje.... Die Partei ist schon lang nicht mehr dass, was sie einst war.

       
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    blender
    vor 3 Jahren

    Und die Bauern mähen mit Inlineskates an den Füßen? So schlimm ists auch wieder nicht, oder @Asphaltbock?

     
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Nichtwisser
vor 3 Jahren

Als Wähler muss man das ein bisschen satirisch sehen: "Der angstfreie Bürgermeister und das tapfere Schneiderlein"!

 
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hunter
vor 3 Jahren

Eine reine Wohnsitzgemeinde wo die Bewohner von einer Wohnung nach 5 Jahren wieder in eine neue wechseln ... die schönsten Baugründe werden den Siedlungsgenossenschaften verkauft anstatt alte Schandflecken zu erwerben und diese für Wohnzwecke umzubauen. Sillian war in den 70er 80er Jahren wirklich eine pulsierende Marktgemeinde, heute mehr tot als lebendig. Viel viel Arbeit für einen Bürgermeister und den Gemeinderat, und eine eventuelle Widmung der Skischaukel bringt auch nur auswertige, sprich Südtiroler Unternehmer nach Sillian um alle Förderungen etc. auszunutzen. Wenn man durch Sillian fährt, glaubt man irgendwo in Bulgarien durch eine verlassene Gemeinde zu fahren. Viel viel Arbeit für einen ev. neuen Bürgermeister u. Gemeinderat.

 
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    beobachter52
    vor 3 Jahren

    @hunter ist ein wirklicher Insider! Unter Bgm. Gesser war Sillian eine pulsierende Marktgemeinde, seit den Bgm. Schiffmann und Mitteregger geht es abwärts :-) Wieviele Bewohner wechselnnach 5 Jahren in eine neue Wohnung ? Und wenn, warum das? Damit sie neue Einrichtung kaufen können? Wer soll die "alten Schandflecken" kaufen, wenn sie die Besitzer nicht verkaufen wollen? Und diese "Schandflecken" stehen fast alle an der Bundesstraße! Ideal für Wohnzwecke ....

     
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Mairtraudl
vor 3 Jahren

Das mal ein frischer Wind reinkommt ist nie verkehrt . ( Ein neuer Besen, kehrt immer gut). Was ich im Vorhinein schon nicht gut finde, ist dieses Projekt der Skischaukel Sillian-Sexten. Die Auslastung wird nie da sein und nur um sagen zu können, "Wir haben" ist kindisch und naiv. Optisch ins Landschaftsbild, passt es auch nicht, was hier auch fehlt ist eine klare Struktur, alles sieht so zusammengewürfelt aus. ( Innichen hat dies.) Klüger wäre es, das derzeitige Skigebiet attraktiver zu gestallten.

Jedenfalls wäre in Sillian der 1 Punkt mal eine Umfahrung , aber schon dies scheint unlösbar.😉

 
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    karlheinz
    vor 3 Jahren

    @Mairtraudl, Letzeres meint sogar ein Außenseiter ! "Vorsündflutlich" dieser Zustand ! Nur mit reden und ohne Nachdruck geschieht halt nichts. Um dieses Projekt zu realisieren kommt auf den künftigen Bürgermeister viel Arbeit zu. Das letzte und das gegenwärtige Gemeindeoberhaupt von dort haben die Sache wahrscheinlich vergeigt. Schade, aber vielleicht gibt es doch noch Hoffnung.

     
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Kilian1990
vor 3 Jahren

Das ist gut für die weitere Entwicklung der Gemeinde, dass die Skiverbindung gebaut wird und weitere wirtschaftliche Projekte vorangetrieben werden. Naturschutz ist heute sowieso Standard. Die pasr Vögel und Insekten, die vom Bau der Pisten oder der Lifttrasse betroffen sind, siedeln sich halt ein paar Meter weiter wieder an. Ein guter Mann der Hermann Mitteregger. Hat seine Sache bisher gut gemacht. Ein guter Mann aber auch der Franz Schneider. Ein bodenständiger Bauer, der auch als Unternehmer was weiterbringt. Nebenbei beide leutselige Typen, mit denen man reden kann. Da würd ich mich schwer tun, wenn ich in Sillian wählen müsste.

 
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    Burgi
    vor 3 Jahren

    @kilian Ich mich auch!

     
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dobui
vor 3 Jahren

Gute und sympathische Alternative zu Mitteregger, der dieses Mal nicht mehr der "frische Wind" ist.

 
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Neutral
vor 3 Jahren

Enttäuschend, dass wirtschaftlichen Interessen alles untergeordnet wird. In Sillian wird alles zubetoniert, die Seilbahn wird sicherlich trotz Bedenken gebaut. Gibt es keine wirtschaftlichen und politischen Alternativen?

 
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    Burgi
    vor 3 Jahren

    @ neutral Leider nein! Wie du siehst kann man in Sillian nur 2 mal das Gleiche wählen! Keine der beiden Listen hat wirklich innovative Ideen für die Zukunft, sondern sie fahren das ewig gleiche Programm: Profit durch Naturzerstörung! Was machen wir eigentlich wenn alles an Natur zerstört ist? Lang dauerts ja nicht mehr bis alles vollständig versiegelt ist wenn's so weiter geht!

     
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    LauschTark
    vor 3 Jahren

    Seit Jahren scheint dort kein Bürgermeister einen konkreten Plan zu haben, wie man die Gemeinde zukunftsfit gestalten könnte: -Neuer Wohnraum wird vordergründig von Zweitwohnsitzer:innen "bewohnt" -Null Bemühung um eine diverse Gasthaus- und Vereins-Kultur -Die ausgeschulte Jugend ist froh, wenn sie dieses "Kaff" nicht mehr sehen muss - die Bevölkerung ist seit zwei Jahrzehnten rückläufig -Seilbahn- und Tankstellenbau-Pläne bilden offenbar die Speerspitze für eine nachhaltige Dorfentwicklung -Für das Scheitern der Umfahrung war anscheinend immer schon das "Hl. Land" verantwortlich -Den Dorfkern Sillians bildet ein gebührenpflichtiger und zubetonierter Parkplatz

    Es gäbe also viel und noch mehr zu tun, aber offensichtlich will sich dafür niemand die Hände schmutzig machen bzw. hat das nötige Fingerspitzengefühl. Die Hauptsache ist, es bleibt so "schwarz" wie es immer schon war. Meine Prophezeiung: Das wird sich definitiv rächen ...

     
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