Lienzer NEOS: Mit Männertrupp ins Stadtparlament?
Die Pinken gehen mit bekannten Gesichtern in die kommende Gemeinderatswahl.
Die Gemeinderatswahlen in Tirol rücken näher und nach und nach legen die wahlwerbenden Parteien die Karten auf den Tisch. In Lienz haben nach der SPÖ heute, Mittwoch, auch die NEOS ihr Team für die Wahl präsentiert. Bei näherer Betrachtung kann bei der pinken Truppe wortwörtlich von einer „Mannschaft“ gesprochen werden – dem Team um Spitzenkandidat Domenik Ebner fehlt der feminine Zauber. „Leider ist das so. Einer der Hauptgründe dafür war, dass potenzielle Kandidatinnen mit beruflicher Abhängigkeit argumentierten“, erklärt Michael Krautgasser.
Er geht hinter Ebner auf dem zweiten Listenplatz ins Rennen um einen Sitz im Stadtparlament. Der seit 2012 in Lienz lebende Softwareentwickler will „zukunftsgerichtet arbeiten. Es muss nicht zwingend in eine neue Richtung gehen, aber der Rost gehört entfernt.“ Auf dem dritten Listenplatz taucht Hermann Unterdünhofen auf, den man in Osttirol als Manager des Lavanter Golfplatzes kennt. Das „liberale Urgestein“ Gerhard Schullin und Softwareentwickler Simon Brunner komplettieren das Team. In Workshops und Sitzungen hat das Quintett Themen für den Wahlkampf ausgearbeitet und diese nach eineinhalb Jahren der Öffentlichkeit präsentiert.
Um die Bereiche Familie, Sport und Bildung will sich Krautgasser kümmern. Auch die Digitalisierung liegt dem Softwareentwickler am Herzen: „Die Schnittstelle zwischen Gemeinde und Bürger:innen ist stark ausbaufähig.“ Ebner schiebt die Forderung nach mehr Transparenz nach. Der Listenführer will ein Monitoring einführen, um laufend die Arbeit der Gemeinderät:innen zu evaluieren.
Gerhard Schullin, der sich selbst einen „Rindermarktler“ nennt, will sich auch im hohen Alter politisch engagieren: „Wenn ich gefragt werde, dann helfe ich.“ Der ehemalige Lehrer verteilte in seiner Studienzeit in Innsbruck Werbesackerln für die ÖVP. „Dann hat es mich verdrossen, ich passe nicht ins Schema der 'schwarzen Pädagogik'“, sagt Schullin. In Lienz sieht er ein „gravierendes Verkehrsproblem“, das er mit intelligenter Ampelschaltung lösen will. Den Fokus auf Elektroautos bezeichnet der 80-Jährige als „Sackgasse.“ Auch das Potenzial der Solarenergie will er in der Sonnenstadt besser nutzen.
Unterdünhofen und Brunner waren bei der Vorstellung nicht dabei. Der Golfplatzmanager soll sich um touristische Themen kümmern. Brunner ist leidenschaftlicher Musiker und wird sich der Kultur annehmen. Er fordert ein Auftrittslokal für junge Musiker:innen.
Eigentlich hätten die NEOS auch einen jungen Kandidaten in petto, doch Matteo Obererlacher ist mit 17 Jahren zu jung für den Gemeinderat. Obererlacher besucht das Gymnasium Lienz und sitzt im JUNOS-Landesvorstand. „Diesmal bin ich noch zu jung, ich werde mich aber im Team einbringen“, verspricht der Schüler, dem der Altersschnitt in den Gemeindestuben zu hoch ist. Er wünscht sich in Lienz deshalb einen Jugendbeirat. Diesem Gremium soll die Stadt dann für Projekte und Maßnahmen ein Prozent ihres Jahresbudgets zur Verfügung stellen.
Als Ziel für die Wahl gibt Ebner immer noch zwei Mandate aus, auch wenn das kürzlich verlautbarte Engagement der impfskeptischen MFG die Karten neu mischt. „Die Rahmenbedingungen haben sich dadurch verändert. Wir nehmen aber den Rückenwind aus den jüngsten Umfragen mit“, ist der Bezirkssprecher zuversichtlich. Nach dem Medientermin haben die Pinken ihre Liste in der Liebburg abgegeben. Landessprecher Dominik Oberhofer ist „stolz, dass das gelungen ist. Osttirol stellt für liberale Gruppierungen eine besondere Herausforderung dar.“
6 Postings
Schade, dass die NEOS keine weibliche(n) Kandidatin(en) auf ihrer Liste haben.
jössas, die machen wahrscheinlich eine eigene liste
Es sollte nicht ein Bundesthema (!) das einzige Kriterium für eine Gemeinderatswahl sein. Bitte die Programme aller Parteien für die Stadt lesen und dann entscheiden :-)
Beste Grüße
die NEOS stimmen für Impfpflicht und Strassentunnel(so wie alle Betonier-partien)so neu kommt mir das alles nicht vor, und auch ein Lichtermeer überdeckt nicht die programmatische Schizophrenie ...
Alle vernünftigen Parteien sind für die Impfpflicht.
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