Linda Wolfsgruber wurde 1961 in Bruneck geboren und lebt heute in Wien. Die ausgebildete Schriftsetzerin und Graphikerin illustriert Bücher, Märchen von Hans Christian Andersen, Wilhelm Hauffs „Zwerg Nase“, Geschichten von Vera Ferra-Mikura, H. C. Artmann und ihre eigenen, in denen sie die wörtliche Aussage nicht etwa in einem anderen Ausdrucksmittel verdoppelt, sondern assoziativ weiterspinnt und dem Leser wie dem Betrachter weitere Gedankenspielräume öffnet.
Die Grenzen zum autonomen Kunstwerk und zwischen den Medien sind fließend, zum surrealen Papiertheater oder zum erotischen „Lexikon der Lust“, oder zu dem im Vorjahr erschienenen „Schneeflockensammler“ des Vorarlberger Roman- und Theaterdichters Robert Schneider.
Das 71 x 50 cm messende Blatt am Lienzer Adventskalender hat keinen Titel, doch vereinzelte weiße Punkte, mit spitzem Pinsel auf die blau eingefärbte Fläche getupft, erinnern an Schneeflocken und die Motive, mit jeweils derselben Schablone umrissene Schemen von Männern und Frauen, erwecken den Eindruck einer durch einen Schleier aus Nebel gesehenen Winterlandschaft, die kaum einen Punkt zum Anhalten bietet. Die Menschen halten sich daher an den individuell auf den Träger frottierten Blättern von Eichen und Buchen fest, die in ihren Dimensionen wie Bäume anmuten und sie beschirmen.
Das Rathaus von Lienz hat zum Hauptplatz hin exakt 24 Fenster und wird deshalb alljährlich zu einem überdimensionalen Kunst-Adventkalender. Dolomitenstadt.at stellt täglich nach der offiziellen Öffnung eines Adventkalenderfensters das jeweilige Bild und die Künstlerin oder den Künstler vor. Die Originale des Lienzer Kunstkalenders werden Anfang Jänner von Round Table 22 Lienz für einen guten Zweck versteigert.
Linda Wolfsgruber öffnet Gedankenspielräume
Die in Wien lebende Südtirolerin steuert ein Winterbild zum Kunstkalender bei.
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