Die Weichen für eine spezifisch österreichische und, wenn man so will, sogar kärntnerische Spielart der Abstraktion wurden nicht zuletzt in der zeichnerischen und malerischen Aneignung der menschlichen Figur in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts gestellt. Der 1935 in Finkenstein am Faakersee geborene Valentin Oman reiht sich bruchlos in diese Tradition.
In dem Blatt „Fragmente“ wird mit schwarzer Farbe das räumlich wahrgenommene oder auch nur vorgestellte Bildmotiv in der Fläche verortet, als eine Art Konstruktionszeichnung dessen, was sich vor dem geistigen Auge des Künstlers so abspielt. Farben, übereinandergeschichtet und sich teilweise gegenseitig wieder zum Verschwinden bringend, interpretieren einen Prozess, der beständig zwischen Bild und Naturvorbild hin und her pendelt.
Es sieht so aus, als gelte Omans Bemühen der Behebung eines Mangels unserer geistigen Tätigkeit, die der Kunsthistoriker Conrad Fiedler folgendermaßen beschrieb: „Es ist ein ungeheurer Irrtum, zu meinen, dass wir von der sichtbaren Gestalt der Dinge eine nur einigermaßen reiche, zusammenhängende und entwickelte Vorstellungswelt besäßen; was wir als sichtbar in unserem sehenden Bewusstsein wahrnehmen, sind unzusammenhängende Bruchstücke, flüchtige, vorübergehende Erscheinungen.“
Das Rathaus von Lienz hat zum Hauptplatz hin exakt 24 Fenster und wird deshalb alljährlich zu einem überdimensionalen Kunst-Adventkalender. Dolomitenstadt.at stellt täglich nach der offiziellen Öffnung eines Adventkalenderfensters das jeweilige Bild und die Künstlerin oder den Künstler vor. Die Originale des Lienzer Kunstkalenders werden Anfang Jänner von Round Table 22 Lienz für einen guten Zweck versteigert.
Valentin Oman zeigt Fragmente als Spielart der Abstraktion
Der Kärntner Künstler stellt ebenfalls ein Bild für den Lienzer Kunstkalender zur Verfügung.
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