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Hauptplatz Lienz: ÖVP fordert Sondersitzung

Bürgermeisterin Blanik verweist auf Wahlen. Granitplatten werden gekauft.

Alle sieben Gemeinderatsmitglieder der Lienzer ÖVP haben einen Antrag an Bürgermeisterin Elisabeth Blanik zur Einberufung einer Sondersitzung des Lienzer Gemeinderates gestellt. Einziges Thema: Die Hauptplatzgestaltung. In einer Medienaussendung kritisiert Vizebürgermeister Kurt Steiner die Vorgehensweise der Bürgermeisterin. Die Neugestaltung des Hauptplatzes sei ein wichtiges innenstädtisches Entwicklungsprojekt: „Der aktuelle Gestaltungsprozess wurde weitestgehend von Architekt Dieter Tuscher begleitet. Dieser Prozess war aber alles andere als transparent. Leider fanden alternative Architekturvorschläge bislang keine Berücksichtigung. Und auch die Bevölkerung selbst konnte sich am Entwicklungsprozess kaum und erst gegen Ende hin beteiligen“, kritisiert Steiner. 

Angeführt von Vizebürgermeister Kurt Steiner fodert die Lienzer ÖVP eine Hauptplatz-Sondersitzung des Gemeinderates. Foto: Brunner Images

Im schriftlichen Antrag an Bürgermeisterin Elisabeth Blanik übermitteln die ÖVP-Gemeinderät:innen auch gleich die Tagesordnung für die gewünschte Sondersitzung. Zum Auftakt soll Jos Pirkner seinen Gestaltungsentwurf vorstellen, über den man diskutieren möchte. „Unser Ziel ist es, einen Wettbewerb zur Neugestaltung des Lienzer Hauptplatzes auszuschreiben und somit die Vielfalt der unterschiedlichen Gestaltungsvorschläge aufzuzeigen. Die Neugestaltung des Hauptplatzes wird das innerstädtische Bild unserer Stadt auf viele Jahre hin prägen und damit Einfluss auf Betriebe und Veranstaltungen haben. Anrainer und Besucher sollen sich wohlfühlen. Deshalb wollen wir eine breite Entscheidungsfindung“, erklärt Kurt Steiner die politische Initiative der ÖVP.

Bürgermeisterin Elisabeth Blanik hält eine Sondersitzung für überflüssig. „In hundert Tagen wird gewählt und ein neuer Gemeinderat gebildet, der die Verantwortung für dieses Projekt übernehmen wird.“ Foto: Stadt Lienz/Lenzer

Bürgermeisterin Elisabeth Blanik sieht den Vorstoß der ÖVP-Opposition gelassen: „Bei der Auswahl der Pflasterung war der gesamte Gemeinderat eingebunden. Die weitere Gestaltung und Umsetzung wird in der Verantwortung eines neuen Stadtparlaments liegen, das bereits in wenigen Wochen Ende Februar gewählt wird. In diesem Gemeinderat werden vermutlich neue Gruppierungen und Personen sitzen, die mitentscheiden sollten.“

Tatsächlich steht auf der heute verlautbarten Tagesordnung der regulären Gemeinderatssitzung am 30. November in der Rubrik Bauvorhaben der Punkt „Bauvorhaben Neugestaltung Bozener Platz – Kärntner Straße; Ankauf von Granit-Bodenplatten.“ Es ist anzunehmen, dass in jedem Fall eine Gemeinderatsmehrheit für den Ankauf dieser ersten Tranche an Pflastersteinen stimmen wird, selbst wenn sich die Stadt-ÖVP querlegt. Damit wäre dann eine wesentlich Gestaltungsentscheidung unwiderruflich gefallen, die auch Auswirkungen auf die Pflasterung des Hauptplatzes haben dürfte.

Muster der künftigen Pflasterung auf dem Hauptplatz in Lienz. Bei der Auswahl redeten alle Fraktionen im Gemeinderat mit. Für den angrenzenden Boznerplatz wird der Ankauf der Steine wahrscheinlich noch im November beschlossen werden. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Einer Verschiebung der Gemeinderatswahl, wie von den NEOS gefordert, kann die Lienzer Bürgermeisterin übrigens wenig abgewinnen: „Der Wahlkampf beginnt erst nach Weihnachten und sollte kurz sein. Wenn die Covid-Lage dann immer noch kritisch ist, wird Vieles auch über das Internet laufen können.“


Artikel wurde am 24. November um 17.15 Uhr upgedated.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

18 Postings

so ist es vielleicht
vor 3 Jahren

Wird diese Gemeinderatssitzung am 7.12. auch per Live-Stream übertragen? Im Lockdown sollte doch wohl niemand perslnlich hin dürfen, oder?

 
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wolf_C
vor 3 Jahren

... ausnahmsweise wäre es richtig und wichtig mit der Hauptplatzgestaltung zuzuwarten: die sich ändernden Parameter unserer lebendigen Zeitgeschichte bedingen einen neuen Zugang zum Thema Raumgestaltung: dieser neue Zugang wird weder durch Pirkner durch Tuscher durch Aberjung durch wen auch immer richtig erkannt ... und durch die nur wenig hundert Meter entfernte bauliche Realität sowieso persifliert: Und jetzt aus Trotz die Millionen für ein Retro-Projekt hinauszuschmeissen, nur um zu beweisen dass man es kann, ist falsch. Es ist richtiger den jetzigen Zustand noch ein -wenig- länger zu beobachten ...

 
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steuerzahler
vor 3 Jahren

Ehrlich gesagt, finde ich den Hauptplatz in seiner derzeitigen Gestaltung gar nicht so schlecht. Den Bodenbelag könnte man erneuern und dafür keine all zu hellen Steine verwenden. Die Hochbeete und den Brunnen kann man ebenso wie die Bepflanzung lassen. Zwei, drei Bäume noch dazu, eventuell noch zwei Bäume und ein Brunnen an der Kärntnerstrasse, ein paar zusätzliche Bankerln und gut ist's.

Der Vorschlag der Stadt ist unpersönlich und pseudomodern. Damit geht das Flair verloren. Am sinnlosesten finde ich die Ritsche und der moderne Brunnen, oder was das sein soll, ist hässlich. Diese Gewalterneuerung ist eher eine Vergewaltigung.

 
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soomanides
vor 3 Jahren

Der Frau Bürgermeisterin - und ihren Koarlitionspartnern - würde keine Perle aus der Krone fallen, wenn Prof. Pirkners Vorschlag zur Hauptplatz-Neugestaltung nochmals im Gemeinderat diskutiert würde. Es ist - aus meinem Dafürhalten - einiges dabei, das man noch einarbeiten müsste, zumal die Um-Gestaltung das Erscheinungsbild unseres Hauptplatzes über Jahre dominieren würde.

 
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    le corbusier
    vor 3 Jahren

    Ich finde die Art und Weise wie Pirkner sich in den Prozess reklamiert hat nach wie vor nicht richtig. Bei allem Respekt für seine Arbeit. Die Stadt hat sich entschlossen den Architekten Tuscher mit der Planung zu beauftragen. Nach rund 12 Jahren Diskussion. Klar kann man drüber diskutieren ob das so richtig ist oder nicht, ob ein Wettbewerb besser gewesen wär oder nicht. Ob die detaillierte Planung jetzt so passt oder nicht. Ein Ende würd das aber nie finden. Fragt man 3 Stadtner bekommt man 4 Meinungen.

    Zurecht hat Pirkner und sein Schaffen hohes Ansehen in der osttiroler Bevölkerung. Dieses Ansehen einzusetzen um ein in Endphase befindliches Projekt eines Kollegen zu torpedieren find ich aber einfach nit ok.

     
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karlheinz
vor 3 Jahren

Irgendwie müssen nun wohl noch die Lienzer "Schwarzen" ins Gespräch kommen vor den Gemeinderatswahlen. Aber mit der seinerzeitigen Mehrheit im GR hat man bereits auch über die Hauptplatzgestaltung diskutiert und geschehen ist nichts. Auch das muss einmal erwähnt werden. Wenn dies betriebene Wahlwerbung sein sollte, so wird es wohl schwer werden, weitere Ruderer ins Boot zu holen.

 
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gemeiner Waldkauz
vor 3 Jahren

Es könnte noch Jahre dauern. Ähnlich wie bei einer Pandemie.

 
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blablabla
vor 3 Jahren

Da haben die Roten offensichtlich ein Problem, Pirkner in den Gemeinderat einzuladen. Er darf nicht einmal seine Vorstellungen zum Hauptplatz darbieten. Und gleichzeitig Granitplatten kaufen. Bravo! Nebenbei: Wo sind den die unglaublich vielen Vorschläge, die eingegangen sind? Sind die alle schon bearbeitet und abgelegt worden? Könnte ja sein dass noch was Besseres als der Vorschlag von Pirkner kommt, vielleicht von der Reinigungskraft?

 
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    Senf
    vor 3 Jahren

    pirkners entwurf hat gute ansätze, ihn deshalb geradezu zu vergöttern ist überflüssig, denn auch andere vorschläge machen sinn, noch ist ja keine endgültige entscheidung in funktionaler und optischer ausführung getroffen worden, es wird sicher ein mix aus mehreren eingebrachten und sinnhaften ideen, die letztlich auch den gesetzlichen vorgaben und den anrainerwünschen entsprechen. der bauausschuss im gemeinderat mit vertretern auch der övpä wird wohl in der lage sein, ein spruchreifes projekt zur beschlussfassung vorzulegen, das dann auch der öffentlichkeit vorzustellen ist. vize steiner scheint wieder mal - wie beim draustegele - auffallen zu wollen. na, warum wohl? im übrigen ist deine haltung gegenüber den reinigungskräften wohl sehr fraglich und hilflos und falls du aus "gesitteter" gesellschaft kommst, denk mal nach, wer eigentlich dein hinterlassenes entsorgt. nur ein guter architekt wird auch diese personen zu rate ziehn.

     
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keinexperte
vor 3 Jahren

Wenn ich mich nicht täusche hat die ÖVP ja im Gemeinderat bei allen, den Hauptplatz betreffenden Abstimmungen zugestimmt. Der Entwurf von Jos Pirkner sollte schon allein aus Respekt vor diesem gossen Künstler diskutiert werden und nicht weil die ÖVP die Wahl gewinnen will. Sie hat eine Erneuerung gleich notwendig wie der Hauptplatz.

 
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    Edi1913
    vor 3 Jahren

    die letzte Erneuerung (zu türkis) war ja nicht so...

     
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    le corbusier
    vor 3 Jahren

    Na ja, die Argumentation "aus Respekt vor diesem großen Künstler" find ich nit so super. Kunst is meist subjektiv. Man stelle sich vor Jonathan Meese wär ein Stadtner und würde einen Mond Parsifal Platz vorschlagen. Würde ihm der selbe Respekt entgegenschlagen? Oder noch besser, Hermann Nitsch würde eine Ritsche empfehlen. Immerhin, die Expertise in Sachen Flüssigkeiten leiten kann man ihm, auch ganz objektiv betrachtet, nicht abstreiten.

    Nein. Entweder es gibt eine offene Ausschreibung oder einen Wettbewerb oder es wird von der Gemeinde jemand damit beauftragt (Vergaberecht). Und mit Architekt Dieter Tuscher hat man ja nicht irgendeinen Pfuscher bestellt.

     
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Bellavista
vor 3 Jahren

Wieso kauft man Steine, wenn man noch nicht weiss, wie der Platz gestaltet wird?! Hab ich jetzt einen Denkfehler?!

 
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    steuerzahler
    vor 3 Jahren

    Um Tatsachen zu schaffen. Sind erst mal Steine da, kann man nicht mehr zurück.

     
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    dacapo
    vor 3 Jahren

    Der alte Gemeinderat kauft schnell Steine, damit der neue Gemeinderat schauen kann ob sie dann bei der neuen Gestaltung dazupassen, logisch, oder? Oder man geht davon aus, dass der neue Gemeinderat gleich ausschaut wie der alte, auch logisch, oder?

     
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andersgedacht
vor 3 Jahren

Endlich sagt mal jemand etwas! Es wird Zeit das dieser Wettbewerb gefordert wird. Nur weil wir 3 Monate vor der Wahl stehen, kann man nicht sagen wir machen jetzt nichts mehr. Was ist denn das für eine Einstellung? Ja natürlich gibt es derzeit andere Problem, aber trotzdem muss der Rest auch weiter gehen, wenn auch natürlich hintenangestellt. Alle müssen jetzt mehr leisten. Nach der ewigen Diskussion kann man endlich mal tätig werden – es wird trotz alle dem noch dauern. Ich bin froh zu sehen das die ÖVP sich hier einsetzt.

 
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Danny
vor 3 Jahren

So langsam geht mir das alles auf die Kekse,was die ÖVP veranstaltet. Immer wieder das gleiche Thema,welches langsam langweilig wird.Haben die keine Anderen Probleme???? Ich denke mir,das schon richtig entschieden wird,wie der Hauptplatz gestaltet wird.Auch,---mit Mitsprache der Bevölkerung. Gibt endlich mal Ruhe,-an die ÖVP gerichtet. Ihr meint damit irgendwas zu bezwecken, was eh schon so lange diskutiert wird,das es eh schon bei den Ohren rausdampft.LANGWEILIGE DISKUSSION

 
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    bergfex
    vor 3 Jahren

    LANGWEILIGE DISKUSSION ??? wrum ist sie jetzt auf einm al langweilig wo doch schon 10 Jahre diskutierrt wird . 😂😂😂😂

     
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