Am ersten Tag des Lockdowns kamen etwa 70 Prozent der Schüler:innen in den Präsenzunterricht. Das geht aus ersten Zahlen des Bildungsministeriums hervor. Je nach Bundesland und Schulstufe gab es starke Unterschiede: In sieben Bundesländern besuchten etwa drei Viertel der Kinder die Schule, in Salzburg waren es dagegen nur rund 50 Prozent und in Oberösterreich zwischen 60 und 70 Prozent. Tendenziell kamen an den Volksschulen in manchen Bundesländern weniger Kinder, an den Sekundarstufen waren überdurchschnittlich viele Kinder anwesend.
Dabei handelt es sich allerdings um erste Zahlen aus den Bildungsdirektionen, die je nach Schultyp und Standort noch schwanken. Der Montag sei außerdem noch ein Übergangstag, an dem viele Eltern noch nicht endgültig entschieden hätten, hieß es aus dem Ministerium. Im Gymnasium in Lienz drückten am Montag rund 90 Prozent die Schulbank. Rechnet man jene Schüler weg, die krank oder in Quarantäne sind, kamen also fast alle. „Bei denen, die fehlten, gab es auch andere Gründe. Wegen Corona fehlten rund 50 bis 60 unserer 730 Schüler:innen“, erklärt Direktor Roland Rossbacher. Insgesamt blieben am BRG am Montag 81 Schüler:innen dem Unterricht fern.
Obwohl Osttirol mittlerweile einer der Corona-Hotspots schlechthin ist, sei der Schulbetrieb derzeit kaum eingeschränkt, so Rossbacher. In vielen Klassen würden maximal ein, zwei Schüler:innen fehlen, in manchen drei oder vier. Ein Cluster führte dazu, dass in einer Klasse derzeit neun Schüler:innen abgesondert wurden. Die Marschrichtung ist klar, im Vordergrund steht der Präsenzunterricht. Um diesen bestmöglich abzuwickeln wird im Gymnasium jeden Tag getestet. „Das sind täglich rund 700 Antigentests, die es abzuwickeln gilt“, erklärt der Direktor.
An den Schulen gilt seit heute durchgehend Maskenpflicht – in den Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufen und Sonderschulen müssen die Schüler:innen mindestens einen Mund-Nasen-Schutz tragen, alle anderen sowie alle Lehrer:innen brauchen eine FFP2-Maske. Abgenommen werden darf die Maske nur beim Lüften während der „Maskenpausen“. Schüler:innen, die die „Home-School“ bevorzugen und deshalb eine Schularbeit verpassen, können diese nachschreiben, sobald es die Situation zulässt. „So lange es die Klassensituation erlaubt, werden wir die Termine beibehalten“, sagt Rossbacher.
Wissenschafter appellierten indes am Montag in einem Offenen Brief, die Schulen und Universitäten sofort zu schließen und auf „Distance Teaching“ umzustellen. Die aktuellen Maßnahmen seien ohne Schulschließungen nicht effektiv genug. „Wenn sie es nicht morgen anordnen, werden Sie es in einer Woche tun müssen“, sind die Start- und Wittgensteinpreisträger Erich Gornik (TU Wien), Hanns-Christoph Nägerl (Uni Innsbruck), Norbert Mauser (Uni Wien), Peter Markowich (Uni Wien) und Robert Elsässer (Uni Salzburg) überzeugt.
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Großteil der Kinder war am Montag in der Schule
Am ersten Lockdown-Tag fehlten im Gymnasium Lienz 81 der 730 Schüler:innen.