Die Covid-Lage in Osttirol spitzt sich weiter zu. Der Bezirk weist mittlerweile die höchste Sieben-Tages-Inzidenz in der bundesweiten Ansteckungstabelle auf. Die Folgen dieses unrühmlichen Spitzenplatzes bekommt nun das Krankenhaus in Lienz mit voller Wucht zu spüren.
Mit Stand heute, Montag, liegen 36 Corona-positive Personen auf der Normalstation und drei auf der Intensivstation. Weil die aktuelle Situation zeitversetzt auf die Kliniken übergreift, warnt der Ärztliche Leiter des BKH Lienz, Primar Martin Schmidt, für die kommenden Wochen vor einer höchst prekären Situation.
Das Krankenhaus hat vom Landesinstitut für Integrierte Versorgung eine Prognose erhalten, die für die kommenden Wochen eine katastrophale Situation voraussagt. „Wir erwarten eine dramatische Zunahme“, sagt Schmidt. Er und sein Team rechnen in den nächsten Tagen mit 80 bis 100 Covid-positiven Personen auf der Normalstation und acht bis zehn Infizierten auf der Intensivstation. Insgesamt stehen im BKH Lienz 13 Intensivbetten zur Verfügung.
Angesichts dieser düsteren Prognose rüstet das Krankenhaus für den Ernstfall – mit einschneidenden Konsequenzen. So werden seit heute Operationen, die nicht unbedingt notwendig sind, verschoben. „Die Zahl der chirurgischen Betten mussten wir von 110 auf 72 reduzieren“, so Schmidt. Für den Ernstfall hält der Eskalationsplan mehrere Schritte parat. So gilt seit heute ein generelles Besuchsverbot mit den bisherigen Ausnahmen.
Zuletzt wurden Gerüchte gestreut, wonach Impfgegner sich Zugang zur Intensivstation verschafft hätten. Schmidt dementiert: „Davon wissen wir nichts.“ Die Behörde habe das Krankenhaus aber vorgewarnt, „dass Impfgegner tatsächlich auftauchen und illegal Video- oder Tonaufnahmen auf der Intensivstation machen könnten“. Dies sei aber nicht der Grund für das Besuchsverbot.
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Corona: Lage im Lienzer Krankenhaus spitzt sich zu
Dramatische Zunahme an Hospitalisierungen erwartet. Operationen werden verschoben.