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Tiroler „Problemwolf“ darf nicht mehr abgeschossen werden

Verwaltungsgericht stimmt Beschwerde von WWF und Ökobüro aus formalen Gründen zu.

Der Tiroler "Problemwolf" mit der Bezeichnung "118MATK" ist nicht mehr zum Abschuss freigegeben. Das Landesverwaltungsgericht ließ die aufschiebende Wirkung einer Beschwerde von WWF und Ökobüro aus formalen Gründen zu, erklärte der zuständige Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) in einer Aussendung am Freitag. Tirol will dagegen in Revision gehen und das Höchstgericht anrufen.

"Ohne die Möglichkeit, rasch einzugreifen, ist jeder Abschussbescheid totes Recht", kritisierte Geisler. Weil vom Wolf "118MATK" eine "unmittelbare erhebliche Gefahr für Weidetiere" ausgehe, hatte die Behörde die aufschiebende Wirkung von Beschwerden gegen die Abschussgenehmigung für den Wolf aberkannt. Diese Entscheidung wurde nunmehr vom Landesverwaltungsgericht behoben - und der Wolf darf damit im Falle des Falles nicht abgeschossen werden.

Das Land zitierte unterdessen aus der Begründung der Entscheidung durch das Landesverwaltungsgericht, in der es unter anderem hieß: "[...], so wäre die volle Wirksamkeit der späteren Gerichtsentscheidung über das Bestehen der aus dem Gemeinschaftsrecht hergeleiteten Rechte nicht sichergestellt. [...] Damit wäre das Gebot der Effektivität des Unionsrechts nicht in Einklang zu bringen". Die Jäger seien jedenfalls vom Land umgehend per SMS verständigt worden, dass damit der Abschuss eines Wolfes entsprechend dem Bescheid nicht mehr zulässig ist. In der Sache selbst habe das Landesverwaltungsgericht nicht entschieden, so das Land.

Der "Problemwolf" war Ende Oktober offiziell zum Abschuss freigegeben worden. Zuvor hatte ein fünfköpfiges Fachkuratorium die "Entnahme" des Tieres empfohlen und die schwarz-grüne Landesregierung daraufhin eine entsprechende Gefährdungsverordnung erlassen. Die Abschussgenehmigung galt für 60 Tage und in zehn Jagdteilgebieten in den Oberländer Gemeinden St. Sigmund, Oetz, Haiming, Silz, Stams und Rietz. Der Wolf soll sich seit etwa vier Monaten in Tirol aufhalten und wird für 59 im Oberland getötete Schafe verantwortlich gemacht.

Das Thema Wolf sorgt seit langem für heftige Debatten in Tirol. Der Verabschiedung der Gefährdungsverordnung durch die Landesregierung waren Kontroversen zwischen den Koalitionären vorausgegangen. Die Grünen sollen vor ihrer Unterschrift noch ergänzende Klarstellungen und Informationen gefordert haben, die ÖVP pochte dagegen auf eine grüne Zustimmung. Auch im ÖVP-Bauernbund rumorte es zuletzt des Wolfes wegen. Von beständigem Druck von Funktionären auf die Spitze, an der Geisler steht, war die Rede. Viele in der Bauernschaft kritisierten vor allem die mangelnde rechtliche Möglichkeit, die Tiere abzuschießen.

Um eine leichtere Entnahme von Problemwölfen zu ermöglichen, hatte der Landtag im Juli eine Änderung des Tiroler Almschutz- und Jagdgesetzes beschlossen. Konkret wurde das fünfköpfige Fachkuratorium "Wolf-Bär-Luchs" eingerichtet, das über den Umgang mit auffälligen Tieren entscheiden soll. Es soll unabhängig und weisungsfrei arbeiten. Die vom Kuratorium ausgearbeitete Empfehlung dient als bindende Grundlage für rechtliche Maßnahmen seitens der Landesregierung durch Verordnung und Bescheid. Außerdem wurde im Sommer in Tirol beschlossen, das Almgebiet auf seine Tauglichkeit hinsichtlich Herdenschutz zu beurteilen. Es soll kategorisiert und bestimmt werden, wo Herdenschutz möglich ist, wo nur bedingt und wo nicht.

15 Postings

Claudia Moser
vor 3 Jahren

@eh1984: ja, und ich bin auch nicht stolz drauf...

 
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Bergkristall
vor 3 Jahren

Zu eh1984: Wenn ich die Spritze aussuchen kann!

 
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TW-WU
vor 3 Jahren

Seit Beginn der Zivilisation hat der Homo sapiens 83% aller wild lebenden Säugetiere und die Hälfte der Pflanzen verschwinden lassen,...." "... sind 60% aller Säugetiere weltweit Nutztiere, während es der Mensch auf 36% und Wildtiere gerade einmal 4% bringen!"

https://www.weltagrarbericht.de/aktuelles/nachrichten/news/de/33212.html

 
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Claudia Moser
vor 3 Jahren

Endlich! Sonst müssten wir ja jeden Autofahrer, der ein totes Tier zu verantworten hat auch erschießen. Oder die LKW-Fahrer mit den Massentiertransporten, wo Schweine, Kälber, Kühe regelmäßig verenden. Leute, wacht's endlich auf! Wir sind nicht die Krone der Schöpfung, solange wir uns so aufführen, wie wir uns aufführen.

 
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    12345
    vor 3 Jahren

    Kann ich 100%ig so unterschreiben.

     
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    eh1984
    vor 3 Jahren

    die mücken an ihrer scheibe sind ja auch tiere...!!!

     
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      12345
      vor 3 Jahren

      @eh1984 *hust* whataboutism *hust*

       
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      unholdenbank
      vor 3 Jahren

      Gibt's ja eh kaum mehr welche. Haben wir schon dafür gesorgt mit allem Gift. Wer muss denn heute noch tote Insekten von der WSS putzen. Höchstens das Streusalz uder den Reifenabrieb.

       
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    wolf_C
    vor 3 Jahren

    Man sollte kein Problem so behandeln als sei es die Ursache für seine Lösung; tatsächlich möchten wir -fridays for future- ernst nehmen und nicht ignorieren, was bei unserer Gesetzeslage und den dazugehörigen Proponenten eine herausfordernde Aufgabe ist.

     
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12345
vor 3 Jahren

Immer dieses "Problemwolf", der Wolf hat kein Problem er ist einfach ein Wolf. Das einzige Problem hier ist der Mensch.

 
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    bergfex
    vor 3 Jahren

    Vielleicht könnten sie ihm sagen das er keine Probleme machen soll.

     
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      12345
      vor 3 Jahren

      Wenn nicht einige Menschen denken würden, dass sich alles nach uns richten muss und versuchen sich die Natur untertan zu machen, würde er ja keine Probleme machen. Aber der Wolf kann ja nichts dafür, dass manche meinen sie müssen in die Natur eindringen und unbedingt Schafe auf die Alm treiben.

       
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eh1984
vor 3 Jahren

wenn wir ihn nicht schiessn dürfen, muss er sich wenigstens impfen lassen... 🤔

 
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    TW-WU
    vor 3 Jahren

    ... oder man lässt ihn entwurmen.

     
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      unholdenbank
      vor 3 Jahren

      Oder entplattern, entgeislern, enthechenbergern, entlarchern, entkuenzen, entmayerln, ent-überhauptalles. So a Hunt, der Wolf, reißt neben der Lifttrasse a Schof. Wos solln sich denn do diea teitschn UrrLauba denchkn ? Teixl eini, no amolll und ißt dabei an guatn Scheppsanen !

       
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