Die Impfoffensive in Österreich fand zuletzt wenig Anklang. Seit vergangenem Freitag, 5. November, steht der Impfstoff wieder hoch im Kurs. An jenem Abend hat die Bundesregierung die Entscheidung verkündet, alle Bereiche, in denen bisher die 3G-Regel galt, nur noch Geimpften und Genesenen zugänglich zu machen. Am Arbeitsplatz werden zwar weiterhin PCR- und Antigentests als „Eintrittskarte“ akzeptiert, dennoch haben sich die Einschnitte auf die Impfmoral der Österreicher:innen ausgewirkt.
Der Bezirk Lienz weist, wie berichtet, eine der schwächsten Impfraten Österreichs auf. Hier gibt es also noch viele Nicht-Geimpfte und weil es für ebendiese nun eng wird, war der Andrang in der Lienzer Impfstraße am Wochenende besonders groß. Im Impfzentrum in der RGO-Arena seien am Freitag und Samstag insgesamt rund 920 Impfungen durchgeführt worden, hieß es am Montagnachmittag aus der Landespresseabteilung. Rund 500 Erst-, 160 Zweit- sowie 260 Drittimpfungen wurden am Wochenende abgewickelt. Zum Vergleich: In der Vorwoche – als noch 3G galt – zählte das Land in Lienz etwa 490 Impfungen – davon 300 Erst-, 130 Zweit- und 60 Drittimpfungen.
Wegen der hohen Nachfrage werden kurzfristig die Impfkapazitäten erweitert. Das Impfzentrum in Lienz öffnet morgen, Dienstag, von 16.00 bis 20.00 Uhr seine Pforten. Am Wochenende kann man sich dort weiterhin zu den bekannten Zeiten immunisieren lassen. Mobile Impfstationen schlagen am Freitag, 12. November, in Virgen (ADEG-Markt, 11.00 bis 18.00 Uhr) und am Samstag, 13. November, in Matrei (Rauterplatz 1, 9.00 bis 16.00 Uhr) auf.
2.000 PCR-Tests an einem Wochenende
Nach dem jüngsten Kahlschlag des Landes in der Osttiroler Testlandschaft, bleibt Arbeitnehmer:innen nur noch in der Teststraße in Lienz, in Apotheken oder bei niedergelassenen Ärzten die Möglichkeit, an einen kostenlosen PCR-Test zu gelangen. Deshalb wurde am vergangenen Wochenende auch die Screeningstraße bei der Dolomitenhalle in Lienz regelrecht gestürmt. Betroffene mailten uns Bilder und erzählten von langen Warteschlangen. Wie das Land dazu mitteilt, wurden in der Lienzer Teststraße von Freitag bis Sonntag insgesamt rund 2.000 PCR-Tests durchgeführt.
Für Entlastung sollen die PCR-Gurgeltests sorgen, die in einigen anderen Bundesländern bereits verwendet werden. In Tirol stehen künftig rund 200 solcher Selbsttest-Systeme zur Verfügung, als Starttermin für die Gurgeltests nennt das Land die zweite Novemberhälfte. „Entsprechend den angestellten Berechnungen besteht somit ein ausreichendes PCR-Testangebot in Tirol. Sollten darüber hinaus Maßnahmen erforderlich sein, werden diese bei Bedarf getroffen“, heißt es seitens des Landes.
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