Tiroler Handel trotz Corona-Hürden über Vorkrisenniveau
Hohe Zuwächse vor allem im Online-Handel, Einbruch bei Sportartikeln.
Umsatzentwicklung, Beschäftigungszahlen, gegenwärtige Herausforderungen und zukünftige Chancen: In einer gemeinsamen Pressekonferenz gaben Dieter Unterberger, WKO-Obmann des Tiroler Handels, und Peter Voithofer vom Wirtschaftsforschungsinstitut Economica am 28. Oktober in Innsbruck Einblicke zur wirtschaftlichen Entwicklung des Tiroler Handels.
"Überraschend" seien die Umsatzzahlen des Handels 2021 angesichts der Tatsache, dass sie nicht nur die Werte des Vorjahres, sondern auch die von 2019 übertreffen. Allerdings: Vor allem mit der touristischen Ausrichtung hierzulande hänge es zusammen, dass die Corona-Pandemie viele Handelsbereiche in Tirol stärker getroffen habe als in anderen Bundesländern: "Das Fehlen internationaler Gäste und die Lockdowns der Hotellerie und Gastronomie haben beispielsweise den Lebensmittelgroßhandel und den Sportartikelhandel in den heimischen Tourismusregionen extrem getroffen“, so Unterberger.
Peter Voithofer vom Economica-Institut sieht dies ähnlich: „Die enge Verknüpfung zwischen Tourismus und Handel zeigt sich in Tirol in besonders hohem Ausmaß. Zwar gibt es im gesamten Tiroler Handel in den ersten acht Monaten ein nominelles Umsatzplus von 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein Plus von 2,6 Prozent gegenüber 2019, allerdings liegt Tirol im Bundesländervergleich damit auf dem letzten Platz."
Hohe Zuwächse wurden in Tirol vor allem im Online-Handel verzeichnet, am stärksten von Umsatzeinbrüchen betroffen sind der Sportartikelhandel, der Elektro- sowie der Möbelhandel. Auch der Tiroler Schuh- und Modehandel mussten Einbußen melden. Dezidierte Zahlen für Osttirol liegen nicht vor. Die Gesamtzahl der Beschäftigten im Tiroler Handel liegt bei 49.000, 7.000 Unternehmen erwirtschafteten einen Jahresumsatz von 12,7 Milliarden Euro.
„Die Tiroler Händlerinnen und Händler haben während der gesamten Corona-Krise hervorragende Arbeit geleistet. Sie haben die ständig wechselnden Vorgaben professionell umgesetzt, die nötigen Maßnahmen mitgetragen und so trotz der schwierigen Situation stets für reibungslose Abläufe gesorgt“, so Handels-Obmann Unterberger.
Wichtig seien vor allem rasche und zielgerichtete Hilfsmaßnahmen, die die spezielle Situation in Tirol berücksichtigen. Unterberger: "Leider ist es so, dass beispielsweise Lebensmittelgroßhändler teilweise noch immer auf die Auszahlung von Umsatzersatz und Fixkostenzuschuss aus dem vorigen Winter warten." Auch sei es wichtig, faire Wettbewerbsverhältnisse zwischen dem Onlinehandel und dem stationären Handel zu schaffen.
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Wenn die Regierung einen Teil der Bevölkerung in den Lockdown schicken will, braucht man sich nicht zu wundern, wenn der Online Handel ständig zunimmt. Das Geld fließt größtenteils ins Ausland. Mit solchen Maßnahmen wird unsere Wirtschaftskraft zerstört.
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