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Theurl will Iseltrail vor Asphalt und Verlegung schützen

TVBO-Obmann schließt gemeinsame Wegeführung aus. Trail kostet 900.000 Euro.

Bei der Eröffnung eines neuen Trinkwasserbrunnens nahe der Glanzer Brücke an der Isel schloss TVBO-Obmann Franz Theurl eine gemeinsame Wegeführung für den erfolgreichen Iseltrail und einen asphaltierten Radweg zwischen Huben und St. Johann kategorisch aus. Er folgt damit einer Empfehlung der Umweltanwaltschaft. Auch für die Verlegung des Trails in diesem Teilstück auf die orografisch linke Seite des Flusses – wie vor allem vom Matreier Bürgermeister Andreas Köll und von Baubezirksamtsleiter Harald Haider gefordert – sei der TVBO nicht zu haben. Gegenüber dolomitenstadt.at unterstreicht Theurl: „Dieses Teilstück des sehr erfolgreichen Trails führt hier durch ein Paradies, mit Buchten und Sandbänken, gerade jetzt im Herbst bei wenig Wasser ist das ein besonderes Erlebnis. Für den Radweg gibt es bessere Varianten, zum Beispiel entlang der Kienburg-Straße.“
Am neuen Trinkbrunnen an der Isel nahe der Glanzer Brücke (v.l.): Walter Hopfgartner (Wasserbau), Alfred Weber (Amt der Landesregierung), Naturschützer Wolfgang Retter und TVBO-Obmann Franz Theurl. Foto: Stotter
Theurl korrigiert auch die kürzlich kolportierte Kostensumme von drei Millionen Euro für den Weitwanderweg von der Mündung bis zum Ursprung der Isel: „Wir haben 330.000 Euro inklusive dem Infocenter Virgen investiert und davon die Hälfte als Förderung erhalten. Der weitere Ausbau mit der geplanten Seilbrücke über die Virger Iselschlucht wird mit einer halben Million Euro ebenfalls vom Land Tirol finanziert. Damit werden wir knapp das Auslangen finden. Insgesamt kostet der Iseltrail damit nicht mehr als rund 900.000 Euro. Im Realisierungskonzept von 2019 wurden knapp drei Millionen veranschlagt. Zum Vergleich, der Lechweg hat in Summe mehr als vier Millionen gekostet.“ Der Osttiroler Tourismusverband habe für den 2020 eröffneten und bereits gut frequentierten Weitwanderweg maximal 250.000 Euro an Eigenmittel aufzuwenden. Theurl: „So gesehen eine großartige Leistung um einen sehr überschaubaren Betrag, was besonders auf den Ideenreichtum und die umsichtige Planung von Walter Hopfgartner zurückzuführen ist.“ Der Leiter des Fachbereichs Wasserwirtschaft im Baubezirksamt Lienz gilt seit Jahren als Architekt ökologisch sinnvoller Flussbaumaßnahmen, die dem Gletscherfluss – der Natura 2000 Schutz genießt – viel von seinem ursprünglichen Charakter wiedergeben.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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8 Postings

Burgi
vor 3 Jahren

Ich freue mich sehr, vom Obmann des TVBO ein klares Statement für die Erhaltung dieses besonders schönen Teilstücks des Iseltrails zu hören! Ich selbst bin den Iseltrail heuer gegangen und es war ein tolles Erlebnis mit vielen unglaublich schönen Eindrücken! Nicht jeder ist in der Lage schwierige Bergtouren zu absovieren: es braucht daher auch Wege wie diesen, wo man in der Ebene Erholung finden kann! Die orographisch linke Seite ist meines Erachtens überhaupt nicht als Ersatz für die bisherige Strecke geeignet! Wer will schon neben einer stark befahrenen Bundesstraße wandern gehen!!?? Der Straßenlärm stört furchtbar! Außerdem ist diese Seite landschaftlich weit weniger reizvoll! Wenn wir den Iseltrail als Naturerlebnis bewerben, dann muss man auch, bestmöglich Naturerlebnis bieten! In dieser Angelegenheit daher ein Danke an FT!

 
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Kurgan
vor 3 Jahren

Zitat Theurl: „Dieses Teilstück des sehr erfolgreichen Trails..."

Kann mir bitte, bitte, bitte mal jemand erklären, weshalb der Isel Trail als erfolgreich gilt? Ich bin da täglich unterwegs und sehe da ein paar Einheimische, aber nie irgendwelche Gäste.

Also Herr Theurl: WORAN machen Sie den Erfolg des Isel Trails fest? An Besucherzahlen kann es nicht liegen. Ich würde gerne verstehen und nachvollziehen können, wie ein TVB-Obmann wie Sie so denkt.

Danke.

 
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unholdenbank
vor 3 Jahren

FT kann halt nicht ohne Inszenierung leben. Natur allein ist ihm zu wenig. Als nächstes wird der Großglockner noch weiß lackiert.

 
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    Senf
    vor 3 Jahren

    ja, alles möglich und dann wahrscheinlich, wenn es mit dem klimawandel so weitergeht und kein schnee mehr fällt, dann kommt weisse farbe drauf. 😕

    übrigens: ein kärntner künstler wollte tatsächlich mal den glocknergipfel vergolden. den erhofften bekanntheitsgrad hat er erwirkt, die kalser bergführer haben ihn den weg gezeigt, wo es schnell wieder abwärts geht ...

     
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Senf
vor 3 Jahren

an sich wäre die verlegungdes iseltrail ab st. johann auf die linke talseite leicht möglich, allerdings müsste man damit auf wesentliche erlebnismomente verzichten und zudem ist dieses teilstück nahe der bundesstraße mit tempo 100 km/h doch etwas von lärm geplagt und daher unpassend.

st. johann i. w. war einer der am stärksten vom hochwasser betroffener ort. die völlige überschwemmung der feldflur (falter), das unterspülte gebetshaus der ortskirche und der alte iselmäander in der talaufweitung ist geschichtsträchtig für ein infopoint. zum verweilen einladen sollten auch die künstlerischen steinmonumente, die ruine kienburg und ebenso das in der nähe befindliche klärwerk der tauernregion oder sogar das schwarzachkraftwerk. warum nicht, denn der mensch hat die iselregion ja über jahrtausende belebt und mitgestaltet. er und sein schaffen gehört dazu und auch das das macht den Iselweg umso interessanter.

nochmals: es geht um die bestmögliche aufteilung des besucherstromes mit und für wanderer, spaziergänger, rad- oder dem üblichen verkehr entlang dieser strecke bis huben.

wenn sich herr köll mit seinen einflüsterern umfassend in diese angelegenheit vertiefen würden, dann käme sicher eine geordnete besucherlenkung heraus, die nicht auf die asphaltversiegelung des uferweges angewiesen ist.

vielleicht reicht dann eine einfache kosten & nutzenrechnung, um diesen blödsinn zu unterlassen, denn das geld wäre für die weiterführende radwegtrasse nach matrei ins "marktle" besser investiert. zur attraktivität und sicherheit seiner benutzer!

 
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so ist es vielleicht
vor 3 Jahren

Interessante Kehrtwendung! Herr Theurl, jetzt bekommen Sie auch mal ein Lob! 😊 Aber bitte den Radweg nicht wieder in die unverbaute Natur pflanzen, vorhandene Wegvarianten nützen!!!!!

 
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baur.peter
vor 3 Jahren

irgendwie doch paradox, mit "natur" alleine ist nicht zu punkten, es braucht eine inszenierung, spektakuläre aussichtspunkte, seilbrücken über schluchten,...der mensch sieht den wald vor lauter bäumen nicht mehr. immer wieder ein staunen wert, wenn man so liest, welche geldsummen solche projekte verschlingen.

 
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Senf
vor 3 Jahren

schon interessante zahlen, die uns da vom tvb-obmann präsentiert werden. drei mio investitionskosten geisterten herum, es sind schließlich eh "nur 900.000 euro" und im vergleich zum lechweg mit vier millionen ja wohl ein pappenstil. oh, wie sparsam der iseltrailbetreiber nun werkelt, cool! aber warum dieser vergleich? ist er zulässig, was haben die lechtaler da angestellt? oder gar die alte neidmanier, osttirol das stiefkind ...

der lechtalweg, eine idee aus den neunzigerjahren wurde 2012 fertig und eröffnet. 125 km lang ist er und man soll ihn in acht etappen über sieben bis 10 tagen vom ursprung in vorarlberg talwärts dem tiroler lechfluss folgend bis hinab nach füssen im allgäu erwandern. wenig möblierung ist am weg zu finden, dafür schlichte infotäfelchen, aber mehrere begleitführer mit seitenweise bild- und texterläuterung über natur- und kulturkundlichen besonderheiten bieten sich an, ebenso eine nichtüberladenes, aber gefälliges webportal zur tourenplanung.

daraus ist zu entnehmen, dass das angebot vom lechweg sich auf die umgebenden naturschönheiten und der talkultur konzentriert. der weg ist relativ leicht zu begehen und die einzelnen abschnitte bestens für familien geeignet. dafür hat man bestehende wanderwege mit neuen verbindungen adaptiert, oder und sogar besucherstrom durch die dörfer gelenkt - mit oder ohne asphalt. da ist zum bsp. die rede von drei atemberaubenden hängebrücken - die längste über 200m - , von der lechquerung auf einfachen holzstegen, von einem naturparkhaus über schotterbänken, von schnitzkursangeboten bis museumsbesuchen, klettersteigen, vogelwarten oder unzähligen laabstationen und unterkunftsgebern. in partnerschaft mit den betreibern versteht sich. ja, und wer sich nach tollen talüberblicken oder orchideenwiesen sehnt, folgt kleinen, eigens angelegten pfaden auf anhöhen.

wie die angeblichen vier millionen euro investitionskosten nun tatsächlich zusammenkamen, konnte ich leider nicht herausfinden. ich denke aber, dass die erreichte anerkennung mit dem zertfikat "Leading Quality Trails – Best of Europe" hohe und begründete kosten verursachte. schön und treffend finde ich die bezeichnung "lechtalweg". jojo, die ausserferer sind halt standhaft ...

den erlebniswert des iseltrail möchte ich trotz der geringeren investitionshöhe keinesfalls schmälern, schon gar nicht vergleichen, denn das augenmerk sollte sich ja auf die isel und seiner umgebenden natur richten. allerdings darf nicht vergessen werden, dass man bereits lange vor der iseltrailidee bereits mehrere besuchereinrichtungen entlang des mächtigen gletscherflusses geschaffen hat, für die enorme geldbeträge aufgewendet wurden. erwähnenswert sind z. bsp. die spektakulären aussichtskanzeln am wasserschaupfad umbalfälle, mehrere rast- und ruhepodeste mit infopoints am unteren iselverlauf (veo-nationalpark), die rundwegelen, die erholungsplätze des bba oder die kleine, herausfordernde hängebrücke beim pöllander (1966). alle diese einrichtungen sind heute am "trail" nicht mehr wegzudenken. sie tragen zum erlebniswert der langen tour entlang der isel enorm bei.

mindestens soviel, wie die netten trinkwasserbrunnen am weg.

 
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