„Wir haben experimentiert – mit Erfolg“, freut sich Oliver Deutsch und beschreibt ein außergewöhnliches Happening im Altstadthotel Eck. Das Wohnzimmer mit seinem „Retro-Charme“ am Hauptplatz füllt Deutsch bei seinen beliebten Wohnzimmersessions regelmäßig mit wohltuender Kulinarik und talentierten Musikern. War bei den bisherigen Auflagen das Buffet meist exotischer als das musikalische Line-Up, war es bei der fünften Session genau umgekehrt.
Das bedeutet aber nicht, dass das Essen diesmal weniger gut war. Deutsch wartete mit echten Klassikern und ausgefallenen Schmankerln aus der italienischen Küche auf. Geschmortes Rindfleisch mit Pfeffer, Gemüse nach Toskana-Art, Parmigiana, Minestrone, Farinata und Panna Cotta mit Zwetschken legten die Basis für einen gelungenen Abend im Eck.
Der Klangmagier Josef Klammer, der für seine Performance international Anerkennung und Lob erntet, verblüffte die Menschen im Wohnzimmer mithilfe von Elektronik und strukturierten Improvisationen. Die anfangs etwas verunsicherten Zuhörer:innen entdeckten nach wenigen Moves und „Pings“ ihre Begeisterung für die Rhythmus- und Klangsphären des gebürtigen Lienzers. Mit einer mit Latex bespannten Trommel veranschaulichte der Künstler, warum Trommeln für ihn „ein dehnbarer Begriff“ ist. Danach griff er zur Kuhglocke, klopfte strukturiert auf seinem extravaganten Instrument herum, setzte sie sich auf und verschwand mit kräftigem Applaus von der Bühne.
Diesen Auftritt mussten die Leute ein wenig auf sich wirken lassen und Deutsch gab ihnen die Zeit dafür, ehe das „Blechstromtrio“ die Harmonie zwischen Blechblasinstrumenten und Stromgitarren zelebrierte. Das Trio aus der Steiermark gab Werke aus einem breiten Feld zum Besten, spielte und sang von einer Bewusstseinstransformation im Schatten der Pandemie und zauberte mit verspielten Solos eine entspannte Atmosphäre ins Wohnzimmer.
Als krönenden Abschluss verpassten die Geschwister Astrid und Beate Wiesinger der Wohlfühloase im Eck einen jazzigen Anstrich. Ihre Klänge wirkten erfrischend, waren neu. Nicht nur Deutsch war vom „Duo 4675“ begeistert: „Das war der Hammer. Normalerweise ist es zum Schluss eher schon lauter im Raum, aber sie hatten absolute Ruhe im Publikum. Alle hörten zu.“ Und sie hörten Stücke aus den verschiedensten Genres. Von Jazz über Blues bis hin zu Pop reichte die musikalische Speisekarte an diesem Abend. Am Ende waren sich alle einig: Kultur kann sehr wohltuend sein, gerade in Zeiten wie diesen.
Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst. Doch keine Sorge, wir schaffen Abhilfe:
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