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Peter Raneburger gestaltete Glocke für Jesuitenkirche

Am Wochenende wurde die Glocke zu Ehren Petrus Canisius und Reinhold Stecher geweiht.

Für viele Menschen gehört ein Turm samt Glocke zu einer katholischen Kirche wie die Butter aufs Brot oder der Apfel zum Baum. Die Jesuitenkirche in Innsbruck musste allerdings verhältnismäßig lange auf ihre zwei Kirchtürme warten. Beim Bau der Kirche (1627-1646) hatte das Geld dafür nicht gereicht. Erst 1901 konnten durch Spenden von Johann von Sieberer und Leonhard Lang die beiden Türme errichtet werden. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden für die Türme sieben neue Glocken gegossen. Zusammen mit der alten Silberglocke aus dem Jahr 1579 hatte man mit acht Glocken für wenige Jahre das größte Geläut der Monarchie. 1916 mussten bis auf die Silberglocke alle Glocken als Metall für den Ersten Weltkrieg abgegeben werden. Im Jahr 1959 wurde von den Tiroler Schützen die Herz-Jesu-Glocke reinstalliert, 2019 sind zwei weitere Glocken hinzugekommen und am vergangenen Wochenende wurde die neue Canisius-Glocke von Bischof Hermann Glettler feierlich geweiht. Am 24. Oktober wird die Canisius-Glocke, die von der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck gegossen wurde, zum ersten Mal läuten und das historische Geläut zumindest im West-Turm der Jesuitenkirche wieder vervollständigen.
Am vergangenen Wochenende wurde die neue Glocke feierlich geweiht. Im Bild v.l.: Marius Wolf (CV.tirol), Bernhard Heindl (Rektor der Jesuitenkirche), Elisabeth Grassmayr, Bischof Hermann Glettler, Alt-Landeshauptmann Herwig van Staa und Künstler Peter Raneburger. Foto: Reinhold Sigl
Die neue Glocke schmückt ein Portrait des Hl. Petrus Canisius, gestaltet von Peter Raneburger. Foto: Reinhold Sigl
Die Canisius-Glocke ist nach dem Hl. Petrus Canisius benannt. 1521 wurde er als Sohn des Bürgermeisters in Nimwegen, Niederlande, geboren. Sein Weg schien als Nachfolger seines Vaters vorgezeichnet. Jedoch entschied er bereits in jungen Jahren, dass die Selbstdisziplinierung sein Leben bestimmten sollte. Zeit seines Lebens war er zu Fuß quer durch Europa unterwegs, um gegen den Klerus für Erneuerung einzutreten. Im Alter von 22 Jahren trat er in den damals noch jungen Orden der Gesellschaft Jesu ein und eröffnete 1562 das Jesuitenkolleg in Innsbruck und 1569 ein weiteres Kolleg in Hall. Heute ist Petrus Canisius der Patron der Diözese Innsbruck. Der Osttiroler Künstler Peter Raneburger hat sich intensiv mit der Canisius' Biographie befasst und ein einfühlsames Porträt des Heiligen angefertigt, das die neue Glocke schmückt. „In meiner Arbeit wollte ich ein neues Bild von Petrus Canisius zeichnen, das zwar seine physiognomischen Grundmerkmale beinhaltet, ihn jedoch zugänglicher, menschlicher macht. Dieses Mensch-Sein offenbart sich auch in der Hypothek im Leben von Petrus Canisius“, beschreibt der Künstler sein Werk. Das Portrait ist außerdem mit dem Wort „Persevera!“ (Halte durch!) versehen. Es war das Lebensmotto des Heiligen. Auch Reinhold Stecher ist auf der neuen Glocke verewigt. Von 1981 bis 1997 wirkte er als Bischof der Diözese Innsbruck. Er war ein begeisterter Bergsteiger, Maler und Autor und hat durch seine Predigten viele Menschen inspiriert. Die Künstlerin Nora Schöpfer brachte in ihrem Porträt von Stecher vieles davon zum Ausdruck.

2 Postings

Omo
vor 3 Jahren

......andererseits müssen Menschen in Armut leben und Kinder sterben wegen Hunger - aber - eine neue Glocke ist viel wichtiger und Medienwirksamer! EINFACH ZUM NACHDENKEN!

 
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    ozzy
    vor 3 Jahren

    Hab nachgedacht. Ohne Glaube, ohne Kunst verarmt die Gesellschaft völlig, auch in der westlichen Welt und ohne Wirtschaft sowieso.

     
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