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Radweg auf Iseltrail: Doch (noch) nicht auf Schiene?

15.000 Quadratmeter Asphalt am Iselufer geplant. Umweltlandesrätin Felipe reagiert verhalten.

Die Iseltaler Gemeinden St. Johann und Matrei wünschen sich einen durchgängigen Radweg zwischen Matrei und Lienz. Ähnlich wie der Drauradweg von Innichen in Richtung Dolomitenstadt soll dieser großteils entlang der Isel verlaufen und Touristen wie Einheimische dazu motivieren, sich auch im zweiten Haupttal des Bezirkes aufs Rad zu schwingen.

Radfahren an der Isel zwischen Huben und St. Johann - auch ohne Asphalt ein Vergnügen. Hier ist eine drei Meter breite und fünf Kilometer lange Asphaltpiste geplant. Gefördert aus Umweltmitteln. Foto: Ramona Waldner

Da man sich wohl eine entsprechend hohe Frequenz erwartet, will man diesen Radweg im besten Fall asphaltiert sehen. Zusätzlich wird - aus Sicherheitsgründen – eine Mindestbreite von drei Metern vorgeschrieben. In dieser Form fließen auch die Förderungen von Bund und Land für den Ausbau der Radmobilität. Allerdings verläuft der geplante Radweg mitten im Natura-2000-Gebiet der Isel.

Konkret geht es derzeit um das fünf Kilometer lange Teilstück des Radweges zwischen Huben und St. Johann, der entsprechende Antrag wurde bei der Bezirkshauptmannschaft eingereicht. Laut den Plänen der Gemeinden soll der Radweg hier direkt an der Isel entlangführen. Auf fünf Kilometern Länge bedeutet das eine versiegelte Fläche von 15.000 Quadratmetern im Natura 2000-Gebiet. Zusätzlich wurde erst im vergangenen Jahr just an dieser Uferseite der Isel der Iseltrail eröffnet, welcher naturnah nachhaltig urlaubende Touristen anlocken soll.

Umweltbewusste Wanderer auf versiegeltem Boden? Klingt in Anbetracht der immer wieder aufkochenden Flächenverbauungsthematik nach einer Farce. Dennoch reagiert die grüne Stellvertreterin des Tiroler Landeshauptmannes und Umweltlandesrätin Ingrid Felipe verhalten auf die Anfrage von dolomitenstadt.at:

„Der Antrag der Gemeinden Matrei und St. Johann im Walde liegt aktuell zur Prüfung bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft, die bereits fachliche Stellungnahmen eingeholt hat. Im Verfahren geht es nicht nur um naturschutzfachliche Bedenken, sondern auch um den vorhersehbaren Konflikt zwischen Fahrradfahrer:innen und Wanderer:innen und der damit einhergehenden Entwertung des so erfolgreich gestarteten Iseltrails. Aktuell läuft im Verfahren das Parteiengehör. Die zuständige Bezirkshauptmannschaft genießt mein vollstes Vertrauen und wird hier sicherlich die richtige Entscheidung treffen.“

Dass die Reaktion der grünen Politikerin, die sich sonst immer vehement für den Schutz der Isel und des Natura-2000-Gebietes eingesetzt hatte, nicht deutlicher ausfällt, mag auch daran liegen, dass der Antrag der beiden Gemeinden wohl doch nicht so auf Schiene ist, wie gedacht: Ein betroffener Grundbesitzer hat dem Antrag nicht zugestimmt, was das Vorhaben verhindern könnte.

Somit wäre auch der "vorhersehbare Konflikt" zwischen Fahrradfahrer:innen und Wanderer:innen zumindest vorerst gelöst. Der Obmann des TVBO und Initiator des Iseltrails, Franz Theurl, hatte zwar schon die andere Flussseite der Isel als Ausweichroute ins Auge gefasst, jedoch ist auch dieser Abschnitt für Wanderer auf Grund der vorbeiführenden B108 wenig attraktiv. Stellt sich die Frage, wo man den Radweg entlangführen könnte: Auf der anderen Uferseite der Isel sei zu wenig Platz für einen drei Meter breiten Radweg, eine Führung des Radweges über die alte Bundesstraße zwischen Huben und St. Johann auf Grund des dort rollenden Schwerverkehrs zu gefährlich, erklärte der Obmann des Vereins "Radwege in Osttirol", Harald Haider, in einem Interview mit dolomitenstadt.at im August.

Eine andere Variante wurde bereits vor längerer Zeit vom TVBO vorgeschlagen, weiß Umweltschützerin Renate Hölzl: Eine Führung des Radweges über Unterpeischlach würde den Weiler aufwerten, die Gemeinde Kals sei dann auch an das Natura-2000-Gebiet angeschlossen und man könne auf bereits vorhandene Infrastrukturen zurückgreifen, ohne neue Flächen zu versiegeln, so die Biologin.

Anna Maria Huber schreibt als freie Autorin nicht nur für dolomitenstadt.at sondern auch für die Straßenzeitung 20er. Annas Stärken sind penible Recherchen und die Fähigkeit, komplexe Inhalte in klare und verständliche Artikel zu verwandeln.

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16 Postings

iseline
vor 3 Jahren

Dazu gibt es jetzt einen fachlich fundierten Einspruch der Landesumweltanwaltschaft, der die Widersinnigkeit eines kilometerlangen Asphaltbandes knapp am Iseltrail aufzeigt. https://www.tiroler-umweltanwaltschaft.gv.at/fileadmin/userdaten/dokumente/Anwaltschaft/Stellungnahmen-und-Beschwerden/LUAr

 
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wolf_C
vor 3 Jahren

bei diesem thema ist es so herrlich zu sehen wie nahe an der realität sich die experten und verantwortlichen bewegen

 
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    Senf
    vor 3 Jahren

    , meint der oberexperte!

    (bitte satz immer zu ende schreiben)

     
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gerimesser
vor 3 Jahren

in Zeiten wie diesen sollte man sich überlegen, ob man in Sachen "Bodenversiegelung" nicht lieber eine Vorbildrolle spielen möchte. Anstatt tausende Quadratmeter neu zu asphaltieren, doch die bestehenden Straßen zu verwenden - den Schwerverkehr auf die dafür vorgesehene Bundesstrasse zu verlegen, die "alte" Strasse von Huben durch Kienburg bis St. Johann als Radweg zu nützen & mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung für Motorradfahrer und Pkw's zu beruhigen und zu sichern. Neben den Radfahrern würden sich sicher auch die Anrainer in Huben und Kienburg freuen. Die gefährlichen Ortsdurchfahrten Huben und Kienburg wären Geschichte und der Schwerverkehr hätte nur einen kurzen Umweg zu machen...........

 
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Philanthrop
vor 3 Jahren

Jeder Radweg ist zu begrüssen. Ein Radwegenetz dass Dörfer und Täler in Osttirol verbindet ist schon eine prikelnde Sache. Diesbezüglich ist ja einiges geplant. Aber Frequenzen wie am Radweg Sillian Lienz müssen nicht unbedingt herbeigewünscht werden. Nun zum Thema Iseltalradweg. Eine Unterführung, für Radfahrer und Fußgeher in Huben, um die Bundesstrasse nicht mehr (lebens)gefährlich überqueren zu müssen, dafür sollte Geld verwendet werden. Dem Asphaltierungsdrang einzelner muß nicht immer nachgegeben werden. Wenn Asphalt dann ein Streifen zur Landstrasse. Landstrassen mit einem rechts oder links führenden Asphaltstreifen, farblich von der Fahrbahn abgegrenzt, dass sollte sowieso standard sein oder werden. Der Mobilität mit dem Fahrrad gehört die Zukunft. Radwege die nicht asphaltiert sind reduzieren, wie schon in Postings erwähnt, das Tempo was ja auch nicht immer falsch ist. Fußgeher, Wanderer, Radfahrer und Hundeführer müssen nur den richtigen Umgang pflegen und alles wird gut. LG an alle Natur- und Bewegungsfreunde

 
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    bergfex
    vor 3 Jahren

    ..........Wenn Asphalt dann ein Streifen zur Landstrasse. Landstrassen mit einem rechts oder links führenden Asphaltstreifen, farblich von der Fahrbahn abgegrenzt, dass sollte sowieso standard sein oder werden......

    @Philanthrop, sind sie auch so ein lebensmüder Radfahrer die gerne neben den Autofahrern fahren?

     
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      Burgi
      vor 3 Jahren

      Von wegen lebensmüde.... Auf der Kienburger Landesstraße fahren ja kaum Autos!!! Deshalb wundern sich die meisten ja, warum es da überhaupt einen asphaltierten Radweg braucht! Aber wenn, dann sicher nicht am Uferbegleitweg im Natura2000-Gebiet, sondern eben parallel zu der kaum befahrenen Kienburger Landesstraße!

       
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      Philanthrop
      vor 3 Jahren

      Lebensmüde bin ich als begeisterter Rennradfahrer nicht. Das Straßen, vor allem unsere Bundesstraßen, lebensgefährlich sind da stimme ich zu. Als Rennradfahrer bleibt einem, bedingt durch die Geschwindigkeit, meist nichtˋs anderes übrig. Landstraßen, da spreche ich von Straßen wie, Huben - St. Johann, Lienz - Lavant, in die Täler, etc., da würde ich mich auf einem besagtem Streifen schon mal sicherer fühlen. Sicherheitsgefühl ist halt auch mal subjektiv. LG

       
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Wunu
vor 3 Jahren

Wie jetzt? Die Radfahrer sagen das es nicht sein muss da die Straße eine absolut geegnete Alternative ist. Die Wanderer wollen es nicht weil Wandern auf unversiegelten Boden angenehmer ist. Es werden gerade jede Menge diskussionen geführt das in Österreich die Bodenversiegelung extrem hoch ist und unbedingt eingedämmt werden soll/muss. Und doch wird da ein Projekt im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Boden gestampft. Schade das manche Leute aus Osttirol ein zweites Zillertal machen wollen.

 
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isnitwahr
vor 3 Jahren

Felipe war einmal grün, aber davon ist bedauerlicherweise gar nichts mehr übrig. Hätte ich mir nie gedacht, zum kotzen. Ich weiß ja schon seit geraumer Zeit, wem ich bei nächsten Wahl meine Stimme entziehe und grün und schwarz/türkis gehören definitiv dazu.

 
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Bergan
vor 3 Jahren

Bin in ganz Österreich mit dem Rad unterwegs und überall sind Radstrecken auf Dörferverbindungsstraßen ausgewiesen. Diese Massen an Radlern wie im Pustertal werden im Iseltal nie unterwegs sein. Der rechte Uferweg zwischen Huben und St. Johann bräuchte nur etwas hergerichtet werden - Asphalt ist nicht notwendig. Die Rennradler können auf die wenig frequentierte Straße ausweichen. Auf einem nicht asphaltierten Weg ist die Geschwindigkeit der Radfahrer geringer und somit keine Gefahr für Wanderer. Wenn man für jede Sportart eine eigene aspaltierte Spur anlegen muss, wird uns der Boden ausgehen. Auch Rücksicht nehmen muss gelernt werden.

 
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so ist es vielleicht
vor 3 Jahren

Bin erst kürzlich mal genußvoll nach Matrei geradelt. Wenn die Gemeinde Matrei eine Lücke schließen sollte, dann wohl im Bereich Seblas. Dort ists wirklich nicht ungefährlich, wenn man von Feld kommend plötzlich vor der B 108 steht und es taleinwärts kein Weiterkommen mehr gibt. Dort muss man dann halt einige 100m (nicht ungefährdet und mit Verkehrslärm begleitet) auf der B 108 bleiben, bis dann wieder Teile eines Radweges auftauchen.

Bei diesem ("Rad")wegende würde ich eine Unterführung zur Isel hin vorschlagen, auf dem bestehenden Uferbegleitweg der Isel kann man dann auf einem ruhigen und sicheren Schotterweg gemütlich bis Matrei (oder sogar weiter) radeln.

Warum muss so ein Radweg immer asphaltiert sein? Am Radweg nach Spittal gibts in Oberdrauburg oder Dellach auch Zwischenstücke ohne Asphalt. Auch dort kann man problemlos fahren. Ansonsten gefällt mir die Variante über Unterpeischlach auch nicht schlecht, wobei dort wohl auch noch Teilstücke errichtet werden müssten, vorallem vor Huben müsste man eine Variante zum Weg nach Feld finden....

 
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Kiew
vor 3 Jahren

Bei einem Iselradweg auf der linken Flussseite wären 2 Brücken über der Kalserbach und den TIWAG-Abluss zu errichten. Wie gedenkt man bei den Felsen unter der Kalser Landesstrasse am Depot der Strtassenverwaltung vorbei zu kommen? Mir scheint ein Weg auf der rechten Flussseite günstiger zu liegen. Ob ein Radweg unbedingt asphaltiert sein muss, kann ich nicht beurteilen. Angenehmer wäre es jedenfalls.

 
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Eu Fän
vor 3 Jahren

Da steht man nun vor einem Dialema wie der Radweg verlaufen soll ich wüsste nicht wo das beste wäre für den Radwrg.

 
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    bb
    vor 3 Jahren

    Vielleicht parallel zur Landestrasse - die ist trotz einzelner LKWs ja auch so schon eine nette Rad-Strecke.

     
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      so ist es vielleicht
      vor 3 Jahren

      Dann würden erst wieder Wiesenabschnitte versiegelt werden....

      Dieser Herr Theurl ist offenbar ein Zubetonierer in allen Belangen, er hat noch gar nichts in Sachen Umweltschutz begriffen...diese Diskussion wäre wahrlich entbehrlich gewesen, warum muss man durchgehend auf Asphalt fahren müssen???? Noch dazu in einem Schutzgebiet?? 🤔

       
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