57 Einsätze für die Lienzer Bergretter im Jahr 2020
Erschwerte Arbeitsfreistellung für Einsätze als Herausforderung für die Zukunft.
2020 war auch für die Lienzer Bergretter ein herausforderndes Jahr. „Als wir die letzte Jahreshauptversammlung Ende Februar 2020 abhielten, hatte noch niemand eine Vorahnung was in der nächsten Zeit auf uns zukommen würde. Nicht nur gesellschaftlich, sondern auch intern hat uns das Thema Corona auf eine harte Probe gestellt. Plötzlich war es nicht mehr möglich, Übungen abzuhalten oder sich kameradschaftlich zu treffen. Auch bei der Abwicklung von Einsätzen mussten strenge Regeln eingehalten werden“, erzählt Ortsstellenleiter Thomas Zimmermann.
Auch wenn man mittlerweile gelernt habe, mit dem Erreger umzugehen, sieht er noch immer viele Einschnitte, die den Bergrettern das Leben schwer machen. Im Jahr 2020 wurde die Ortsstelle Lienz, deren Mannschaft 83 aktive Mitglieder zählt, zu insgesamt 57 Einsätzen gerufen. Insgesamt leisteten die Bergretter 1.985 Einsatzstunden ab. Im Schnitt rückten bei einer Alarmierung 10 Kräfte aus.
„Aufgrund der Pandemie entschieden sich viele Menschen für den Urlaub in den Bergen. Das schlug sich österreichweit in der Einsatzstatistik der Bergrettung nieder. „Zusammen mit unseren befreundeten Rettungsorganisationen, der Alpinpolizei und Hubschrauberbesatzungen der verschiedensten Betreiber konnten wir alle Einsätze perfekt abwickeln und immer unversehrt zurückkehren“, so Zimmermann. Zu den letztjährigen Einsätzen zählte unter anderem die großangelegte Suchaktion in Iselsberg.
Seit Mitte des letzten Jahres sind auch wieder Übungen möglich. 2020 nahm die Ortsstelle Lienz, die auch drei engagierte Lawinenhundeführer in ihren Reihen hat, sieben neue Bergretter auf, acht weitere absolvieren aktuell die Ausbildung. „Eine Entwicklung, die uns in den nächsten Jahren massiv beschäftigen wird, ist die Verfügbarkeit von Bergrettern während der Arbeitszeit. Schon jetzt ist es für viele schwierig, in der Dienstzeit den Arbeitsplatz zu verlassen, um anderen Menschen am Berg zu helfen“, warnt Zimmermann. Man werde sich für die Zukunft etwas einfallen lassen müssen, „um die Fülle der Einsätze weiterhin professionell abwickeln zu können.“
Angesichts dessen sei der Rückhalt durch die 16 Gemeinden im Einsatzgebiet der Ortststelle Lienz und die Unterstützung durch die BH Lienz, die Lienzer Bergbahnen und den Tourismusverband umso wichtiger. Ob beim Heimbau oder wie aktuell bei der Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeuges: „Wir stießen immer auf offene Ohren.“
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