Lockerungen in Osttirol: Veranstalter atmen auf
Grünes Licht für den Dolomitenmann, mehr Zuschauer bei Konzerten und Fußballspielen.
Es sind gute Nachrichten, die gestern die Veranstalter und Vereine in Osttirol erreicht haben. Das Land hat das Ende der verschärften Covid-Maßnahmen verlautbart und damit das enge Korsett der Kulturschaffenden gelockert. Für den Dolomitenmann kommt die Meldung zum richtigen Zeitpunkt, die Extremstafette steigt am 11. September. „Wir mussten ohnehin davon ausgehen, dass diese Verordnung bis dahin ausläuft, weil wir das Event sonst nicht durchführen hätten können“, sagt Niki Grissmann vom Organisationsteam.
Obwohl nun mehr Publikum als noch im letzten Jahr erlaubt ist, agiert Grissmann mit Bedacht. Gemeinsam mit der BH Lienz werden nun die neuen Zuschauergrenzen festgelegt. Denkbar wären etwa 3.000 Leute im Dolomitenstadion. Der Hauptplatz fungiert nach einjähriger Abstinenz wieder als Start- und Zielgelände – auch hier sind Zuschauer erlaubt.
Als krönender Abschluss kehrt die „Champions Night“ zurück ins Rahmenprogramm. Als Location nennt Grissmann das Areal vor der RGO-Arena, wo eine Band und ein DJ für die passende Stimmung sorgen. Für die Hotspots und das RGO-Areal wird es wie im Vorjahr eine Online-Registrierung geben, die vorab ausgefüllt werden muss. „Wir haben aber nachgebessert: Verlässt heuer jemand das Gelände, darf dann ein anderer Besucher eintreten“, erklärt Grissmann.
Der Lienzer Stadtkultur konnten die strengeren Spielregeln nicht viel anhaben. „Bei uns waren nur zwei Konzerte betroffen, bei denen dann nur 100 Personen zugelassen waren“, erklärt Stadtkulturleiterin Claudia Funder. Bei den Konzerten von Mira Lu Kovacs und „Schubert meets Grönemeyer“ habe es Polizeikontrollen gegeben: „Ohne Beanstandungen.“
Mit der bisherigen Zuschauerausbeute ist Funder „sehr zufrieden.“ Trotz der Vorfreude auf mehr Publikum bleibt auch sie vorsichtig: „Bei unseren Konzerten wird es weiterhin Sitzplätze geben und wir werden auch weiterhin empfehlen, eine Maske zu tragen.“ Der Jazz-Pianist Martin Listabarth ist am 3. September der erste Künstler, der sich auf mehr Publikum freuen darf. Für den Herbst hat Funder noch „etwas Großes“ an der Angel.
Wesentlich härter getroffen haben die eingeschränkten Besucherzahlen die heimischen Fußballvereine. In der Unterliga West waren im August zahlreiche Derbys so angesetzt, dass die Verordnung als Spielverderber in die Stadien kam. Für Osttirols Klubs ist der wirtschaftliche Schaden nicht unwesentlich, die direkten Duelle gegen Vereine aus dem Bezirk stellen für sie mitunter die besten Einnahmemöglichkeiten der Saison dar. In Matrei zählt man an normalen Tagen bei Derbys rund 800 Eintritte.
Beim Kultduell gegen Lienz durften im August nur 100 Fans ins Tauernstadion. „Im Vorjahr haben wir etwa zur selben Zeit gegen Lienz gespielt. Heuer haben wir bei diesem Spiel nur ein Fünftel des Vorjahresumsatzes erreicht“, rechnet Matrei-Obmann Natalis Ganzer vor. Nach Abzug der Schiri-Gage blieben 500 Euro übrig. Deshalb freut es Ganzer umso mehr, dass beim nächsten Derby gegen Assling am 11. September wieder mehr Plätze gefüllt und Bierbecher verkauft werden. Übrigens schaut die Exekutive auch den Fußballvereinen auf die Finger, in Matrei wurde am Freitag beim Heimspiel gegen Hermagor kontrolliert.
Die nächsten Wochen werden zeigen, wie lange die Freude über die neugewonnenen Freiheiten hält. Mit dem Herbsteinbruch könnte neues Ungemach drohen. Derzeit machen Gerüchte die Runde, wonach die Bundesregierung wegen der aktuellen Coronazahlen bald eine Verschärfung der Maßnahmen verordnen könnte.
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