Ab heute setzt es härtere Strafen für Temposünder
Das „Raserpaket“ bringt hohe Geldstrafen und bis zu sechs Monate Führerscheinentzug.
Heute, 1. September, tritt in Österreich die Gesetzesnovelle zum sogenannten „Raserpaket“ in Kraft. Die Änderungen in der Straßenverkehrsordnung und im Führerscheingesetz beziehen sich vor allem auf die massive Überschreitung der Tempolimits im Ortsgebiet und auf Freilandstraßen. Laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ereigneten sich 63 Prozent aller Verkehrsunfälle, bei denen im Vorjahr Menschen verletzt wurden, im Ortsgebiet. Bei Vergehen drohen nun höhere Geldstrafen bis zu 5.000 Euro und Änderungen bei der Führerscheinentzugsdauer.
Es gehe auch darum, wirksam gegen illegale Straßenrennen vorgehen zu können. „Diese wurden in vielen Gemeinden zur immer größeren Belastung und Gefahrenquelle. Generell begrüßen wir, dass nun mehr gegen rücksichtslose Rowdys unternommen werden kann. Entscheidend sind aber die Dichte und Qualität der Überwachung durch die Exekutive, denn nur die Strafdrohungen allein schrecken echte Raser nicht ab“, warnt ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer in einer Aussendung.
Wer künftig die vorgeschriebenen Geschwindigkeitslimits im Ortsgebiet oder Freiland massiv überschreitet, muss mit einem deutlich längeren Führerscheinentzug rechnen. „Drohte bisher bei erstmaliger Übertretung um 41 bis 60 km/h im Ortsgebiet ein Führerscheinentzug von zwei Wochen, so ist es jetzt ein Monat. Wiederholt sich das Vergehen, drohen drei Monate. Mit jeder weiteren Überschreitung sind es – je nach Schwere – drei bis sechs Monate“, rechnet Hoffer vor.
Zusätzlich wurden die Strafen bei schweren Übertretungen teilweise mehr als verdoppelt. So wurde beispielsweise das Höchstmaß von 2.180 auf 5.000 Euro angehoben. Die im Zuge des Raserpakets ebenfalls diskutierte Beschlagnahmung von Fahrzeugen dürfte in den nächsten Monaten konkretisiert werden.
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