Mehr Regeln, mehr Aufwand. Personal ist gefragt, aber nicht in Sicht. Fragt man bei Osttirols Wirten nach, sprechen die meisten von harten Zeiten. Für viele Dinge des gesellschaftlichen Lebens müssen die Bürger:innen getestet, genesen oder geimpft sein. Wirte und Gäste haben gerade gelernt, mit dieser Schranke zu leben, ziehen am Gastronomiehimmel erneut dunkle Wolken auf. Wird die 1G-Regel zu einem neuen Damoklesschwert über den Beisln und Restaurants? Die Stimmen für einen Zutritt nur für Geimpfte werden immer lauter.
Zwar ist die 1G-Regel vorläufig nur für Bereiche mit besonders hohem Ansteckungsrisiko wie die Nachtgastronomie ein Thema, hinter vorgehaltener Hand wird aber darüber diskutiert, generell nur noch Geimpfte in der Gastronomie zu erlauben. In Osttirol fürchtet man diesen Schritt. Wir haben die Wirtsleute gefragt:
Auch die Wirte in Kärnten sprechen sich laut Wirtschaftskammer gegen die 1G-Regel für die Gastronomie aus. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht wäre dies für viele Betriebe ein „definitiver Todesstoß“. „Es kann nicht sein, dass die Branche mit den intensivsten Bemühungen in der Pandemiebekämpfung nun wieder zum Sündenbock gemacht werden soll“, kritisiert Stefan Sternad, Obmann der WKK-Fachgruppe Gastronomie.
Das Problem sei nicht die Gastronomie, sondern andere Bereiche, wie Großraumbüros oder private Treffen. „Alleine die Diskussion über eine 1G-Regel führt dazu, dass Feiern wieder verstärkt in den privaten Raum verlegt werden. Und dort spielen Präventionsmaßnahmen wie 3G-Nachweise natürlich überhaupt keine Rolle“, so Sternad. Die Wirtschaftskammer fordert, die Hospitalisierungsrate anstelle der Sieben-Tages-Inzidenz als Richtwert heranzuziehen. Sternad: „Lockdowns werden wir uns auf Dauer nicht mehr leisten können. Wir werden lernen müssen, mit Covid-19 zu leben.“
Die 1G-Regel in der Nachtgastro scheint inzwischen beschlossene Sache zu sein. Geimpfte, die ihre Grüner Pass-App öffnen, finden dort seit neuestem ein zusätzliches grünes Rechteck mit der Aufschrift: „Zutritt Nachtgastronomie.“
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Osttiroler Gastronomen und die Angst vor der 1G-Regel
Wirtsleute fürchten neuerlich den „Todesstoß“. Nur in Matrei hat man keine Angst.