Am Geld sollte die fortschreitende Digitalisierung im Unternehmensbereich also nicht scheitern, eher schon am Bewusstsein und am nötigen Know-how. Hier setzen Innos und Wirtschaftskammer im Bezirk gemeinsame Akzente, die bei einem Mediengespräch am 6. August zur Sprache kamen. Michaela Hysek-Unterweger, Obfrau WK Bezirksstelle Lienz und Karin Ibovnik, frischgebackene Geschäftsführerin der Innos unterstrichen die Bedeutung des Themas. Ab September bieten Kammer und Innos in Lienz regelmäßige Sprechtage zu Fragen der digitalen Transformation und zur Förderung von Digitalisierungsprojekten für Unternehmen an.
Vertiefende Beratungen führt Innos-Mitarbeiter Stefan Wurzer laufend durch. Dabei werden Prozesse und Geschäftsmodelle auf ihr digitales Potenzial hin analysiert. „Wir ermitteln sozusagen den digitalen Reifegrad eines Unternehmens“ erklärt Wurzer und verweist auf Chancen, die weit über klassische Hard- und Software-Updates und entsprechende Anwendungen hinausgehen: „Es geht darum, Daten als Produkt zu begreifen. Ein gutes Beispiel ist der 3-D-Druck, der etwa zur Produktion von Ersatzteilen eingesetzt wird. Ich kann ein Teil hier ausdrucken und mit beachtlichem Aufwand zu einem weit entfernten Kunden schicken, oder in Sekundenschnelle nur die Daten an einen 3-D-Drucker übermitteln, der das dann am anderen Ende der Welt ausdruckt.“
Weitere Beispiele hatte Mario Eckmaier parat, Unternehmensberater und Digitalisierungsbeauftragter der WK Tirol. Er verwies auf innovative Klein- und Mittelbetriebe etwa in der Bauwirtschaft, die in verstärktem Maß Digitalisierung nutzen, um vernetzt zu planen und sowohl Baustellen als auch Gebäude zu managen. Dieser Trend fließe mittlerweile schon in die Lehre ein: „Maurerlehrlinge werden heute standardmäßig mit Tablets ausgestattet, nicht nur um digitale Lerninhalte in der Berufsschule abzurufen, sondern auch um digital zu arbeiten. Das macht das gesamte Berufsbild spannender.“
Eckmaier koordiniert auch die Aktion „Coding for Kids“ der Wirtschaftskammer, die Kindern und Jugendlichen das Programmieren schmackhaft machen und es letztlich als Kulturtechnik vergleichbar mit einer Fremdsprache breit vermitteln soll. Die Reaktionen sind für den Experten vielversprechend. In Osttirol ist der Anfängerlehrgang dieses Sommers mit 12 Teilnehmer:innen ausgebucht, fünf Jugendliche nehmen am Fortgeschrittenenkurs teil. Mit Begeisterung, wie Eckmaier versichert. Er wünscht sich allerdings einen noch höheren Anteil an Mädchen, der derzeit bei einem Drittel liegt.
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