Der APA-OGM-Vertrauensindex wird seit mehr als 20 Jahren mehrmals im Jahr durchgeführt. Neben dem Vertrauensindex für österreichische Bundes- und Landespolitiker wird auch regelmäßig das Vertrauen der österreichischen Bevölkerung in bundesweite Institutionen abgefragt.
Polizei an erster Stelle
Vor dem Hintergrund der Pandemie stieg in der Bevölkerung das Vertrauen in Institutionen im Allgemeinen, vor allem aber in jene, die das Gefühl von Stabilität, Schutz, Hilfe und Sicherheit vermitteln.
Den größten Zuwachs verzeichnet das Bundesheer mit 18, das Arbeitsmarktservice mit zwölf und die Krankenkassen mit zehn Prozentpunkten. Die Top-5-Institutionen mit Vertrauenswerten von mehr als 40 Punkten sind die Polizei, der Verfassungsgerichtshof, die Arbeiterkammer, der Bundespräsident und der Rechnungshof. Im Allgemeinen liegen der Großteil der abgefragten Institutionen im Vertrauensplus (u.a. das Bundesheer, Universitäten, Finanzämter, Schulen, Krankenkassen, Arbeitsmarktservice).
Aktuelle politische Debatten schaden Justiz
Auch den Regierungen der einzelnen Bundesländer vertrauen mehr der Befragten als diesen misstrauen. Anders ist dies bei der Bundesregierung: Hier liegt der Vertrauensindex bei einem Minus von 17 Prozentpunkten. Im Vergleich zum Jahr 2019 verlor die Regierung damit weitere 5 Prozentpunkte. Ebenfalls 5 Prozentpunkte verlor die Justiz, liegt aber trotzdem noch im positiven Bereich. „Heute haben wir es Schwarz auf Weiß, wie sehr die Regierung das Vertrauen in die Justiz mit ihren ständigen Angriffen beschädigt“, kommentiert der Justizsprecher der SPÖ, Jörg Leichtfried, den APA-OGM-Vertrauensindex.
Im negativen Bereich lassen sich neben der Regierung auch die Banken und die katholische Kirche finden – beide verloren an Prozentpunkten. Die Medien haben durch die Umbenennung in „redaktionelle Medien und Verlage“ den bisher dauerhaften letzten Platz verlassen, damit wurde der Einfluss der Sozialen Medien als Negativfaktor verringert, mutmaßen die Initiatoren des Indexes über den Wechsel beim Schlusslicht. Dieses bilden nun die Versicherungen mit einem Minus von 23 Prozentpunkten. Jedoch konnten auch diese im Vergleich zu 2019 um neun Prozentpunkte zulegen.
Hintergrund des Vertrauensindex
Befragt werden üblicherweise 800 wahlberechtigte Österreicher:innen, die repräsentativ nach Alter, Geschlecht, Bundesland und Bildung ausgewählt werden. Die Fragestellung ist seit Beginn der Erhebungen gleich, nämlich „Vertrauen Sie … oder vertrauen Sie … nicht oder kennen Sie … nicht?“
Der Vertrauenssaldo errechnet sich als die Differenz der Prozentwerte von „Vertraue“ und „Vertraue nicht“. Wenn also beispielsweise 55 Prozent der Befragten einem Politiker vertrauen, 30 Prozent ihm nicht vertrauen und die restlichen 15 Prozent diesen Politiker nicht kennen, dann beträgt der Vertrauenssaldo dieses Politikers +25 Punkte (55-30).
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2 Postings
Ich nehme prinzipiell an keiner!! Umfrage teil.
Und auch hier werde ich den Verdacht nicht los, dass Manipulationen Tür und Tor offen stehen.
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