Klimastreit: Kogler attestiert Kurz „Politik von gestern“
Der Kanzler umgebe sich "vielleicht zu viel mit Öl-Lobbyisten und Betonierern“.
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hat sich im jüngsten koalitionsinternen Zwist um die Klimapolitik erstmals zu Wort gemeldet und seiner Parteikollegin, Umweltministerin Leonore Gewessler, Schützenhilfe geleistet. Dem Kanzler attestierte er im Interview mit der "Tageszeitung "Die Presse" (Sonntag-Ausgabe) nach dessen "Steinzeit"-Sager "altes Denken und Politik von gestern".
"Das letzte Mal, dass ich mich an solche Töne aus dem Kanzleramt erinnern kann, ging es um Hainburg. Damals hatte ich auch den Eindruck, dass Bundeskanzler Sinowatz (Ex-SPÖ-Kanzler Fred, Anm.) von den falschen Leuten, manchmal sogar von Betonköpfen, beraten wurde", findet Kogler: "Die Diktion war jedenfalls haarscharf die gleiche." Gespräch habe er, Kogler, mit Kanzler Kurz seit dessen "Steinzeit"-Sagers keines geführt.
Er habe den Eindruck, dass es bei Kurz so "wie früher ist" und man sich im Kanzleramt "vielleicht zu viel mit Öl-Lobbyisten und Betonierern umgibt", so Kogler: "Sonst ist das nicht erklärbar." Klimaschutz sei jedenfalls ein "Mehrheitsanliegen", gibt sich der Vizekanzler überzeugt.
Ausgangspunkt des Koalitions-Scharmützels war der Auftrag Gewesslers, die Neubauprojekte der Asfinag bis Herbst zu evaluieren, was zu einem Aufstand der Länder führte. Neben dem Wiener Lobautunnel ist auch die Bodensee-Schnellstraße S18 in Vorarlberg davon betroffen. Kurz hatte sich in diesem Fall auf die Seite des Baubefürworters, Landeschef Markus Wallner (ÖVP) gestellt und bei seinem jüngsten Besuch in Vorarlberg gemeint, dass der Verzicht auf Mobilität und auf Individualverkehr nicht funktionieren werde. Er sei nicht der Meinung, "dass unser Weg zurück in die Steinzeit sein sollte". Und in Sachen S18 erklärte Kurz, das Projekt sei "schon lange versprochen und es muss auch durchgeführt werden."
Kogler verteidigte am Sonntag die Entscheidung der Umweltministerin: "Es geht hier jedenfalls nicht um die Verhinderung von Bauprojekten", sonder um "ehrlich evaluieren statt blindwütig betonieren". Denn in Vorarlberg sollte man wissen, "dass es nach jetzigem Wissensstand schnellere, günstigere und naturschonendere Alternativen zur S18 gibt". Überhaupt sei man bei diesem Projekt "noch Lichtjahre von einer Umweltverträglichkeitsprüfung entfernt".
10 Postings
Steinzeitpolitik wirft Kogler dem BK. vor, aber wir arbeiten wirklich gut zusammen. Wie passt das zusammen?
Eine "Politik von gestern" von Kanzler Kurz? Ich finde, das ist noch sehr milde und human ausgedrückt!
Für einen relativ jungen Kanzler ist seine konservative Politik gerade in Klimafragen absolut steinzeitlich! Seine Sponsoren und Parteispender aus der Wirtschaft sowie Reiche und Lobbyisten müssen bevorzugt bedient werden. Klimaschutz würde Kurz – es ist längst 5 vor 12! - seiner Klientel zu Liebe, leugnen, falls das in der heutigen Zeit nicht vollkommen unpopulär wäre.
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann - indianische Weisheit.
Kurz aber, wird dies nie kapieren…
An die Grüne Partei: Wie wärs mal mit einer Volksbefragung in Sachen Klimaschutz? Was will das Volk und die Menschen wirklich? Aber so eine Anfrage an den mündigen Bürger will ein Kurz sicher nicht erleben, da könnte er vielleicht merken, dass er immer wieder mal am Holzweg ist, nicht nur in Sachen Klimawandel. Herr Kurz, sie sind zwar noch jung, aber IHR DENKEN ist sehr steinzeitlich, sorry. Sie sind leider ein Relikt der Vergangenheit, doch auch geprägt von altem schwarzen Denken. Da ist nichts mehr von Ihrem so viel gepriesenen tyrkisem Wandel, Sie sind nur an Ihrem Machterhalt interessiert. Schade, ich war zu Beginn auch noch sehr von Ihnen begeistert, doch diese Euphorie ist völlig verflogen.
Ach ihr grünen Steinzeitmenschen. Träumt ruhig weiter ! Fährt mit den "Treteseln" und sitzt nachts im Dunkeln. Gott sei Dank hält euch der Kanzler an der Leine zurück !
Und die ewiggestrigen Betonierer und Drüberfahrer zittern, dass sie vielleicht einmal einen Schritt mehr zu Fuß machen müssen.
Auch dir ganz persönlich tut es gut, das Auto in der Garage stehn zu lassen. Auf dem Drahtesel sitzen nur selten Esel, gell?
Gewesler ist eine klassische Falschbesetzung. Wie kann man einer erklärten Autohasserin das Verkehrsministerium geben? Das sollte dringend korrigiert werden.
Abgesehen davon wurden alle diese Projekte bereits genehmigt. Wozu also noch einmal von vorne loslegen? Das ist nur mutwillige Behinderung mit enormen Kosten. Ausgelebte Kindergartenmentalität auf Kosten der Steuerzahler.
Ich sag nur: Heilige Kuh Auto!! Wir opfern alles dem Verkehr, bis wir daran, im wahrsten Sinne des Wortes, ersticken....
KOGLER widerspricht KURZ ? Eine Frechheit !!
langsam wachen sie wieder auf die GRÜNEN.mal schauen wie schnell kurz ihnen die grenzen aufzeigt.🤷♂️
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