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CineX startet mit „A Quiet Place 2“ aus der Pandemie

Wer den ersten Teil gesehen hat ahnt schon: Es wird wieder mucksmäuschenstill im Saal.

Wann ist ein Film gut? Und wann ist echtes Kino besser als Patschenkino? Dann wenn du den Film buchstäblich spürst und nicht nur einfach konsumierst. So wie Homeschooling nur der keimfreie und seltsam distanzierte Konsum von Bildungsinhalten jenseits sozialer und sinnlicher Qualitäten ist, so ist auch das Homecinema in seinen Möglichkeiten beschränkt, besonders dann, wenn es sinnliche Wirkung erzielen soll, wie etwa das Entstehen einer echten Gänsehaut. 

Vor diesem Hintergrund hätte der Zufall oder eine geschickte Marketingstrategie keinen besseren Opener für die postpandemische Kinosaison finden können als das Sequel zum Mega-Horrorerfolg „A Quiet Place“, der bislang 341 Millionen US-Dollar einspielte und das mit einem geradezu putzigen Produktionsbudget von 17 Millionen Dollar. Der zweite Teil – gedreht 2019, also vor der Pandemie – könnte diesen Erfolg sogar noch toppen, mit bislang schon 200 Millionen Dollar Einspielergebnis in den USA.

Wahrer Horror entsteht meist aus dem Nichts – das Virus lässt grüßen – und wer nach langen Monaten der Kinoabstinenz nicht länger über unsichtbare aber reale Viren nachdenken, sondern sich mit cineastischem Grauen lustvoll von jeder Angst befreien möchte, der sollte schon einmal trainieren, den Atem anzuhalten. Genau das wird nämlich wie schon beim Vorgänger auch bei „A Quiet Place 2“ passieren. Das Publikum im Kinosaal wird kollektiv den Atem anhalten, man wird eine Stecknadel fallen hören und wer in diesem Augenblick mit einem Popcorn-Sackerl raschelt oder gar niest, der riskiert Kopf und Kragen. Nicht nur den eigenen, auch den der anderen. 

Die tödliche Gefahr ist nämlich auch in der Fortsetzung an einem stillen Ort allgegenwärtig: es sind ebenso grausame wie geräuschempfindliche Aliens, die die Welt bedrohen. Der kleinste Laut kann dein letzter sein! John Krasinski führt wieder Regie und zeichnet für das Drehbuch verantwortlich. Im ersten Teil spielte er selbst den Vater, der sich für seine Kinder opfert. Nun ist Evelyn (Emily Blunt, auch im realen Leben mit Krasinski verheiratet) mit ihren Kindern Regan (Millicent Simmonds), Marcus (Noah Jupe) und dem Baby auf sich allein gestellt und die Familie muss ihren Alltag weiterhin in absoluter Stille bestreiten. Aber was passiert, wenn sie plötzlich gezwungen sind, ihr sicheres Zuhause zu verlassen, und auf andere Überlebende treffen? Haben sie nun, wo sie die Schwachstelle ihrer Gegner kennen, gemeinsam eine Chance? Das kennen wir Geimpften und Getesteten doch von irgendwoher …


A Quiet Place 2, USA 2020, Regie: John Krasinski. Mit: Emily Blunt, Cillian Murphy, Millicent Simmonds. Ab 18. Juni im CineX in Lienz.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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