Covid-Genesene sind nach zehn Monaten noch immun
Das belegt eine soeben veröffentlichte Studie des Osttiroler Labors Walder.
Unter der Leitung von Sissy Lamprecht hat das wissenschaftliche Team des Labors von Gernot Walder in Außervillgraten nun nachgewiesen, dass die Immunität von Genesenen nach einer Wildvirusinfektion mit SARS-CoV-2 in zumindest 80 Prozent der Fälle auch nach zehn Monaten noch aufrecht ist. Nicht oder nur über einen kurzen Zeitraum geschützt waren vorwiegend Patienten mit leichtem oder asymptomatischem Verlauf. „Das entspricht den Erfahrungen bei anderen respiratorischen Erregern“, erklärt Lamprecht.
In der Praxis bedeutet das, dass es im Einzelfall sinnvoll ist, die Immunität gegen SARS-CoV2 zu überprüfen, gleichzeitig könnten Personen mit gutem Schutz länger als derzeit von Restriktionsmaßnahmen befreit werden. Ob dies auch für eine Immunität nach Impfung gilt, sei derzeit Gegenstand weiterer Untersuchungen, erklärt die Studienleiterin des Osttiroler Labors. Die Befunde ihres Teams wurden in einem wissenschaftlichen Peer-Review Journal unter dem Titel „Maintenance of neutralizing antibodies over ten months in convalescent SARS-CoV-2 afflicted patients.“ publiziert und geben, so Lamprecht, „Hoffnung auf langanhaltenden immunologischen Schutz gegen schwere COVID-19 Verläufe und eine Rückkehr in die Unbeschwertheit.“
Während PCR- und Antigentests aus Abstrichmaterial zeigen, ob jemand aktuell infiziert ist, wird eine Immunität gegen SARS-CoV2 aus einer Blutprobe ermittelt. Als verlässlichster Test gilt der Neutralisationstest. Bei diesem wird ein lebendes Virus mit dem Serum des Patienten in Kontakt gebracht. Sind passende Antikörper vorhanden, lagern sich diese an den Erreger an. In einem zweiten Schritt wird der so vorbehandelte Erreger in einer Zellkultur angelegt. Vermehrt sich das Virus, besteht kein Schutz gegen eine Infektion. Kann sich das Virus nicht vermehren, ist die Person geschützt.
Wie man bei Walder in Außervillgraten betont, können nur wenige, spezialisierte Labore diese Art von Test durchführen. Die meisten Labore bieten unter dem Titel Neutralisationstest kostengünstigere Surrogat-ELISA an, die nur das Vorliegen von Antikörpern gegen das Spike-Protein prüfen.
„Die zweite Abwehrlinie neben den Antikörpern stellt die zelluläre Immunität dar“, betonen die Experten aus Außervillgraten. „T-Zellen bilden häufig auch dann noch eine verlässliche Abwehrfront, wenn die Antikörper sich mit der Zeit schon langsam wieder unter die Nachweisgrenze abgebaut haben.“ T-Zell-Tests sind wesentlich aufwändiger und weniger gut standardisiert als der Neutralisationstest und deshalb ebenfalls besonders spezialisierten Laboren vorbehalten.
Ein Posting
unser Dr. Walder! Einfach "bärig" der Kerl und sein Team. An dieser Stelle einmal ein ganz herzliches Dankeschön an ihn und sein Team, wohl kaum ein Bezirk in Österreich hat so ein Glück, solch einen unaufgeregten Aufklärer in seinen Reihen zu haben, auch seinen Mitarbeitern vielen Dank, ihr habt ja auch an vorderster Front gekämpft!
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