Landtag beschließt Maßnahmen gegen häusliche Gewalt
Zusätzlich 500.000 Euro Budget für Gewaltschutz und Prävention.
Der Tiroler Landtag hat nach den jüngsten Frauenmorden in Österreich am Donnerstag den Ausbau von Maßnahmen im Bereich Gewaltschutz und Prävention beschlossen. Ein dementsprechender Allparteienantrag wurde am Abend abgesegnet. Dieser beinhaltet unter anderem zusätzliche 500.000 Euro zur Bekämpfung von Gewalt. Außerdem ist vorgesehen, dass das Beratungsangebot für gewalttätig gewordene Männer ausgebaut werden soll.
Ein im September 2020 beschlossenes Gleichstellungspaket, vor allem die dort enthaltenen Punkte Gewaltschutz und Rollenbilder, sollen nun prioritär und in allen Ressorts umgesetzt werden. Der Landtag nahm aber auch den Bund in die Pflicht. Dieser müsse seiner Verpflichtung zur Co-Finanzierung von Frauen- und Familienberatungsstellen nachkommen.
SPÖ-Chef Georg Dornauer meinte, dass der Antrag aufgrund der vielen Morde äußerst "dringlich" sei. "Häusliche Gewalt hat in der Krise zugenommen", stellte er fest. FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger sagte, Frauen gehören "ermutigt", Gewalt anzuzeigen - denn es sei selten, dass Gewalt nur einmal passiere. "Ein Mann der einmal zuschlägt, schlägt öfter zu", so Abwerzger, der die Wichtigkeit des Ausbaus von Männerberatungsstellen unterstrich.
ÖVP-LAbg. Barbara Schwaighofer zeigte sich über die Einigkeit aller Parteien erfreut. Sie mahnte allerdings Zivilcourage ein. Man dürfe "nicht wegschauen, sondern muss die Stimme erheben", wenn man auf Gewalt im Umfeld aufmerksam werde. Der grüne Klubobmann Gebi Mair meinte wiederum, dass es wichtig sei, Bildung und finanzielle Eigenständigkeit zu fördern, damit Frauen aus Gewaltbeziehungen ausbrechen können.
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