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Vor Öffnung: Gernot Walder sieht mehr Licht als Schatten

Die epidemiologische Lage in Osttirol beurteilt der Experte mit vorsichtigem Optimismus.

„Zwar liegt Osttirol sowohl bei der 7-Tageinzidenz als auch bei der Zahl der Infizierten weiterhin im österreichischen Spitzenfeld, rückläufige Fallzahlen und das Absinken des Rt-Wertes, der die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Erregers anzeigt, geben aber Anlass zu vorsichtigem Optimismus.“ So beurteilt der Arzt, Virologe und Laborbetreiber Gernot Walder aus Außervillgraten die aktuelle Lage im Bezirk Lienz. Die Reproduktionszahl liege erstmals seit Februar im Bereich von 0,9 erklärt Walder: „Die zuletzt hohe Zahl an Antigentests hat die Dunkelziffer im Bezirk stark reduziert und zu einer Unterbrechung der Infektionsketten beigetragen.“

Walder war es auch, der als erster in einem Dolomitenstadt-Interview auf die „Tiroler Mutation“ hingewiesen hatte, die in drei Regionen Osttirols zu verschärften Ausreisekontrollen führte. Nun gibt der Virologe Entwarnung: „Positiv ist, dass seit 14. April die als besonders kritisch eingestufte Mutationskombination del69/70 + N501Y + E484K nicht mehr nachgewiesen wurde. Es ist wahrscheinlich, dass durch die Sperre der Gemeinden Abfaltersbach, Anras und Assling nicht nur eine weitere Ausbreitung im Bezirk verhindert wurde, sondern die Variante tatsächlich lokal eradiziert werden konnte.“ Das sei ein Erfolg. Neueinschleppungen aus anderen betroffenen Gebieten seien zwar weiterhin möglich, gelinge es aber, diese frühzeitig zu erkennen, werde eine Etablierung unterbunden. Walder: „Konsequentes Testen, vor allem von Rückkehrern und Pendlern ist daher auch in Zukunft sinnvoll und notwendig.“

„Konsequentes Testen, vor allem von Rückkehrern und Pendlern“ ist für Gernot Walder weiterhin ein Schlüssel zu niedrigen Inzidenzwerten. Foto: Ramona Waldner

Mehr als 90 Prozent der Coronainfektionen im Bezirk werden nach Erkenntnissen von Walders Labor durch die britische Mutante B1.1.7 verursacht, die eine nicht unproblematische Eigenheit besitze: „Diese Virusvariante ist besser auf jüngere Personen adaptiert, im Gegensatz zur Situation bis Ende 2020 geht nun auch von Kindern unter 15 Jahren bis ins Kindergartenalter ein höheres Infektionsrisiko aus. Das ist neu und muss beachtet werden“, warnt Walder. Diese Variante zeichne sich auch durch eine leichtere Übertragbarkeit aus, auf lokal steigende Infektionszahlen müsse daher schnell und zielgerichtet reagiert werden. Entscheidend sei, „dass Kontaktpersonen getestet und asymptomatische Ausscheider erkannt werden. Es ist keine Schande sich zu infizieren, das kann jeden treffen, es ist aber ein Fehler, Kontakte zu verschleiern und so die Infektionskette zu befeuern.“

Der Altersgipfel der Patienten verschiebt sich laut Walder auch in Osttirol zu einem geringeren Lebensalter, was teilweise auf das Vorherrschen von B1.1.7, teilweise auf die guten Durchimpfungsraten bei der Generation 65+ zurückzuführen sei. Das bedinge eine geringere Belastung der Sanitätsstrukturen trotz relativ hoher Fallzahlen, könne sich aber rasch ändern, wenn es zu unerkannten Zirkulationen komme. Dann könnten die Fallzahlen wieder rasch und überproportional steigen.

Generell warnt der Virologe vor allzu offenen Grenzen: „Die Auswertung der Sequenz- und Mutationsanalysen zeigt, dass die Seuchenketten im Bezirk relativ effizient unterbrochen werden. Die konstant hohe Infektionszahl ist zu einem erheblichen Teil nicht einer Zirkulation innerhalb des Bezirkes geschuldet, sondern basiert auf Neueinträgen von außen. Dies erschwert nicht nur eine nachhaltige Reduktion der Fallzahlen, sondern erhöht das Risiko für die Neueinschleppung kritischer Mutanten aus anderen, eventuell sogar weit entfernten Gebieten.“

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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Gernot Walder bezeichnet neue Virusmutationen als „kritisch“

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5 Postings

Bergtirol1
vor 4 Jahren

In seinem letzten Absatz betonte Herr Walder das vieles von"aussen eingeschleppt"wird. Das bestätigt einmal mehr die vielen Aussagen und Ansichten hier im Vorum - - das ein Osttiroler bei verlassen der Landesgrenzen kontrolliert wird - - und jeder andere (Sp/He/Ze/Vl etc.) durchgewunken wird... Das verstehe ich bis heute nicht!! Wenn die gastro wider öffnen soll, dann braucht es keine solchen irren Saufgelage mit rund 200 Personen, sowie man sie letztlich in Innsbruck beobachten konnte... PS. Bin kein Gegner vom trinken und feiern, aber wenn dann getestet oder danach ehrlich sein und zu geben - - JA - - ich war dabei - - das wäre ein Minimum an "ANSTAND" 👍👍

 
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bergfex
vor 4 Jahren

Die Studenten feiern in Innsbruck fröhliche Uhrständ und am Wochenende fahren sie wieder heim nach Osttirol.

 
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    as
    vor 4 Jahren

    müssen alle testen, bevor sie tirol /innsbruck verlassen und das schon seit wochen🤷‍♀️finds nicht o.k den studenten den schwarzen peter zu zuschieben.

     
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      Senf
      vor 4 Jahren

      das ist halt ein bergfex, den eigentlich niemand mehr so wichtig nimmt, ausser er. ärger dich nicht

       
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    isnitwahr
    vor 4 Jahren

    und dann gibts noch Leute die woandershin auf Besuch fahren und wieder heim, die Pendler, Vetreter, Lieferanten usw. Das alleinig den Studenten umzuhängen ist schon sehr verfroren. Wenn man an die ganzen Geburtstagsfeiern mit x Leuten denkt, die in Vereinslokalen und Wohnzimmern stattgefunden haben und zu Superspreaderereignissen wurden, dann sollte man schon gegenüber den Studenten ganz zurückhaltend sein.

     
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