Lebensmittel vor der Tonne retten? Geht auch in Lienz
Wir zeigen euch, wie ihr in Osttirol mit einer App Gutes für unseren Planeten tun könnt.
Es passiert immer wieder: Nach Ladenschluss liegen übrig gebliebene Lebensmittel und Speisen in Supermärkten und Bäckereien. Meist bleibt dann nur ein Ausweg und die kostbare Ware landet im Müll. Ein Problem mit langem Bart. Zehn Prozent der Lebensmittelverschwendung in der EU passieren aufgrund von Missverständnissen rund um das Mindesthaltbarkeitsdatum, das von vielen fälschlicherweise als Verbrauchs-Deadline aufgefasst wird. Auch in Österreich hat knapp jede fünfte Person Angst, durch den Konsum von Produkten nach diesem Datum krank zu werden.
Die Auswirkungen dieser Verwechslung auf unseren Planeten sind enorm. Seit Jahren gibt es Diskussionen rund um das Thema. In einer 2021 durchgeführten Umfrage von Statista gaben 40,3 Prozent der Befragten an, Lebensmittel dann wegzuwerfen, wenn sie sich nicht sicher sind, ob die Ware noch genießbar ist. Laut Greenpeace landet sogar ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel unangetastet im Müll. Allein in Österreich betreffe dies jährlich rund 760.000 Tonnen an ungenutzter Nahrung. Für Greenpeace ist diese Verschwendung „Mist“. Die Umweltorganisation fordert deshalb gesetzliche Rahmenbedingungen, die das Essen vor der Tonne retten sollen.
Doch schon jetzt können Umweltbewusste der Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen. Mit der App „Too Good To Go“ lässt sich täglich Essen vor der Tonne retten. Mittlerweile verwenden 604.533 ÖsterreicherInnen die App und retteten bisher 916.149 Mahlzeiten. Und es kommt noch besser: Das klappt nun auch in Osttirol! Die Filialen der Joast-Bäckerei in Lienz, Nußdorf-Debant, Virgen und Matrei beteiligen sich ebenso wie die Baguette-Filialen von MPreis in Lienz. In der App kann man sich in diesen Läden Tag für Tag ein „Überraschungssackerl“ reservieren und kurz vor Ladenschluss abholen. Für 2,99 Euro bekommt man eine Tüte mit Produkten im Wert von zehn Euro, die am jeweiligen Tag übrig geblieben sind. Wir haben die App getestet und sind begeistert:
In größeren Städten Österreichs beteiligen sich auch Supermärkte an der Aktion, in Osttirol bleibt es vorerst bei den Bäckereien. „Aktuell befinden wir uns bei der Kooperation mit Too Good To Go in der Testphase. Die Anzahl der Testfilialen wurde von anfänglich fünf auf bereits 21 erhöht. Auch die Zahl der Too Good To Go-Sackerl pro Filiale wurde angehoben“, teilt uns Hofer dazu mit. Die Testphase laufe nun eine gewisse Zeit und werde im Anschluss evaluiert.
SPAR Österreich kooperiert seit Anfang Februar mit „Too Good To Go“. KundInnen können in allen Spar Gourmet-Filialen, die vor allem im Raum Wien zu finden sind, Lebensmittel über die App retten. Konkrete Pläne für ein Angebot in weiteren Filialen existieren momentan nicht. „Wir befinden uns gerade in der Evaluierungsphase, ob eine Ausweitung auf weitere Regionen Sinn macht“, sagt Lukas Wiesmüller, der den Bereich Nachhaltigkeit bei SPAR leitet. Auch die REWE-Gruppe, zu der unter anderem Billa und Adeg gehören, berichtet auf Anfrage von dolomitenstadt.at von einer Testphase. Über ein erweitertes Engagement will man danach entscheiden.
14 Postings
.....Lebensmittel vor der Tonne retten? Geht auch in Lienz...
Dann fragt einmal beim nach wieviele Lebensmittel dort "entsorgt" werden müssen,weil sie solche Mengen bekommen die aber nicht abgeholt werden. Also kann die Not nicht so groß sein .. mM.
vor der tonne retten, da hab ich mal so meine zweifel, der gewinner ist wieder mal der handel, der bekommt immerhin für seine sonst nicht mehr verkaufbare ware ein paar euro. wieviel davon dann beim konsumenten in der tonne landet, vermutlich ein großer teil davon, hat ja "fast nix" gekostet.
Ich habe die App schon in getestet und bin sehr zufrieden. Eine wirklich tolle Sache. Schade dass in Osttirol noch nicht mehr Händler dabei sind.
interessant. warum braucht man für derartige aktionen englische titel? oder umgekehrt, warum sind denn die erklärungen dazu in deutsch? liebe marketingmenschen, hört doch bitte endlich mit dem regionalen geschwafel auf, wenn ihr gleichzeitig die identität verschmäht. Got it?
Man muss auch nicht immer Senf zugeben . Der Unternehmer Klaus B. Pedersen ,Erfinder der App ist aus Dänemark und Firmensitz ist Kopenhagen . Er wollte es ihnen leicher machen und hat die App nicht "for godt til at smide det væk" genannt , so das es nur für eine Minderheit in Europa bzw Weltweit verständlich ist . Mit freundlichen Grüssen Enrico Menozzi Senf Liebhaber
Die Idee selbst ist gut, ist aber leider der falsche Ansatz. Es ist nicht die Verschwendung an sich, es ist die falsche Erwartungshaltung des Kunden - - es muss jeder Artikel bis Ladenschluss verfügbar sein - - leider schließt so das eine das andere nie aus!!
bergtirol, du sagst es! der kunde wird so erzogen - marketingmenschen nennen das verwöhnt werden, so dass er zeitlich nicht mehr planen, oder oder sich nach nichts mehr richten braucht und wenn mal etwas nicht da oder nicht ganz so frisch ist, dann heisst es, dieser sch....laden. die übrig gebliebene ware muss dann in den müll.
vielleicht sollte sich auch der kunde manchmal bei den ohrwaschln nehmen und nachdenken. im übrigen sagt man, dass eine etwas ältere backware oder gemüse weniger furze und damit auch weniger methangas verursacht. das nennt man dann klimafreundliches essverhalten . schon mal darüber nachgedacht? aber pst, möglicherweise fällt den marketingheinis dazu etwas dazu ein - dem klima wär jedenfalls gedient. mahlzeit!
Das ist nicht der Fall. Von seiten des Handels wird immer der Kunde als Begründung vorgeschoben, um aberwitzige Marketingsysteme aufrecht zu halten. Die Handelsfirmen wollen nicht, dass ein schlechtes Bild entsteht, wenn die Regale um 5 Uhr schon leer sind. Imagebildung ist alles. Dasselbe System steckt auch hinter dem irren Angebot an exotischen Waren, wie Obst z.B. Dann kommt gebetsmühlenartig das Argument, der Kunde will es. Ich habe noch nie erlebt, dass Kunden explizit nach Mangos oder Spargel aus Peru verlangt haben. Nur wenn's halt da ist, wird's auch gekauft. So einfach ist das und der Kunde ist wieder einmal mit seiner "Erwartungshaltung" schuld. Keinesfalls die Marketingfuzzies.
@unholdenbank: mit deinem letzten satz widersprichst du deinen zweiten. aber macht nichts, in den grundzügen geb ich dir recht.
Super Gedanke. Aber leider,glaube ich,wird das in die falsche Richtung gehen.Viele werden sagen da warte ich einfach bis zum schluss und bekomme dann etwas Gutes sehr günstig. Das Konsumverhalten ist leider so.Viel und gutes aus der Region bekommen,wenig bezahlen. Ist nur so mein Gedanke.Ich zähle mich nicht dazu.
Ist ein Überraschungs Sackerl und meistens schon morgens Ausverkauft auf der APP. Habe es öfters getestet , bin mehr als zufrieden . In Innsbruck machen auch Restaurants mit , meistens bleiben Mittags Vegetarische Menüs über , die man dann für an Super Preis erwerben kann . Werd gerne von junge Menschen , wirtschaftlich schwächere Bevölkerung und sogar Obdachlose mit Smartphone abgeholt . Man trifft öfters die anderen App Kunden , da es in an 1/2 stündlichen zeitrahmen abgeholt werd . Super Sache !!!
...........Obdachlose mit Smartphone abgeholt.....
Ich bin "gottseidank" nicht obdachlos , habe aber KEIN Smartphon !!!
@bergfex : smartphone werd benötigt für die APP und abholung der Ware .
Ich weiss eh auf was sie hinaus wollen , Obdachlose , Flüchtlinge oder wirtschaftlich abgehängte haben in ihrer Welt kein recht darauf ein Smartphone zu besitzen . Ihre Postings zeigen ihre kleine Welt auf .
Enrico Menozzi
@Muenchner,
Was wollen sie mir unterstellen ???
Merken sie sich den Satz: Wer anderen nicht traut steckt selbst in keiner besseren Haut.
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