Vor Beginn der diesjährigen Almsaison hat die Tiroler Landesregierung das Team für Herdenschutz und Management großer Beutegreifer – dazu zählen beispielsweise Wölfe, Bären und Luchse – aufgestockt. Mit der Schaffung und Besetzung von fünf zusätzlichen Stellen in drei verschiedenen Abteilungen reagiere man auf die steigende Bedeutung der Thematik.
Im Jahr 2020 wurden in Tirol insgesamt zehn verschiedene Wölfe, jeweils ein Goldschakal in Osttirol und im Bezirk Imst, sowie zwei Luchse nachgewiesen. 150 Mal führten die Amtstierärzte Rissbegutachtungen sowohl von Wild- als auch von Nutztieren durch. Gerissen oder im Zusammenhang mit großen Beutegreifern als vermisst gemeldet wurden rund 250 Schafe und Ziegen, für welche 114 Anträge auf Entschädigungszahlungen und Refundierung von Futterkosten beim Land Tirol eingingen.
„Aufgrund des Vermehrungs- und Wanderungspotenzials und des hohen EU-Schutzstatus für große Beutegreifer werden wir es auf unseren Almen weiterhin mit großen Raubtieren zu tun haben. Damit wir den Almbewirtschaftern so gut wie möglich zur Seite stehen können, müssen wir uns in den befassten Landesabteilungen stärker aufstellen“, erklärt LHStv Josef Geisler.
Zum Schutz der Weidetiere vor Wolfsangriffen, stellt das Land Tirol in den Jahren 2020/2021 insgesamt eine Million Euro für Herdenschutzmaßnahmen zur Verfügung. Die ersten Projekte auf Schafalmen starten mit der heurigen Almsaison und erhalten vom Land Unterstützung bei der Planung der Schutzmaßnahmen, der veterinärmedizinischen Betreuung der aufgetriebenen Tiere, bei der Schaffung der notwendigen Infrastruktur sowie in organisatorischen und rechtlichen Fragen.
Nun wird eine Planstelle für die Koordination von Herdenschutz-Pilotprojekten geschaffen und das Team der Amtstierärzte und -ärztinnen, die auch das Monitoring und Rissbegutachtungen durchführen, wird aufgestockt. Besenderungs- oder Vergrämungsversuche werden in Zukunft von Vertretern der Jägerschaft sowie der Wildbiologie koordiniert. Diese sollen ebenfalls Informations- und Schulungsarbeit leisten.
„Die großen Beutegreifer leben auch in Tirol und damit werden wir umgehen“, stellt Naturschutzlandesrätin LHStvin Ingrid Felipe klar. „Mit dem zusätzlichen Personal sind wir in der Landesverwaltung fachlich noch besser aufgestellt, um die gesetzlich vorgegebenen Maßnahmen im Beutegreifermanagement umsetzen zu können. Wir werden damit den Herdenschutz auf den Tiroler Almen weiter ausbauen und professionalisieren.“
Zuspruch erhält die Personalaufstockung von Seiten der Grünen. Das Land habe damit einen professionellen und sachlichen Zugang zum Umgang vor allem mit dem Wolf gewählt, meint Landwirtschaftssprecher Georg Kaltschmid.
Wichtig sei, dass sich die Landwirte beim Herdenschutz auch engagieren. Hier sieht Kaltschmid auch die Landwirtschaftskammer in der Pflicht: „Die Kammer hat die Aufgabe die Landwirte dabei zu unterstützen. Durch Aufklärungsarbeit, Überzeugungsarbeit und durch Schulungsangebote. Herdenschutz wird nur dann erfolgreich sein, wenn aktiv dafür etwas getan wird.“
3 Postings
Trotz der Kosten der Pandemie haben wir in Tirol noch viel zu viel Geld zum Verschleudern.Daß man für einige Raubtiere in dieser Zeit soviel Steuergeld ausgibt ist unverständlich.Für die Zählung der gerissenen Schafe und das begleiten des Herdenschutzes, einige Tierärzte anzustellen ist unverständlich . Ein Herdenschutz im hochalpinen Gelände ist nicht möglich zB. Tristach im Gebiet der Kalsbader Hütte oder auf der Kerschbaumer Alm.
Der Herdenschutz wird im alpinen Gelände immer nur ein schlechter Kompromiss für die Geschädigten sein. Ein paar Bürojobs sind da keine Lösung. Einerseits fordert man Weidetierhaltung und andererseits fördert man in der EU seit Jahrzehnten den Wolf. Beides funktioniert nun mal nicht!
da geht es nicht um den Wolf und nicht um ein Schaf. Da erfindet man lediglich ein paar "Platzln" für die türkis/grüne Herde.
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