„Wir versuchen, das Beste für die Kinder herauszuholen.“
Wolfgang Walder spricht im Videointerview über die Jugendarbeit in Lienz zu Zeiten von Corona.
Dass Kinder und Jugendliche stark unter der Corona-Krise leiden, das wird seit Längerem von den verschiedensten Stellen in Österreich aufgezeigt. SOS-Kinderdorf und Rat auf Draht veröffentlichten erst kürzlich Zahlen die zeigen, dass Themen wie Angst, Schlafstörungen und Überforderung in der Schule im Vergleich zu der Zeit vor Corona deutlich an Bedeutung gewonnen haben.
Die Einschränkungen, die das Coronavirus mit sich bringt, treffen die Kinder und Jugendlichen besonders hart, weil gerade für sie soziale Kontakte unglaublich wichtig sind. Sie befinden sich in einer Entwicklungsphase, in der sie erst noch herausfinden müssen, was sie interessiert, wofür sie brennen und wohin ihr Weg sie führt. Seit Monaten müssen aber Freizeitaktivitäten und der Kontakt zu FreundInnen und Familie stark reduziert werden. Anstatt die SchulkollegInnen im Klassenzimmer zu treffen, ins Kino zu gehen oder beim Sport Energie abzubauen, sitzen die SchülerInnen stundenlang vor dem Computerbildschirm. Das ist nicht nur körperlich, sondern auch psychisch ermüdend.
Durch die regelrechte Überflutung mit digitalen Inhalten hätten sich Kinder und Jugendliche im Verlauf des letzten Jahres immer mehr aus dieser virtuellen Welt zurückgezogen, sagt Wolfgang Walder, Leiter der offenen Jugendarbeit Lienz. Sie würden sich vor allem nach persönlichen Kontakten sehnen.
Zumindest teilweise ist das im Jugendzentrum Lienz wieder möglich. Nachdem das Zentrum im November 2020 coronabedingt bereits zum zweiten Mal seine Tore schließen musste, dürfen seit 22. März wieder Kleingruppen von bis zu 10 Leuten ins Zentrum kommen. Voraussetzung ist ein negativer Antigen- oder PCR-Test.
Auch wegen der Testpflicht würden die Kinder und Jugendlichen momentan den angrenzenden Skaterpark dem Jugendzentrum vorziehen, erzählt Wolfgang Walder. Er denkt, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis man im Zentrum zu einem Alltag zurückkehren kann, der mit jenem vor der Corona-Pandemie vergleichbar ist. Vor allem die fehlende Planbarkeit stelle die Jugendarbeit momentan vor Herausforderungen. „Wir können im Prinzip nicht sagen, was in 14 Tagen ist. Man muss sich also immer wieder auf Neues einstellen und versucht das beste rauszuholen für die Kinder und Jugendlichen, die Mitarbeiter, die Einrichtung und alle Beteiligten. Auf der anderen Seite müssen auch die Konzepte immer wieder überarbeitet werden, damit man überhaupt arbeiten kann und darf“, so Walder.
Im Videointerview spricht Wolfgang Walder über die Jugendarbeit zu Zeiten von Corona und darüber, was sich während der letzten zwölf Monate verändert hat.
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